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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
18. AUGUST 2014
CHRONIK
Wochenend-Bereitschaftsdienst der
Ärzte, Zahnärzte und Apotheken
Unter der Ärzte-Service-Nummer
0900/88088 + der jeweiligen
Postleitzahl kommen Sie direkt
zum diensthabenden Arzt.
Mit der Nummer 14844 (ohne Vor-
wahl) können Sie beim Roten Kreuz
einen Krankentransport anfordern.
Zahnärztlicher Notdienst
Welcher Zahnarzt in Ihrer Nähe am
Notarzt
Notruf
141
Apotheker-
dienste
Spittal:
Malchus Apotheke,
Villacher Str. 15, Tel. 04762/4394
(bis 23. August, 12 Uhr).
Apotheke zur Hygiea,
Hauptplatz 4, Tel. 04762/5607
(ab 23. August, 12 Uhr).
Wochenende und an Feiertagen
Notdienst leistet, erfahren Sie bei allen
Rot-Kreuz-Dienststellen in Ihrer Nähe.
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Millstatt:
See Apotheke,
Georgsritter-Platz 156, Tel. 04766/2130
(bis 23. August, 12 Uhr).
Möllbrücke:
Teurnia Apotheke,
Mölltalstraße 37, Tel. 04769/2234
(bis 23. August, 12 Uhr).
Greifenburg:
Laurentius Apotheke,
Bahnhofstraße 63, Tel. 04712/288
(ab 23. August, 12 Uhr).
Obervellach:
Adler Apotheke,
Hauptplatz 53, Tel. 04782/2244
(ab 23. August, 12 Uhr).
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Schwere Entscheidung
Ebola wurde erstmals 1976 im Sudan
und in der Demokratischen Repu-
blik Kongo festgestellt. Es gibt weder
eine Therapiemöglichkeit noch eine
Impfung gegen diese Virus-Erkran-
kung, die meist tödlich verläuft. Der-
zeit verbreitet die Krankheit große
Angst, da sie zumindest in Afrika
nicht zu stoppen zu sein scheint. Jetzt
hat die Weltgesundheitsorganisati-
on (WHO) einen Schritt gesetzt, der
sowohl Befürworter als auch Kritiker
auf den Plan ruft: Ein noch nicht
ausreichend erprobtes und nicht
zugelassenes Medikament wurde
freigegeben. Angesichts von tausen-
den Toten ein verzweifelter Versuch,
die Epidemie in Westafrika in den
Griff zu bekommen. Die WHO hat
sich diese Entscheidung sicher nicht
leicht gemacht. Ein Medikament, das
noch nicht ausreichend getestet ist
– darf es todkranken Menschen ver-
abreicht werden? Heiligt der Zweck
die Mittel? Liberia hat sich als erstes
Land für den Einsatz eines Medika-
mentes namens ZMapp ausge-
sprochen. Dieses wurde an zwei US-
Amerikaner verabreicht – sie sollen
sich auf dem Weg der Besserung be-
finden. Ein spanischer Priester, der
das Medikament ebenfalls bekom-
men hat, ist gestorben. Die Gegner
bemängeln, dass noch nicht bekannt
sei, mit welchen Nebenwirkungen
zu rechnen ist. Aber wären mir als
Betroffenem mögliche Nebenwir-
kungen angesichts des drohenden
Todes nicht mehr oder weniger egal?
Also heißt es, von zwei Übeln das
Kleinere zu wählen – doch welches
ist das Kleinere?
Die Autorin erreichen Sie unter:
redaktion@vol ltreffer.co.at
Radenthein:
Paracelsus Apotheke,
Paracelsusstraße 2, Tel. 04246/2055
(ab 23. August, 12 Uhr).
Seeboden:
Jakobus Apotheke,
Hauptstraße 50, Tel. 04762/81602
(ab 23. August, 12 Uhr).
Hermagor:
Adler Apotheke,
Hauptstraße 4, Tel. 04282/2066
(18. bis 25. August, 8 Uhr).
Lienz:
St. Franziskus Apotheke,
Muchargasse 13, Tel. 04852/62665
(23./24. August).
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Maria
Spitaler
Kommentar von
Die Bienen hatten in diesem
Sommer oftmals Wetterschicht
Die Honigernte fiel vielerorts ins Wasser, die Honigtöpfe vieler Imker sind fast leer
geblieben. Der Honigertrag 2014 ist nach mehreren sehr guten Ertragsjahren unter-
durchschnittlich und liegt zumeist deutlich unter 10 kg pro Volk.
