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Oberkärntner
Volltreffer
21. Jänner 2013
CHRONIK
„HochGenuss-Botschafter“
fördern Kulinarik auf höchstem Niveau
Gastronomen, Köche und Produzenten aus der Nationalpark-Region Hohe Tauern schlagen unter dem Motto
„HochGenuss“ gemeinsam einen neuen, genussvollen Weg ein.
Der Nationalpark Hohe Tau­
ern Kärnten, eine der schöns­
ten Naturlandschaften Europas
und das größte Schutzgebiet der
Alpen, birgt auch viele kulina­
rische Schätze, wie das Glock­
nerlamm, die Gams und den
Mölltaler Almkäse. „HochGe­
nuss-Botschafter“ wollen diese
entlang des Alpe-Adria-Trails
„genießbar“ machen. Sie stre­
ben dem hektischen Treiben
und der Oberflächlichkeit mit
einem gesunden und bewussten
Lebensstil entgegen und wol­
len bei den Menschen ein Be­
wusstsein dafür schaffen, wel­
che wertvollen Lebensmittel mit
garantierter Qualität Kärnten zu
bieten hat. Die „Arge HochGe­
nuss“ wurde von Erich Hohen­
warter (Hotel Restaurant Son­
nenhof in Mallnitz) und Hubert
Ziervogel (Döllacher Dorfwirts­
haus) ins Leben gerufen, einige
Betriebe aus der Region – von
Pensionen über Hotels bis hin
zu Landwirten – haben sich be­
reits angeschlos­
sen. Hohenwar­
ter: „Durch die
Verwendung von
„HochGenuss“-
Produkten
soll
die
Wertschät­
zung für regio­
nale Produkte zu­
rückerlangt wer­
den. So werden
die HochGenuss-
Leitprodukte mit
viel Raffinesse­
und Kreativität
der
jeweiligen
„HochGenus s -
Botschafter“ in
der Region zu
k u l i n a r i s c h e n
Spi t zenger i ch­
ten verarbeitet.
Das heißt, dass
jeder Koch und
jeder Produzent
seine­
eigenen
Geschichten mit
einbringt. Dazu
gehören unter anderem
überlieferte Familienre­
zepte, individuelle Stär­
ke und besondere Wei­
terentwicklung. Es ist
die Kombination aus
traditioneller Verarbei­
tung und moderner In­
terpretation, welche die
„HochGenuss“-Spezia­
litäten so einzigartig
macht!
Fertiggerichte adè
Fakt ist: Vor etwa 50
Jahren gab es bei weitem
nicht so viele überge­
wichtige Menschen wie
heute. Das aktuelle Ess­
verhalten, das sich über­
Das Essen soll nicht nur als Bedürfnis, sondern auch als Genuss verstanden werden.
Wie stehst du zu diesem Thema? Was hältst du von „HochGenuss?“
Peter Klein-
fercher (52),
Gratschach:
Ich finde es
schockierend,
wie sich das
Essverhalten
entwickelt hat:
Überall, wo
man hinblickt,
sieht man Fast-Food-Ketten, die
jedoch nur deshalb boomen,
weil die heutige Gesellschaft kei-
nen Wert mehr darauf legt, was
sie isst, sondern lediglich den
Sättigungseffekt und den Preis
im Kopf hat – was durch dauer-
haften Verzehr von Fertigpro-
dukten und Snacks dem eigenen
Körper angetan wird, wird nicht
bedacht. Deshalb sind Projekte
wie „HochGenuss“, bei denen
die Regionalität und der Genuss
der Lebensmittel im Vordergrund
steht, mit Sicherheit eine tolle
Sache, die hoffentlich auch
einiges zur zukünftigen Entwick-
lung des allgemeinen Essverhal-
tens beiträgt.
Roswitha
Winkler (50),
Obervellach:
Die Zeit, in der
das Sprichwort
„Viel am Tel-
ler, Hauptsa-
che billig“ vor-
herrschend
war, geht glück­
licherweise dem Ende zu, da
viele Leute umdenken. Dass
für Qualitätsprodukte und ein-
heimische Produkte mehr be-
zahlt werden muss, muss in die
Köpfe der Leute. Gäste gehen
mit diesem Thema viel offener
um als so manche Einheimische,
welche die Wertschätzung der
­heimischen Qualitätsprodukte
scheinbar nicht so interessiert
wie die Auswahl an Fertigpro-
dukten. Ich habe bereits von
dem Projekt „HochGenuss“ ge-
hört und bin wirklich begeistert
von der Kreativität der einzelnen
Köche, die mit ihren individu-
ellen Kreationen aus heimischen
Produkten punkten.
Peter
Granig (46),
Pfaffenberg:
Vor allem in
der heutigen
Wohlstands-
und Wegwerf-
gesellschaft
scheint ein
normaler Um-
gang mit den Lebensmitteln zum
Großteil verloren gegangen zu
sein. So sollte man sich hin und
wieder an die Zeit erinnern, in
der es nicht alles in Hülle und
Fülle gab. Damals musste man
das essen, was da war. Da mei-
ne Familie und ich selbst einen
Bergbauernhof bewirtschaften,
würde es mich sehr freuen,
eigene Bio-Lämmer in unserer
Genussregion zu vermarkten.
Dazu braucht es aber essstarke
Partner, die strategisch mit der
Gastronomie und dem Tourismus
zusammenarbeiten, damit der
Hochgenuss von unseren
Produkten weiter an Bedeutung
gewinnt.
Ilse Rogl (48),
Obervellach:
Ich bin der Meinung,
dass ein Umden-
ken in Bezug auf die
Ernährung stattfin-
den muss und auch
notwendig ist. Wenn man sich
vor Augen führt, wie viele Fertig-
produkte es auf dem Markt gibt,
bin ich wirklich schockiert. Die In-
haltsstoffe dieser sind durch Ge-
schmacksverstärker und Haltbar-
mittel so schädigend für die Ge-
sundheit, dass sich die Menschen
nicht wundern sollen, wenn un-
terschiedliche Krankheiten wie
beispielsweise Allergien, Diabetes
und Übergewicht die Folge sind.
In unserer Region findet bereits
ein Umdenken in die richtige Rich-
tung statt, wenn Betriebe hei-
mische Produkte für ihre Verar-
beitung verwenden. Die Qualität
steht hierbei im Vordergrund, und
darüber hinaus ist es auch für die
heimischen Landwirte ein riesiger
Vorteil, wofür „HochGenuss“ ein
Vorzeigeprojekt ist.
Erich Hohenwarter
gehört zu den Pio-
nieren der regionalen
Gourmet-Küche und ist
ein leidenschaftlicher
„HochGenuss-
Botschafter“.