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BAHNVERKEHR
PUSTERTALER VOLLTREFFER
MÄRZ/APRIL 2013
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ja für uns von größtem Inte-
resse ist. Die Radzüge werden
deshalb auch zukünftig fahren
können. Es wird genug Platz
auf den Schienen geben.“
Was den Stundentakt an an-
geht, gibt es zwar bereits etliche
Verbindungen pro Tag nach In-
nichen und zurück, „doch die
Fahrgäste müssen immer an der
Grenze umsteigen. Und die An-
bindungen passen auch nicht
gescheit dazu. Mit der neuen
Regelung können die Gäste
dann einfach durchfahren. Was
eine große Verbesserung ist. Vor
allem, wenn man vom Osttirol
Pustertal ins Südtiroler Pustertal
arbeitsbedingt pendelt.“
Schnellbus statt
„Korridorzüge“
Die „Korridorzüge“ sollen laut
Steixner tatsächlich bald der
Vergangenheit angehören. „Sie
kosten uns unheimlich viel Geld
und bringen nicht viel. Mit den
Neuerungen bleibt der Ticket-
preis trotzdem gleich wie bisher
und die Fahrzeit etwa gleich
lang. Zudem fährt man mit sehr
modernen Zügen. Der einzige
Wermutstropfen: Man muss tat-
sächlich zweimal umsteigen.“
Dafür werden zwei Randver-
bindungen (früh und abends) ab
2014/2015 mit dem Doppel-
decker-Schnellbus wiederein-
geführt. „Wir hatten ja im ver-
gangenen Sommer die Test-
phase und die Nutzer waren
sehr zufrieden. Man ist damit
eine halbe Stunde schneller in
Innsbruck.“ Also in knapp drei
Stunden. Die Bus-Verbindung
nach Kitzbühel und mit Umstei-
gen weiter nach Innsbruck
bleibt aber weiterhin bestehen.
Dass es somit keine direkte
Zugverbindung von Lienz nach
Innsbruck geben wird, lässt
aber einen guten Teil der Bevöl-
kerung dennoch auf die Barri-
kaden steigen. „Denn die Be-
wegungsfreiheit in einem Zug
ist eine ganz andere als in einem
Bus“, kritisieren vor allem älte-
rer Personen und Eltern, die mit
ihren Kindern unterwegs sind.
Fahrkarten
Eine weiterre Neuerung sorgt
hingegen nicht für Aufregung.
Es soll möglich werden, ein
grenzüberschreitendes Ticket ab
Österreich bis nach Mezzoco-
rona sowie ab Südtirol mit An-
kunftsbahnhof auf den Strecken
Brenner-Innsbruck und Inni-
chen-Lienz zu lösen und zwar an
allen österreichischen Verkaufs-
stellen und im Internet über das
ÖBB-Portal (www.oebb.at) –
ebenso an allen Verkaufsstellen
in Südtirol.
Martina Holzer
Geplant sind laut Widmann
und Steixner zwei weitere
Direktverbindungen zwischen
Bozen und Innsbruck, ein ganz-
jähriger Stundentakt auf der
Strecke Franzensfeste-Inni-
chen-Lienz mit modernen
FLIRT-Zügen (ohne Umsteigen
an allen Wochentagen) sowie
grenzüberschreitende Fahrkar-
ten an Verkaufsstellen in Süd-
tirol und bei der ÖBB in Öster-
reich. Die weiteren Direktver-
bindungen nach Innsbruck soll
es schon ab Dezember 2013
geben, den Stundentakt nach
Lienz zwei Jahre später. „Kol-
lege Steixner und ich überprü-
fen aber gerade, ob nicht schon
ein Start ab Dezember 2014
möglich wäre“, so Widmann.
Als Zwischenschritt peile man
ab Herbst/Winter 2014 einen
Stundentakt bis Sillian mit Be-
dienung der neuen Haltestelle
in Vierschach an.
Das heißt für das
Osttiroler Pustertal?
Wenn es nach der SPÖ in Ost-
tirol geht, stehen die Weichen
auf rot. „Denn wir werden
durch diese Neuerungen als ers-
tes unsere Direktverbindungen,
die ,Korridorzüge‘ nach Inns-
bruck, verlieren. Und in Folge
dessen würde das Ticket von
Lienz nach Innsbruck teurer
kommen und Fahrzeiten länger
werden“, so Bgm. Elisabeth Bla-
nik und Willi Lackner (SPÖ).
Derzeit betragen die Kosten
für ein Ticket nach Innsbruck
23 €, die Fahrzeit rund 3,5
Stunden. „Wenn die ,Korridor-
züge‘ fallen, steigen die Kosten
auf 43 € (weil Ticket internatio-
nal wird) und die Fahrzeit klet-
tert auf vier Stunden, weil man
zweimal umsteigen muss.“
Auch verliert man laut SPÖ
durch den geplanten Stunden-
takt Franzensfeste-Lienz viele
der italienischen Fahrradgäste
auf der Radstrecke nach Lienz,
„weil wir ihre Räder nicht mehr
mit der Bahn, sprich mit den
Gästen gemeinsam, nach Süd-
tirol rücktransportieren kön-
nen. Aufgrund des Stundentakts
ist auf den Schienen dann zu
wenig Platz für die Radzüge“,
befürchten Lackner und Blanik.
Eine Ankoppelung der Radzüge
an die italienischen Züge sei
zudem nicht möglich.
„Sorge unbegründet“
Der Tiroler LH-Stellvertreter
Anton Steixner kann die Sorge
der SPÖ nicht verstehen. „Für
den Rücktransport der italieni-
schen Gäste und ihre Räder von
Lienz nach Südtirol gibt es be-
reits eine klare Regelung, was
„Mehrere angestrebte
Neuerungen im
grenzüberschreitenden
Bahnverkehr zwischen
Süd-, Nord- und Ost-
tirol sind auf bestem
Weg in Richtung Um-
setzung“, erklären der
Südtiroler Mobilitäts-
landesrat Thomas
Widmann und sein
Tiroler Amtskollege
LH-Stellvertreter Anton
Steixner. Doch die SPÖ
in Osttirol rebelliert
dagegen. Sie befürch-
tet Verschlechterungen
für Osttirol.
Es wird einige Neuerungen auf der Strecke Lienz-Franzensfeste-Innsbruck geben.Foto: LPA/Arno Pertl
„Korridorzüge“ sind bald Vergangenheit
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