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OVT: Herr Schell, was macht die
Faszination Brasilien für Sie aus?
Reinhard Schell:
Mich faszinieren
die intensiven Farben, der bunte
Mix der Kulturen, und besonders
der Optimismus, die Offenheit und
Lebensfreude der Brasilianer. In
Brasilien gibt es für alles eine Lö-
sungsmöglichkeit, auch wenn es
anfangs noch so unmöglich er­
scheint.
Wo lernten Sie ihre Gattin
Verônica Fernandes da Silva-
Schell kennen?
Bei einer Individualreise durch Uru-
guay, Argentinien und Brasilien im
Jahre 2001 trafen wir uns kurz. Eine
besseres Kennenlernen und eine
Beziehung erfolgte jedoch erst von
Zuhause aus per Telefon und E­
Mail. Verônica ist für mich Inspira­
tionsquelle, Modell und natürlich
meine Brücke nach Brasilien. Durch
sie lernte ich auch viele interes-
sante brasilianische Künstler ken­
nen. Für einige, wie Fabio di Ojua­
ra oder den Fotokünstler Antonius
Mansus, „Delirius criativus“ orga­
nisierten wir auch Ausstellungen in
Kärnten und in Italien.
Sie gestalteten Rodins „Denker“
in der Kunstuniversitäts-Galerie
Natal als „Denkerin“?
Bei einem Paris­Aufenthalt im Jah­
re 2011 habe ich Rodins „Denker“
live gesehen. Die Figur hat mich
sofort angesprochen und ich habe
beschlossen, einmal meine eigene
Version davon zu machen. Später
kam die Idee den „Denker“ Rodins
in die heutige Zeit zu transformie­
ren und zwar in Form einer „Den­
kerin“ aus Stacheldraht. Gerade in
Brasilien brauchen moderne, un­
abhängige Frauen noch mehr „Sta­
cheln“ um sich in der Gesellschaft
durchsetzen zu können.
Von wem lernten Sie das
Alugießen?
Ich habe das Glück gehabt, 2006 bei
Fabio di Ojuara, einem der interna­
tional bekanntesten Künstler Brasi­
liens, Alugießen lernen zu können.
Dadurch war es mir, nach unzäh­
ligen Versuchen, möglich Figuren
wie den „Morgenstern­Adler“ oder
die „Drautalnixe“ zu gestalten. Ich
möchte mich jedoch nicht auf eine
Technik allein fixieren. Kunst ist für
mich auch eine Sache des Suchen
und Experimentierens. So gehören
etwa Fotographie, Körperdrucke
oder auch aktuell Installationen aus
Stacheldraht zu meinen weiteren
Betätigungsfeldern.
Was wollen Sie mit Ihren
Arbeiten, Ihrer Technik
insbesondere zeigen?
Ich möchte den Betrachter meiner
Werke zum Staunen, zum Nach­
denken oder auch zum Schmunzeln
bringen. „Schockieren“, wie es in
moderner Kunst sehr oft praktiziert
wird, ist nicht mein Thema.
Sehen Sie als Künstler zuerst das
„Objekt der Begierde“, danach
folgen Idee und Umsetzung oder
ist es eher umgekehrt?
Bei mir ist das ganz verschieden.
Schon in Paris wusste ich, dass ich
einmal etwas aus dem „Denker“
machen werde. Die Idee zur Arbeit
mit Stacheldraht kam mir aber ein­
mal ganz spontan beim Zähneput­
zen. Oft kommen mir meine Ideen
aber direkt beim Skizzieren oder
Kritzeln, ganz normal mit Papier
und Bleistift.
Welche Highlights bleiben Ihnen
von Ausstellungen besonders in
Erinnerung?
Bei meiner heurigen Ausstellung in
Brasilien konnte die Galerie wegen
der vorangegangenen Ausstellung
erst am Tag der Vernissage bezogen
werden. Dadurch mussten auch die
Schlosserarbeiten für die Weltku­
gel, in der sich meine „Denkerin“,
verbunden mit einer Nabelschnur
aus Baustahl, befindet an einem
Tag ausgeführt werden. Das berei­
tete mir einige schlaflose Nächte.
Wie in Brasilien aber üblich, funk­
tioniert letzten Endes alles.
Lassen sich die Tätigkeiten
des Künstlers und des
stellvertretenden Leiters des
Straßenbauamtes ergänzen?
Für mich ist das eine tolle Kombina­
tion. In der Welt der Technik funk­
tioniert alles nach genauen Regeln
und Gesetzen. In der Kunst gibt es
keine Schranken, alles ist möglich,
auch wenn es noch so kurios ist.
von Herbert Hauser
Interview
Straßenbau und Kunst in Harmonie
Der 41-jährige Reinhard Schell stellte im letzten Herbst wieder in Brasilien aus. Bereits mehrmals führte es ihn
nach Natal, Hauptstadt des Bundesstaates Rio Grande Do Norte im Nordosten Brasiliens. Hierzulande kennt
man seine Skulptur in der „Drautal Perle“ bestens. Der gebürtige Villacher lebt mit seiner brasilianischen Ehe-
frau Verônica in Spittal.
Kurz gefragt:
Reinhard Schell
(Spittal)
Stellvertretender Straßenbauamts-
leiter & Künstler
Sternzeichen:
Fisch
Ich lese gern:
Künstlerbiographien, Zeitungen
Ich trinke gern:
Kokosnusswasser, direkt aus der
grünen Kokosnuss.
Mein künstlerischen Vorbilder:
Yves Klein und Pablo Picasso
Mein Lebensmotto:
„Wenn du es eilig hast, dann gehe
langsam“
Alle Interviews unter
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ÄNDERUNGEN VORBEHALTEN
31. DEZ. 2012 – 3. JÄN. 2013
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DO
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18.00 | 20.30 18.00 | 20.30 18.00 | 20.30
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14.30 | 18.00
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20.15
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