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GESCHICHTE
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APRIL/MAI 2014
29
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Zurück an die
ehemalige Front
Ranacher lernte die tapfere
Frau über einen Arbeitskollegen
kennen. „Damals war sie schon
eine ältere Frau, die plötzlich bei
meinem Kollegen zur Tür herein-
kam und mit einer recht herben
Art auffiel, aber sehr interessant
wirkte.“ Die Lienzerin und die
vom Körperbau her „kleine“
Frau waren sich sympathisch und
schlossen Freundschaft. Erst
Ranacher informierte den Mili-
tärhistoriker Oberst Walther
Schaumann, den sie von Berufs-
wegen her kannte, von der Exis-
tenz der Soldatin, die er dann zur
Einweihung des Gedenkkreuzes
auf der Nordkuppe des Monte
Piano einlud. Ranacher war es
auch, die die einstige Frontsolda-
tin im August 1978 wieder in
„ihr“ ehemaliges Kriegsgebiet
brachte. „Für Savs, die in Salz-
burg lebte, war dieses Zurück in
die Dolomiten ein unglaubliches
Erlebnis. Sie war ja seit dem
Ersten Weltkrieg nicht mehr dort
gewesen. Es war damals wunder-
schönes Wetter und es fanden
sich viele Menschen, aber neben
Savs nur mehr wenige Kaiser-
jäger, dort ein. Es lebten ja nicht
mehr viele.“
Nicht viele Details
„Leider erzählte mir
Savs nicht sehr viele
Details aus dem Ers-
ten Weltkrieg. Es
war wohl alles zu
schrecklich. Die
seelischen und
psychischen Verletzungen waren
zu groß. Ein Onkel von mir
kämpfte auch bei den Drei Zin-
nen, der erzählte, dass plötzlich
vor ihm ein Alpini herauf ist, mit
Gewehr im Anschlag, und es
blieb ihm nichts anderes
übrig als ihn sofort zu er-
schießen. Sonst wäre er
selbst dran gewesen. Mein
Onkel zog dann aus des-
sen Brusttasche ein Foto
heraus und sah, dass er
ein junger Familienvater war. Er
kam nie darüber hinweg.“
Das Schmelzwasser
war rot
„Und Theodor Posch, der in
der Messinggasse in Lienz ein-
mal ein Lebensmittelgeschäft
hatte, berichtete, dass er am
Monte Pasubio (bei Trient) ein-
gesetzt war. Die Österreicher be-
fanden sich auf niedrigerem Ge-
lände als die Italiener. Beide Sei-
ten lieferten sich schreckliche
Kämpfe. Dann wurde es Win-
ter. Sie mussten da oben
ausharren. Und als das
Frühjahr kam, dachten sie
sich, Gott sei Dank,
dass sie endlich ein-
mal
zu
einem
Schmelzwasser kom-
men. Dort war ja nir-
gends eine Quelle.
Und wie der Schnee
dann schmolz, dann
wurde auch all das
Blut, das da oben vergos-
sen wurde, flüssig und rann he-
runter. Keiner brachte es fertig,
auch nur einen einzigen Tropfen
Schmelzwasser zu trinken.“
Olga Ranacher mit einem Geschenk, das die einstige Frontsolda-
tin Viktoria Savs selbst hergestellt hatte. Foto: Martina Holzer
r mit demVater in den Krieg“