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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
12. FEBER 2010
CHRONIK
Was ein schöner und erhol-
samer Skiausflug werden sollte,
endete am Sonntag, 7. Feber,
für einen 28-jährigen Studenten
aus Hermagor tödlich. Der jun-
ge Mann war mit seinem Bruder
und der Freundin unterwegs, als
er sich dazu entschloss, gegen
15.25 Uhr mit seinem Snow-
board die gesicherte Piste zu
verlassen um im Tiefschnee sei-
ne Bahnen zu ziehen. Für die
Schneedecke war diese Bela-
stung jedoch zu hoch, weshalb
sich ein Schneebrett löste und
den Snowboarder vor den Au-
gen seiner Begleiter in den be-
waldeten und zum Teil felsigen
Steilhang mitriss. Dabei erlitt
der Student so schwere Verlet-
zungen, dass er trotz der Hil-
fe seiner Begleiter und der Ret-
tungsmannschaften noch an der
Unfallstelle verstarb.
Ungewisse Suche
Mit dem schlimmsten rech-
neten auch die Einsatzmann-
schaften der Bergrettung von
Mallnitz, Fragant, Kolbnitz,
Winklern, Spittal und Villach,
als, ebenfalls am Sonntag, die
Meldung einging, dass sich ge-
gen 14.20 Uhr eine Lawine ge-
löst hatte, die sich bis zum Be-
reich der Mittelstation der An-
kogelbergbahnen erstreckte.
Obwohl die Lawine selbst
nur rund einen Meter in den
Pistenbereich
hineinragte,
konnte nicht ausgeschlossen
werden, dass unter den dichten
Schneemassen auch Personen
verschüttet waren. Es begann
ein Wettlauf mit der Zeit. Ins-
gesamt suchten 51 Mann und
sechs Lawinensuchhunde nach
möglichen Opfern. Zudem wa-
ren sechs Mitglieder der Alpin-
polizei Einsatzgruppe Spittal
mit einem Diensthund der Po-
lizeiinspektion Paternion, so-
wie vier Mann der Freiwilligen
Feuerwehr Mallnitz und fünf
Mitarbeiter der Ankogelbahn
an der Suche beteiligt.
Keine Verschütteten
Unterstützt wurden die insge-
samt 67 Einsatzkräfte von den
beiden Notarzthubschraubern
Christophorus 7 und „RK 1“ so-
wie vom Polizeihubschrauber
„Libelle“ der Flugeinsatzstel-
le Klagenfurt. Rund vier Stun-
den suchten die Einsatzkräfte
mit den Suchhunden und tech-
nischen Hilfsmitteln den rund
100 x 50 Meter großen Lawi-
nenkegel ab. Mehrmals schritten
die Sondiermannschaften den
gesamten Bereich ab. Da keine
Anzeichen einer Verschüttung
vorlagen und bis zu diesem Zeit-
punkt auch keine Hinweise oder
Vermisstenmeldungeneingetrof-
fen waren wurde die Suche um
18.30 Uhr beendet. Ausgelöst
wurde die Lawine wahrschein-
lich von starken Windböen.
Bernd
Lenzer
Kein Lerneffekt
Es ist unglaublich wie sorglos
viele Menschen mit den winter-
lichen Gefahren umgehen. Mir
ist klar, dass für viele Menschen
ein ganz besonderer Reiz darin
liegt, mit den Skiern oder dem
Snowboard abseits der Pisten
die Schwünge in den Schnee zu
ziehen. Ich möchte da auch nie-
mandem etwas vorschreiben,
denn jeder trägt für sich selbst
die Verantwortung. In einer Wo-
che, in der aber ein Dutzend Per-
sonen von Lawinen verschüttet
worden sind, hofft man aller-
dings doch auf einen gewissen
Lerneffekt. In einigen Fällen um-
sonst. Leider, denn die Kombina-
tion aus Übermut, Pech und der
Unberechenbarkeit der Natur-
gewalten endet in vielen Fällen
tragisch.
Den Autor erreichen Sie unter:
redaktion@volltreffer.co.at
Notarzt
Notruf
141
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Ärzte, Zahnärzte und Apotheken
Unter der Ärzte-Service-Nummer
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zum diensthabenden Arzt.
Mit der Nummer 1484 (ohne Vorwahl),
können Sie beim Roten Kreuz einen
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Zahnärztlicher Notdienst
13./14. Feber von 9 bis 11 Uhr:
Dr. Christoph Reichhold, Oberdrauburg,
Tel. 04710/29979.
Dr. Sonja Schmidhuber-Kassin, Landskron,
Tel.: 04242/44411.
Dr. Herbert Reischl, Lienz, Tel.
04852/65524.
Allg. öffentl. Krankenhaus, Klagenfurt,
Tel. 0463/538-22416.
Apotheker-
dienste
Kommentar von
Spittal:
Hubertus Apotheke, Tiroler Stra-
ße 14, Tel. 04762-2333.
Greifenburg:
Laurentius Apotheke,
Bahnhofstraße 63, Tel. 04712/288.
Obervellach:
Adler Apotheke, Hauptplatz
53, Tel. 04782/2244.
Gmünd:
Heiligen-Geist-Apotheke,
Hauptplatz 9, Tel. 04732/2135.
Millstatt:
See Apotheke, Georgsritter-
Platz 156, Tel. 04766/2130.
Hermagor:
Adler-Apotheke, Hauptstraße
4, Tel. 04282/2066.
Kötschach-Mauthen:
Apotheke
„Zum heiligen Josef“, Tel. 04715/217.
Lienz:
Stadtapotheke „Zur Madonna“,
Rosengasse 14, Tel. 04852/62042.
Einsatzleiter
Walter
Huber.
Horst
Wohlgemuth
leitete den
polizeilichen
Einsatz.
Fotos:
Marco
Riebler
Tödliche Lawinenserie
reißt nicht ab
Zu zwei Lawinenabgängen kam es am Sonntag, 7. Feber, in Oberkärnten. Während
man in Mallnitz am Ankogel nach langer Suche Entwarnung geben konnte, kam am
Nassfeld für einen 28-jährigen Studenten aus Hermagor, der von einem Schneebrett
mitgerissen wurde, jede Hilfe zu spät.
67 Einsatzkräfte suchten rund vier Stunden lang nach möglichen Lawinenopfern.