Das liege an der Witterung,
erklärt Arno Kronhofer, stell-
vertretender Landesobmann der
Kärntner Imker. „Bienen brau-
chen zum Fliegen schönes Wet-
ter und vor allem eine stabile
Wetterphase. Die gab es heuer
nur zu P ngsten“, so Kronhofer.
Zwar gebe es regionale „Ho-
niginseln“, dennoch ist nicht nur
in ganz Kärnten, sondern öster-
reichweit zwar nicht mit einem
„Null-Jahr“, aber mit wesentlich
geringeren Erträgen zu rech-
nen. Ein durchschnittliches Bie-
nenvolk besteht aus 50.000 bis
60.000 Arbeiterinnen, einer
Königin und einigen hundert
Drohnen. 60 kg Honig braucht
das Volk selber – erst ab dem
61. Kilo kann geerntet werden.
Durch das Fehlen der stabilen
Schön-Wetterlagen – wenigs-
tens vier, fünf Tage hintereinan-
der – schaffen die Bienen nicht
wie normal 14 bis 15 Flugstun-
den, sondern mitunter lediglich
drei oder vier.
Einbußen
von 50 bis 80 Prozent
„Jene Zeit, in der die Bie-
nen den Honig eintragen, wur-
de immer wieder von Schlecht-
wetterphasen unterbrochen. Es
war dabei zwar nicht kalt, aber
bei starkem Regen haben die
Bienen sprichwörtlich Wetter-
schicht. Statt Honig einzula-
gern, haben sie in dieser Zeit
die schon vorhandenen Reser-
ven wieder aufgezehrt“, sagt
Kronhofer. Hannes Rauscher,
passionierter Imker aus Herma-
gor, bringt die Situation auf den
Punkt: „Auf meinem Bienen-
stand hatte ich im Vorjahr einen
durchschnittlichen Honigertrag
pro Volk von über 35 kg, heu-
er sind es gerade einmal 5 kg!“
So wie ihm ist es heuer vielen
Imkern ergangen.
Kein Engpass
Die Gefahr, dass man keinen
Honig bekommt, besteht laut
Kronhofer nicht: „Eine Regel
der Erwerbsimker lautet, man
sollte immer eine Honigernte
im Lagerraum haben. Gerade
die Gailtaler Imker kooperieren
partnerschaftlich. Selbst wenn
beim Imker seines Vertrauens
die Reserven aufgebraucht sind,
wird man an andere verwiesen.“
Die Bienenzüchter erwarten
auch keine Preiserhöhung bei
den Direktvermarktern. „Da das
Honigjahr 2014 österreichweit
gesehen eines der schlechtes-
ten der letzten zehn Jahre ist, ist
eine Preiserhöhung im Handel
aber durchaus wahrscheinlich“,
nimmt Hermagors Bezirksob-
mann Josef Marschnig an.
Jedenfalls ist die Honigproduk-
tion für heuer abgeschlossen.
„Mit der Sommersonnenwende
ist Schluss, lediglich in guten
Jahren kann man noch bis An-
fang oder Mitte Juli mit Ertrag
rechnen“, schließt Kronhofer.
Forschungsprojekt
„Zukunft Biene“
Immer wieder sind die Imker
mit Verlusten vor allem über den
Winter konfrontiert. Durch die
Einschleppung der Varroa-Mil-
be sind die Ausfallsraten auch
noch gestiegen. Mit dem For-
schungsprojekt „Zukunft Bie-
ne“ soll die Wintersterblichkeit
sowie die Ursachen der Völker-
verluste, weitere Bienenkrank-
heiten sowie der etwaige Ein-
uss von Pestiziden untersucht
werden, berichtet Agrarlandes-
rat Christian Benger. Das For-
schungsprojekt läuft bis 2017,
insgesamt stehen 2,4 Mio Euro
zur Verfügung. Alle Bundes-
länder beteiligen sich an den
Kosten, für Kärnten hat Ben-
ger 58.000 Euro freigegeben.
Durchgeführt wird die Unter-
suchung von der Karl-Franzens-
Universität in Graz in Zusam-
menarbeit mit dem Wegener-
Zentrum der Uni Graz und der
Agentur für Ernährung und Ge-
sundheit.
Auf 2.874 Imkereien
in Kärnten kommen 33.506
Bienenvölker. Der Wirkungskreis
und die Leistung eines einzelnen
Bienenvolkes liegen bei rund
3 km Flugradius, rund 28 km²
Bestäubungsfläche, 40 Millionen
Blütenbesuchen pro Tag und
80.000 Flugkilometern.
Das Fehlen stabiler Schönwet-
terphasen führe dazu, dass die
Bienen nicht so viel Honig produ-
zieren konnten wie in den vergan-
genen guten Honigjahren.