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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
16. JULI 2010
CHRONIK
Bernd
Lenzer
Kommentar von
Notarzt
Notruf
141
Wochenend-Bereitschaftsdienst der
Ärzte, Zahnärzte und Apotheken
Unter der Ärzte-Service-Nummer
0900-88088 + der jeweiligen
Postleitzahl kommen Sie direkt
zum diensthabenden Arzt.
Mit der Nummer 1484 (ohne Vorwahl)
können Sie beim Roten Kreuz einen
Krankentransport anfordern.
Zahnärztlicher Notdienst
17./18. Juli von 9 bis 11 Uhr:
Dr. Ilse Lepuschitz, Spittal,
Tel. 04762/5554.
Dr. Gert Frank, Villach,
Tel. 04242/24980.
Dr. Claudia Thonhauser, Lienz,
Tel. 04852/73535.
Allg. öffentl. Krankenhaus, Klagenfurt,
Tel. 0463/538-22416.
Apotheker-
dienste
Spittal:
Malchus Apotheke, Villacher
Straße 15, Tel. 04762/4394.
Greifenburg:
Laurentius Apotheke,
Bahnhofstraße 63, Tel. 04712/288.
Obervellach:
Adler Apotheke,
Hauptplatz 53, Tel. 04782/2244.
Gmünd:
Heiligen-Geist-Apotheke,
Hauptplatz 9, Tel. 04732/2135.
Millstatt:
See Apotheke, Georgsritter-
Platz 156, Tel. 04766/2130.
Hermagor:
Adler-Apotheke,
Hauptstraße 4, Tel. 04282/2066.
Kötschach-Mauthen:
Apotheke
„Zum heiligen Josef“, Tel. 04715/217.
Nußdorf-Debant:
Dolomiten-Apotheke,
Glocknerstr. 20b, Tel. 04852-65565.
Die Sau und die Eiche
Stellen Sie sich vor, in Kärnten baut
man ein riesiges Kraftwerk und die
Regionalpolitiker aus den Abruzzen
steigen alle auf die Barrikaden und
verurteilen diese Baumaßnahme
aufs Schärfste. Das würde den hei-
mischen Politgranden nur ein mü-
des Lächeln abringen. Ein ähnliches
Szenario, allerdings im umgekehr-
ten Sinn, spielt sich derzeit aber
in Kärnten ab. Die Blauen, Roten
und Schwarzen schimpfen über
die geplanten Atomkraftwerksplä-
ne Italiens. Den italienischen Kol-
legen wird das herzlich egal sein.
Vor allem, weil es bislang nur ein
Gerücht ist. Zudem ist das Kräfte-
verhältnis unausgeglichen. Die Ita-
liener können nach dem Motto le-
ben: Was kratzt es die Eiche, wenn
sich die Sau dran reibt? Ich finde,
dass Kärntens Politiker dringendere
Probleme zu bewältigen hätten, als
sich über Gerüchte zu echauffieren.
Den Autor erreichen Sie unter:
redaktion@volltreffer.co.at
„Die Atomkraft ist keine En-
ergiequelle der Zukunft. Sie ist
zu gefährlich, um im 21. Jahr-
hundert weiter gefördert zu wer-
den. Wir werden gegen die itali-
enischen Pläne, in der Nähe von
Venedig einen Atommeiler zu
errichten, auf das heftigste Pro-
test einlegen“, kündigte Kärn-
tens Energieförderreferent LH-
Stv. Dipl.-Ing. Uwe Scheuch am
Dienstag, 13. Juli, an. Scheuch
fordert von der italienischen Re-
gierung eine stärkere Forcierung
der Alternativenergie nach dem
Vorbild Kärntens.
Dass es immer wieder Vorha-
ben südlicher Nachbarn gebe, an
der Grenze zu Österreich Atom-
standorte zu finden, sei an und
für sich schon problematisch –
zusätzlich zum grundsätzlichen
Risikos der Atomkraft. „Wir
haben es hier mit einer Erdbe-
benzone zu tun. Ich warne da-
vor, das zu ignorieren. Die Fol-
gen eines Erdbebens bei einem
Atomkraftwerk wären verhee-
rend“, erklärte Scheuch.
Alternative Energien
„Wir müssen verstärkt die
Kraft der Sonne, des Windes
und des Wassers nutzen. Das
ist der einzige zukunftsorien-
tierte Weg für die Energiegewin-
nung“, ist sich der Politiker aus
Mühldorf sicher.
Scheuch regte außerdem im
Energiebereich eine engere Zu-
sammenarbeit mit der italie-
nischen Regierung an, um mit
Hilfe österreichischen „Know-
hows“ eine Trendwende hin zu
umweltfreundlicher Alternative-
nergie zu schaffen. „Wir haben
hierzulande einige Pioniere der
Alternativenergie. Das sollten
auch unsere Nachbarn im Süden
nutzen. Ich hoffe daher, dass die
italienischen Entscheidungsträ-
ger zur Vernunft kommen und
sich das Angebot zum ‘Know-
how’-Transfer überlegen.“
Schwarze Unterstützung
Unterstützung erhält Scheuch
in dieser Frage auch vom Le-
sachtaler VP-PolitikerGabriel
Obernosterer. „Wir wollen kei-
nen Atomreaktor in Kärntens
Grenznähe“, betonte der Natio-
nalratsabgeordneter, nachdem,
wie schon im Dezember 2009,
Gerüchte aufkeimten, dass Ita-
lien einen solchen Kernreaktor
in Kärntens Grenznähe errich-
ten wolle. „Es gibt klare Regeln,
an die sich auch Italien halten
muss“, so Obernosterer. Es be-
stehe ein europaweites Über-
einkommen, dass die Pläne für
einen neuen Atomreaktor in
Grenznähe dem Nachbarstaat
vorgelegt werden müssen. „Bis
dato ist von Seiten Italiens noch
keine Information geflossen, ob-
wohl das Land verpflichtet ist,
die Pläne vorzulegen“, erklärt
Obernosterer.
Zudem müsse Österreich in
eine fällige Umweltverträglich-
keitsprüfung für den Bau eines
Reaktors eingebunden werden.
Obernosterer: „Es gibt kein drü-
ber fahren. Österreich geht den
sicheren Weg der nachhaltigen
Energieversorgung. Kernener-
gie ist mit den Prinzipien einer
nachhaltigen Entwicklung nicht
in Einklang zu bringen.“
Österreich habe auf EU-Ebe-
ne erreicht, dass Nuklearener-
gie nicht als nachhaltig bezeich-
net wird. „Österreich tritt auch
dafür ein, dass Reaktoren alter
Bauart geschlossen werden“, so
Obernosterer.
Kärnten protestiert gegen
italienische Atompläne
LH-Stv. Dipl.-Ing. Uwe Scheuch und Gabriel Obernosterer sprechen sich deutlich
gegen die Pläne der italienischen Regierung aus, wonach in der Nähe von Venedig
ein Atommeiler errichtet werden soll. Die beiden Oberkärntner Politiker raten den
südlichen Nachbarn viel mehr zu einer Förderung von Alternativenergie.
LH-Stv.
Scheuch ist
gegen einen
Atommeiler
in Grenz-
nähe.
NR Gabriel
Obernosterer:
„Es gibt da si-
cher kein
drüber
fahren.“
Statt auf Alternativenergien will die italienische Regierung auf Atomkraft bauen.
Fotos: bele