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CHRONIK
PUSTERTALER VOLLTREFFER
SEPTEMBER/OKTOBER 2013
27
Internet-Gedicht
Wenn oado die Gschichte a bissl
dokennt
Ischt man frieha mit Nouchrichtn
schleinig girennnt.
Dou rennt schu amo oado,
se ischt jo bikonnt,
va Marathon af Athen in
Griechnlond.
Giwesn isch weit, do Renna
recht jung,
ea schreit nö in Athen: „Do Krieg
isch giwung!“
Sie san olla fröeh, weil do Krieg
ischt vii,
do Marathon-Renna follt um und
isch hi!
Nouchrichtn zi bikemm ischt
meischtns recht schie,
obo as missat holt ebm
schleiniga gieh.
Na isch donna Jouhundoschte long,
lamme mit Röss und Reita gong
und olla denkn nouch, es missat
giling,
die Nouchrichtn schleiniga
zi übobring.
Die Indiana san dou mit
Rachzoachn recht gschickt
Und hobm asöü Nouchrichtn
voschickt.
Mit Foizoachn va Schlöss zi Schlöss
San a Nouchrichtn gong gonz
ohne Röss.
Und die Tiröüla af die Berge, man
sicht recht weit,
und untn hobmse giwisst:
„Mando as isch Zeit!“
Na kimmp die Zeit, mit
Nouchrichtn übo Drouht,
ollwa ginietiga olls schu zi spout.
Die Pöscht ischt zi longsam.
Se ischt jo bikonnt,
bsundos dou ban ins in
wallischn Lond.
As wescht olwa ginietiga,
net zi dotüi
Ollwa mea dofin se eppas dozüi.
A güita Erfindung isch dou s´Telefo
Nö bis heite hot dea Dienscht gito.
Obo a untn, sebm hot mans
net leicht,
weil man di dou net olm doreicht.
Und na ischt wiedo oado afn
Gedonk kemm,
es brauchat an sellan mit zi nehm,
in Sock zi steckn, mäglichscht an
kloan
und übroul erreichbou, wißt jo
wos i moan.
Füigsam sögou, um Nouchrichtn
zi schreibm
Und Spielilan draufe die Zeit zi vo-
treibm.
Vogessn wescht itz, s Schreibm
mit do Hond
Johundoschte long isch dos schu
bikonnt.
A sebm hot sich a Gscheido amo
bsunn,
hobm dofi olm eppas dofunn
Büichstoubm zi druckn, zi
schreibm a Maschine,
heit sicht man de Sochn lame in a
Vitrine.
Wiedo geht’s schleiniga – net zi
dotüi,
olm kimmp eppas nois dozüi.
Internet hoaßt itzan dos Zaubo-
wöüscht
Hoscht af do Welt Vobindung zi
jedn Öüscht.
Übroul kemm deina Nouchrichtn hi,
man schaug lamme ibra Fenschto
ibrii.
A Zeitung zi kafn, du brauchsch di
net plougn,
olls konnschte va den Fenschto
dofrougn.
Geht in Amerika awie mea do Wind,
Ödo si bikemm in Englond a Kind.
Ischt irgendwou oan a
Stootsstreich gilung,
ödo van an Bessan a Seitnsprung,
olls dofroggsche und schleinig
sögou
und olls wos de brauchsch,
finsche a dou.
Obo wehe, es geht amo net
schleinig ginüi,
weschte schu grantig und es lot
do koa Rüih
hebsch o zi teifl und willsch net
voschtiehe,
as mächt wö dechto schleiniga
gieh!
Obo a mitn schleinign
Glousfousonetz,
isch die Soche net olm la a Hetz.
Itz wescht olls wos de töscht
kontrollioscht,
oll deina Tätogkeitn
ausspionioscht.
S´Briefgeheimnis se ischt
amo giwesn,
olls tin si so heite überoul lesn,
nicht töscht te me hoabla, olls
kimmp au,
hoscht amo a Vohältnis, pass jo
fescht au.
Koa Teifl hot heit va Geheimnissn
Respeckt,
sebm pegn schreib i olls in Dialekt
dass dos wos i schreib, net olla
voschtin
und a meina Techtlmechtl net olla
finn.
Itz sechwo, die nuin und die
schleinign Zeitn
Bring net olm la die güitn Seitn.
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62602
Ein Gedichtl in jedem „PVT“
Von Reinhold Bacher
Ein Gedicht im typischen Ahrntaler Dialekt von
Reinhold Bacher gibt es regelmäßig in unserer
Monatszeitung „Pustertaler Volltreffer“ zu lesen.
Der 62-Jährige ist Gründer der Volksbühne Prettau
und schreibt auch selbst Theaterstücke. Sein Geld
verdient er als Naturparkhausbetreuer im Ahrntal.