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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
1. DEZEMBER 2014
CHRONIK
vor Augen geführt, dass es
Menschen gibt, die vom Schick-
sal noch viel mehr betroffen
sind als ich“, so Mair, dem eine
myoelektrische Armprothese
angepasst werden sollte. „Ich
war im Jahr 1985 einer der ers-
ten Patienten in Österreich, für
den so etwas konstruiert wurde.
Nie werde ich das Gefühl ver-
gessen, als ich das erste Mal
mit Hilfe dieses ,Gerätes‘ die
künstlichen Finger selbstständig
öffnete und schloss. Bald darauf
war es mir möglich, ein Trink-
glas zu heben.“
Er versank im Selbstmitleid
Doch er schaffte es nicht, in
den Jahren nach dem Unfall
der Motivationslosigkeit und
dem Selbstmitleid zu entkom-
men. „Dies steigerte sich so-
weit, dass ich immer mehr aß
und trank. Bewegung war hin-
gegen kein Thema. Ich nahm
30 Kilogramm zu. Ein Arzt
teilte mir dann klipp und klar
mit, dass ich auf dem besten
Wege sei mein Leben stark zu
verkürzen. Endlich erkannte
ich: ,Ich bin für mich alleine
zuständig.‘ Das war der Beginn
eines langen, harten Weges.“
Aber er ließ sich von nichts
mehr abhalten, auch als Ein-
armiger sein Leben sprichwört-
lich in die Hand zu nehmen.
Er begann sogar für die Post
schwere Lkw zu lenken.
„Anfangs hatte ich aber schon
ein mulmiges Gefühl. Kein Fahr-
zeug wurde für mich umgebaut.
So fuhr ich wahrscheinlich als
einziger Lenker in Österreich
mit nur einem gesunden Arm
und einer Prothese von Postamt
zu Postamt.“ Er schaffte es
auch alsbald alleine die Ketten
anzulegen. Sogar die Berge ent-
deckte er wieder für sich. Seine
Kondition steigerte sich von
Mal zu Mal, auch der Eifer
immer höhere Berge zu erklim-
men. In den späten 90er-Jahren
ließ er sich dann auf eine Tour
auf den Großglockner ein.
„Ich wollte schon aufgeben“
„Meine Frau durfte nichts
davon wissen. Sie hätte sich zu
große Sorgen gemacht.“ Mit
Kollegen machte er sich um
3 Uhr früh auf den Weg. Man
entschied sich für die „direkte
Linie“ zum „Bahnhof“ ober-
halb der Adlersruhe. „Mit nur
einem Stock hatte ich aller-
dings auf diesem steilen Auf-
stieg enorme Schwierigkeiten.
Ich dachte heimlich ans Auf-
geben, da ich immer wieder
mit den Skiern abzurutschen
drohte.“ Doch Mair konnte die
harte Tour durchhalten. „Als
wir schließlich um 9 Uhr in
Gipfelnähe kamen, pochte
mein Herz wie wild vor Freude.
Endlich, nach langen, harten
und bitteren Jahren, war ich
wieder dort angekommen, wo
ich vor dem Unfall schon
einmal war.“
Ende der 90er-Jahre war es
dann auch, als sich Mair und
Andy Holzer beim Schwimm-
training im Hallenbad Lienz
erstmals trafen. Dort ahnten
beide noch nicht, welch wich-
tige Begegnung dies für das
gemeinsame Bergsteigerleben
war und was sich daraus noch
ergeben sollte. So bestiegen
die beiden Kameraden mittler-
weile etliche hohe Berge der
Welt – u. a. den Aconcagua,
den mit knapp 7.000 Metern
höchsten Berg Südamerikas.
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20 NOVEMBER 2014
OSTTI OLER
BOT
Peter Mair (Jahrgang 1952)
war 33 Jahre alt und führte ein
„ganz normales Leben“.
Er arbeitete als Postbusfahrer, hatte
eine Familie gegründet und ein Haus
gebaut.
Und genau dieses Haus wurde
zum Schauplatz einer Tragödie
unvorstellbaren Ausmaßes. Durch
eine Explosion verlor er völlig
schuldlos den linken Arm.
Als er buchstäblich „auf
dem Boden lag“, kämpfte
sich Peter Mair zurück
ins Leben. In den harten
Jahren nachher kam er
vom absoluten
Tiefpunkt auf fast
7.000 m Höhe
hinauf – und das als
einarmiger Invalide.
Dieses Buch schrieb er für
alle Menschen. Hier erfahren
Sie, wie sich dunkle, düstere
Tage wieder in reine Lebens-
freude verwandeln können.
Das Buch ist weiters erhältlich bei: Obwexer KG in Matrei,
Papier Geiger in Lienz und Tyrolia in Lienz.
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Eine Sekunde hat
mein Leben verändert
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Peter Mair:
Eine
Sekunde
hat
mein Leben verändert!
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Sekunde
hat
mein Leben verändert
160 Seiten, 78 Bilder,
150 x 225 mm
Nun erschienen im
Verlag Osttiroler Bote
21,90
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Seine Frau Resi stand ihm auch in all der sorgenvollen Zeit sehr
bei. Sie wurde bei dem Böllerunglück einige Meter weggeschleu-
dert, aber nur leicht verletzt.
– vergeblich“