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„Das Krampuslaufen ist ein-
fach ein faszinierendes Brauch-
tum, das mich schon als Kind be-
geisterte“, versichert der zwei-
fache Familienvater, der sein
Geld als Angestellter bei einer
Baufirma verdient. „Es gefällt
mir, wenn mich unter der Larve
niemand erkennt. Immer wieder
kommt es vor, dass die Leute neu-
gierig sind und unbedingt wissen
möchten, wer hinter der Larve
steckt. Dann lege ich meine
Larve ab und zeige mich. An-
sonsten macht es unheimlichen
Spaß, das Publikum mit unseren
Showeinlagen zu unterhalten“,
schwärmt er. Zuhause zieren acht
eigene Larven die Wände. „Es
sind eher traditionelle Larven,
also keine supermodernen.
Zudem sind es Oberländer Lar-
ven, die ich von überall zusam-
mengekauft habe“, so Notdurfter.
Seine zwei Töchter Marie (20
Monate) und Annika (5) lieben
den Papa auch als Krampus
sehr. „Sie fürchten sich über-
haupt nicht, wenn ich mit
Larve, Fell und Glocken vor
es unter den Schaulustigen auch
immer wieder bestimmte Grup-
pen gibt, die Krampusse an-
pöbeln. „Wir dürfen uns durch
ihr Verhalten aber nicht provo-
zieren lassen. Zum Glück pas-
siert bei den Schauläufen nicht
viel. Außer, dass hin und wieder
mal ein Kleidungsstück kaputt
geht oder jemand ein Pflaster
braucht“, so Notdurfter, der
aber nichts dagegen hat, wenn
der eine oder andere Zu-
schauer die Absper-
rung überwindet und
mit ihm ein bisschen
herumrauft. „Ordner
passen
ohnehin
auf.“ Martina
Holzer
Show auf dem Programm. Not-
durfter findet es auch schön,
dass man als Krampus bzw.
Vereinsmitglied das ganze Jahr
über irgendwo im Einsatz
ist. „Wir sind bei ver-
schiedenen Dorffesten
mit Ständen vertreten.“
Allerdings bedauert
der Strasse-
ner, dass
Bereits seit 25 Jahren
läuft Martin Notdurfter
als Krampus. Und immer
noch ist das 41-jährige
Mitglied des Brauch-
tumsvereins Strassen
voll motiviert. Sexten ist
am 14. Dezember die
letzte Station seines heu-
rigen Krampuslaufens.
PORTRAIT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
DEZEMBER 2013/JÄNNER 2014
4
Sein letzter Lauf ist am
14. Dezember in Sexten
Ohne Hilfe ist das An- und Ablegen der Krampusausrüstung nicht
möglich.
Fotos: Martina Holzer
ihnen stehen. Auch haben sie
keine Angst vor anderen Kram-
pussen“, erzählt der 41-Jährige,
der die Mädels auch oft dabei
sein lässt, wenn er seine Kram-
pussachen für die Läufe zusam-
menpackt. Der 41-Jährige freut
sich bereits auf seinen letzten
Lauf im heurigen Jahr – am 14.
Dezember in Sexten. Dort steht
noch ein Krampusumzug mit