Seite 18 - VO_2014_02

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Oberkärntner
Volltreffer
28. april 2014
CHRONIK
„Das Gailtal unterm
Hakenkreuz“
Als vor mittlerweile über 75 Jahren – im März des Jahres
1938 – der „Anschluss“ Österreichs an Hitlerdeutschland
vollzogen wurde, ging auch das Gailtal in das „Dritte
Reich“ über. Über die Elemente nationalsozialistischer
Herrschaft im Gailtal berichten Bernhard Gitschtaler und
Daniel Jamritsch in ihrem Buch.
Mit diesem umfangreichen
Werk ermöglichen die Auto-
ren einen umfassenden Einblick
in die Strukturen des NS-Sys-
tems am Land. Dabei beginnt
ihre Analyse nicht erst im Jah-
re 1938, sondern bereits Jahre
davor. Sie zeichnen die Bedin-
gungen des Aufstiegs der Na-
zis im Gailtal nach, analysie-
ren die damaligen Machtver-
hältnisse, legen beispielgebende
Täterprofile offen, analysieren
den „Kampf um die Jugend“ so-
wie die Rolle der Schule im NS-
System im Gailtal. Über all dem
steht für die Autoren die Frage,
warum es 70 Jahre dauerte, bis
endlich eine Auseinanderset-
zung mit der eigenen NS-Ge-
schichte im Tal möglich wird.
Deportation und
Arisierung
Dem Leser begegnet in die-
sem Werk u. a. ein junger Bru-
no Kreisky, der sich vor dem
Anschluss einige Monate im
Gailtal aufhielt und Ingeborg
Bachmann, die das Kriegsende­
und den Antisemitismus im Tal
erlebte. Viel Raum wird den
Opfern des NS-Systems gege-
ben. Die Geschichten der de-
portierten und teilweise getö-
teten Kärntner Slowenen aus
dem Gailtal, die Arisierung von
jüdischem Eigentum, Euthana-
sieopfer, Kriegsgefangene oder
politisch Verfolgte werden glei-
chermaßen umfassend behan-
delt. Umfangreiches Bildmate-
rial zum Gailtal zwischen 1938
und 1945 rundet das Werk und
die neuen Forschungsergebnisse
ab. Durch das in Bezugsetzen
und Kontextualisieren von po-
litischen, wirtschaftlichen und
personellen Entwicklungen in
Kärnten, Österreich und Hitler-
deutschland von 1933 bis 1945
und danach erreicht das Werk
eine Relevanz weit über das Tal
hinaus. „Das Gailtal unterm Ha-
kenkreuz“ zeigt, dass noch viel
zu tun ist auf dem Gebiet der
Auseinandersetzung mit dem
Nationalsozialismus.
Gerade
in Österreichs ländlichen Ge-
genden, wo sich Täter und Opfer
bis heute wohl besser kennen als
irgendwo anders. Und wo trotz-
dem nicht geredet wird.
120231
Der Oberkärntner Volltreffer
verlost 5 Exemplare des Buches.
Mitmachen und gewinnen ist
ganz einfach. Beantworten Sie
die folgende Frage richtig: „Wie
heißen die beiden Autoren?“
Wenn Sie die richtige Antwort
wissen, rufen Sie an unter Tel.
0901/050341 (0,50 € pro An-
ruf). Sie können sich rund um
die Uhr einwählen. Alle Anrufer
bis Mittwoch, 30. April, 10 Uhr,
sind bei der Ziehung dabei. Die
Gewinner werden im nächsten
OVT veröffentlicht.
Viel Glück!
O
BERKÄRNTNER
5 Exemplare von
„Das Gailtal unterm
Hakenkreuz“
Daniel Jamritsch
Bernhard Gitschtaler
Ereignisreiches Jahr für
Florianijünger
Bei der kürzlich durchgeführten Jahreshauptversamm-
lung blickte die Freiwillige Feuerwehr St. Stefan/Gail
auf ein bewegtes Jahr zurück und skizzierte die neuen
Herausforderungen.
Im vergangenen Jahr wurden
insgesamt über 3.200 Stunden
für Übungs-, Schulungs-, Kame-
radschafts- und Einsatztätigkeit
aufgewendet. Die Teilnahme an
Leistungsbewerben, dem Orien-
tierungslauf, die Florianimesse
und die Friedenslichtaktion sind
Fixpunkte im Feuerwehrjahr.
Übungen, Schulungen, Kurse­
und die Jugendarbeit kamen
noch dazu. Große Herausforde-
rungen waren eine große Such-
aktion und der Waldbrand auf
der Windischen Höhe. Es gab im
vergangenen Jahr jeweils neun
Brandeinsätze und neun tech-
nische Einsätze zu bewältigen.
Um bei Verkehrsunfällen bes-
ser gerüstet zu sein, wurde eine
Kartensoftware angekauft. So
kann man im Einsatzfall mit dem
Laptop die kritischen Punkte bei
einem Fahrzeug vor Ort ausfin-
dig machen. Neu in den aktiven
Feuerwehrdienst aufgenommen
wurden Doris Mörtl und Lorenz
Mühlbach. Zum Feuerwehr-
mann wurde Rafael Kolm be-
fördert. Zum Floriani-Wochen-
ende findet am Samstag, 3. Mai,
um 13 Uhr ein Orientierungslauf
und am Sonntag, 4. Mai, um 9
Uhr die Florianimesse statt. Der
Höhe­punkt des heurigen Jahres
wird das 130-Jahr-Jubiläum sein.
Dabei wird es am 13. September
ein Kabarett und am 14. Septem-
ber die Festveranstaltung auf der
„Burg“ in St. Stefan geben.
V. l.: Rafael Kolm, Johann Flaschberger, Doris Mörtl, Thomas
­Jarnig, Lorenz Mühlbach, Bez. Jugendbetreuer Franz Pfaffenberger
und Bgm. Hans Ferlitsch.
In Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz überraschte der Kiwanis-
Damenclub Spittal Porcia 15 Kinder der „Tafel Österreich“ mit
einem reich gefüllten Osternest. Kiwanis-Präsidentin Christine
Rainer: „Wir haben Freude daran, anderen Freude zu bereiten.“ Im
Osternest befanden sich ein Reindling, selbst gefärbte Ostereier aus
biologischer Landwirtschaft, ein Kinogutschein und natürlich Süßes.
„Ein Geschenk, das ein Leuchten in die Kinderaugen gezaubert hat“,
sagte Sabine Eichberger, die Koordinatorin der Tafel Österreich in
Spittal. V. l.: Brigitte Glatz, Christine Rainer, Astrid Arztmann, Mo-
nika Konrad, Anna-Maria Schiffer, Sabine Eichberger und Elisabeth
More mit Kindern der Tafel Österreich.