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CHRONIK
PUSTERTALER VOLLTREFFER
OKTOBER/NOVEMBER 2014
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die „Verantwortlichen zu ihrer
Verantwortung stehen müssen,
den Mut haben, Klartext zu
reden, aber auch die Vorschläge
und Bedenken der Angestellten
und Bürger ernst nehmen. Das
Schlimmste für die Angestellten
ist es, in dieser Unsicherheit be-
lassen und dann vor vollendete
Tatsachen gestellt zu werden.“
Geburtenstation
Am 30. September sprach
Landesrätin Martha Stocker aus,
was Bedienstete des KH Inni-
chen, Patienten und Bürger
schon seit langer Zeit befürchtet
hatten: Eine Geburtenabteilung
im KH Innichen ist im Konzept
der Reform im Gesundheitswe-
sen nicht mehr vorgesehen. „Es
gibt kaum Möglichkeiten die
Geburtshilfestation aufrecht zu
erhalten. Das Krankenhaus Inni-
chen wird zu einer Tagesklinik
reduziert werden.“ Der Schock
bei allen Betroffenen sitzt tief.
Wie geht es jetzt weiter? „Der
ASGB-Gesundheitsdienst will
so schnell jedenfalls nicht auf-
geben. Wir wollen Vorschläge
für eine konstruktive Lösung
suchen, die dann der Landes-
rätin Stocker überreicht werden.“
„Wir wissen nur, dass es einen
‚zeitgemäßen Ansatz für eine
Gesamtpustertaler Lösung’
geben soll. Was heißt das? Das
sind für uns schöne, aber nur
leere Worte“, ärgert sich Dr.
Christine Ellemunter, Obfrau
des ASGB-Gesundheitsdienstes
Bruneck. Sie forderte wieder-
holt Klarheit für die Angestell-
ten des Krankenhauses Innichen
und die Bürger. „Die Angestell-
ten wollen nicht mehr länger
vertröstet werden. Ihre Aufgabe
ist es, eine gute Gesundheits-
versorgung der Bevölkerung zu
garantieren, und auf diese Auf-
gaben wollen sie sich endlich
Schon seit der letzten Legislaturperiode hängt das Damoklesschwert der
Schließung über verschiedenen Abteilungen des Krankenhauses Innichen.
„Bürger und Angestellte werden seit Jahren mit schönen Aussagen der Po-
litiker und Verantwortlichen hingehalten“, so Dr. Christine Ellemunter. Sie ist
Obfrau des ASGB Gesundheitsdienst – GB Bruneck und weist erneut auf
diese spannungsgeladene Situation hin.
Weiter Damoklesschwert über KH Innichen
und eine hohe Akzeptanz in der
Bevölkerung haben.“
Bestnoten „nix wert“
„Wir wissen alle, dass bei den
Patientenbefragungen die peri-
pheren Krankenhäuser immer
am besten abschneiden. Die Ab-
teilungen des Krankenhauses
Innichen erhielten bei den letzten
Befragungen immer Bestnoten“,
erinnert die Obfrau auch, dass
wieder konzentrieren“, so Elle-
munter.
Infos erst aus Presse
„Unsere Befürchtung ist aber,
dass die Angestellten irgend-
wann aus der Presse erfahren
müssen, dass es ihren Arbeits-
platz im Krankenhaus Innichen
nicht mehr gibt“, betont Elle-
munter. Für den ASGB-Gesund-
heitsdienst sei sehr wohl klar,
dass im Gesundheitswesen Um-
strukturierungen notwendig sind.
„Doch unverständlich bleibt
für uns weiterhin, dass Abtei-
lungen geschlossen werden sol-
len, die bestens funktionieren
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Dr. Christine Ellemunter, Ob-
frau des ASGB Gesundheits-
dienstes.
Als Erstes soll die
Geburtshilfestation geschlos-
sen werden. Der Schock sitzt
tief, immerhin erblickten
mehrere hunderte Babys hier
das Licht der Welt und wurden
bestens versorgt, was auch die
vielen Dankschreiben der
glücklichen Eltern unter
Beweis stellen.