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KRANKENHAUSREFORM
PUSTERTALER VOLLTREFFER
FEBER/MÄRZ 2013
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durch seine großen Bemühun-
gen als „frauenfreundliches
Krankenhaus“ bzw. als „baby-
freundliches Krankenhaus“
zertifiziert ist. Die Plattform
„Pro Krankenhaus Innichen“ –
stellvertretend für die Bevölke-
rung – will aber nicht aufgeben
und verfasste deshalb einen
offenen Brief unter anderem
an Durnwalder und Theiner.
Darin macht die Plattform mit
Vehemenz unter anderem noch-
mals darauf aufmerksam: „Die
Kinderärzte des Krankenhauses
Innichen decken die gesamten
pädiatrische Versorgung im
Oberen Pustertal. Es gibt ja
in diesem Sprengelgebiet kei-
nen einzigen niedergelassenen
Kinderarzt.“
Weite Anreise
Laut Plattform würden sich
viele Familien mittlerweile vor
der Erkrankung eines ihrer
Kinder fürchten. „Und sei es
nun sie mit Fieber, Grippeinfekt
oder sonstigen Kinderkrank-
heiten ins Auto packen zu
müssen – sofern man eines
zuhause hat – und bis zu 40
Kilometer (Sexten-Bruneck)
ins nächstgelegene Kranken-
haus nach Bruneck zu fahren.
Ohne zu wissen, ob dort die
Kapazität besteht, die kranken
Kinder aus dem Oberen Puster-
tal überhaupt aufnehmen zu
können“, so die Plattform.
Schon vor zwei Jahren sam-
melte sie knapp 15.500 Unter-
schriften der Bevölkerung,
um darzulegen, wie sehr den
Menschen der Erhalt ihres
Krankenhauses in Innichen in
seiner Gesamtheit am Herzen
liegt.
„Wir haben beschlossen, dass
keines der sieben Krankenhäu-
ser in Südtirol geschlossen
wird, was allerdings auch be-
deutet, dass an allen Kranken-
häusern Betten und Abteilun-
gen aufgegeben werden, sprich,
alle Gesundheitsbezirke zu den
finanziellen Einsparungen bei-
tragen müssen“, erklärte Lan-
deshauptmann Luis Durnwal-
der am 27. Dezember des Vor-
jahres. „Daran hat sich bis
heute nichts geändert“, teilt das
Presseamt Bozen mit. Im Ge-
genteil.
Es wird gerade hart in den
Bezirken darüber diskutiert,
welche Maßnahmen im Detail
zur Kostenreduktion beitragen,
welche Betten gekürzt und
welche Primariate bzw. Abtei-
lungen gestrichen werden sol-
len.
„Die Vorschläge aus den Be-
zirken werden danach aufein-
ander abgestimmt und noch
einmal mit Verbänden, Ge-
werkschaften und Gemeinden
diskutiert. Am Ende steht ein
konkreter Einsparungsplan, der
Rom übermittelt wird. Dafür
haben wir noch bis 31. März
Zeit“, meint Gesundheitslan-
desrat Richard Theiner.
„Haben weiterhin
keinen Handlungs-
spielraum“
Fix ist, dass 50 Mio € in zwei
Jahren eingespart werden müs-
sen. Durnwalder: „Die eine
Hälfte heuer und die zweite
Hälfte im nächsten Jahr.“ Dies
gibt die römische Regierung
vor. Auch schreibt sie vor – wie
berichtet – dass 216 Akut- und
61 Postakutbetten abzubauen
sind. „Wir haben diesbezüglich
nach wie vor keinen Hand-
Wenn’s um meine Heimat geht,
ist nur eine Bank meine Bank.
www.raiffeisenbank-sillian.at
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Krankenhaus-Reform in Südtirol:
Der Countdown läuft
Die Angst vor der Krankenhaus-Reform in Südtirol, auf die die römische
Regierung weiterhin besteht, ist groß. Immerhin geht es um Einsparungen
in der Höhe von 50 Mio €. Derzeit werden für alle sieben Krankenhäuser
Einsparungsdetails ausgearbeitet. Bis spätestens Ende März muss der
Sparplan versandbereit für Rom sein.
Das Krankenhaus in Innichen.
Fotos: Martina Holzer
LH Luis Durnwalder betonte nochmals, dass alle Südtiroler
Krankenhäuser Einsparungen vornehmen müssen.
lungsspielraum“, betont Durn-
walder nochmals. Somit ver-
bleiben nach der Krankenhaus-
Reform in Südtirol 1.567 Akut-
betten und 339 Reha- und
Postakutbetten.
Pädiatrie und Gynäkologie
in Innichen in Gefahr
Besonders nervös ist man
in der Gemeinde Innichen.
Dort scheint beispielsweise die
Pädiatrie und Gynäkologie auf
besonders wackeligen Beinen
zu stehen, obwohl das Spital