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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
17. APRIL 2009
CHRONIK
Der Winter prüfte heuer
das Lesachtal und das Obere
Gailtal ganz besonders. Immer
mehr Schäden werden an Zäu-
nen, Dächern und Gärten mit
dem Tauwetter sichtbar. Doch
das sorgt noch für den gering-
sten Unmut. „Das Hauptpro-
blem der Gailtaler Wirtschaft
ist die unsichere Straßenver-
bindung über den Plöckenpass
nach Italien“, kritisiert Wolf-
gang Thurner vom Holzfach-
markt in Kötschach-Mauthen.
Aufgrund der Schneefälle und
die dadurch entstandene Lawi-
nengefahr musste der Plöcken-
pass viele Tage gesperrt werden.
Eine Beeinträchtigung, die auch
der Handel spürt. „Jeder Tag, an
dem die Verbindung nach Friaul
geschlossen ist, bedeutet für uns
enorme Umsatzeinbußen“, be-
richtet Billa-Marktleiterin Elke
Ring. Dies geht teilweise sogar
soweit, dass einige Firmen kei-
ne Lehrlinge aufnehmen und
sogar überlegen Mitarbeiter zu
entlassen.
Tunnelvariante
Obwohl vor einigen Jahren
viel in den Ausbau von Galerien
investiert wurde, bleibt der Pass
bei jedem größerem Schneefall
gesperrt. „Entweder wird der
Übergang komplett wintersi-
cher ausgebaut, oder man muss
eine drei Kilometer lange Tun-
nelvariante vom Heldenfried-
hof beginnend bauen“, lautet der
Tenor der Gewerbetreibenden,
die auf eine Abwanderung von
über 25 % in den letzten Jahr-
zehnten verweisen. Dazu gibt
es bereits Vorgespräche mit dem
Wirtschaftsministerium und mit
Vertretern in Rom, die eine na-
turschonende
Tunnelbauwei-
se bevorzugen, da man sich da-
durch auch die hohen Schnee-
räumungskosten sparen würde.
Auch die geplante Stromauto-
bahn nach Italien könnte so um-
weltgerecht in die Erde verlegt
werden.
Veto des Landes
Kötschach-Mauthens Bürger-
meister Walter Hartlieb sieht in
einem wintersicheren Ausbau
ebenfalls eine Notwendigkeit.
„Der Rekordwinter hat gezeigt,
dass die bisherigen Baumaß-
nahmen nur Teilbereiche win-
tersicher gemacht haben“, so
Hartlieb. Deshalb habe er Bund
und das Land in einer, im Ge-
meinderat beschlossenen Reso-
lution, dazu aufgefordert, mit
den politischen Mandataren
sowie den Vertretern der Wirt-
schaft der Region über Maßnah-
men zu diskutieren, die einen
wintersicheren Ausbau des Plö-
ckenpasses gewährleisten. Lan-
deshauptmann Gerhard Dörf-
ler sieht als Verkehrslandesrat
keine Veranlassung dafür, dass
man die Lawinengalerien wei-
ter ausbauen sollte. Auch einen
Tunnelbau hält Dörfler für nicht
notwendig, da die Verkehrsfre-
quenz für solch ein Vorhaben zu
gering und rückläufig sei.
Kommentar
von
Bernd
Lenzer
Journalistische
Tücken
Der Journalismus hat so sei-
ne Tücken. Diese Erfahrung
musste kürzlich auch der Bür-
germeister von Großkirchheim
machen. In einem deutschen
Magazin wurde der Mölltaler
BZÖ-Politiker wie folgt zi-
tiert: „Sie sind kommunistischer
Jude, oder?“. Dann folgte die
Aufforderung: „Schreiben Sie
ja nicht, dass wir ein Nazidorf
sind“. Dies tat der Autor dann
zwar auch nicht, allerdings hat-
te dieser sich seine Meinung ge-
bildet, die er dann auch in sei-
nem Bericht öffentlichwirksam
einfließen ließ. Was sich der Zi-
tierte bei seinen Aussagen dach-
te, ist ihm überlassen. Was er
als Kommunalpolitiker von sich
gibt, kann man bestenfalls noch
tolerieren aber als Landtagsab-
geordneter müsste er sich des
Ausmaßes solcher Äußerungen
bewusst sein. Hoffen wir für
den Tourismus in Kärnten, dass
die heimischen Politiker nach
jeder verbalen „Entgleisung“
etwas dazulernen um gewisse
Fettnäpfchen in Zukunft besser
zu umgehen. Denn Politik sollte
keine Meisterschaft im „Hun-
dert-Meter-Fettnäpfchen-hüp-
fen“ sein!
Den Autor erreichen Sie unter:
redaktion@volltreffer.co.at
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Notruf
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Mit der Nummer 1484
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Apotheke, Hauptstraße 50,
Tel. 04762/81602.
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Gailtaler Wirtschaft fordert
Ausbau des Plöckenpasses
Aufgrund der vielen Tage, die der Plöckenpass im Winter gesperrt war, entstand der
Wirtschaft im Oberen Gailtal ein immenser Schaden. Sowohl die Liftgesellschaft, als
auch die Betreiber von Hallenbad, Tankstellen, Gewerbe und Handel vermeldeten
Rückgänge um mehr als 20 %. Die Holz- und Transportwirtschaft musste lange Aus-
weichrouten in Kauf nehmen. Nun fordern die Wirtschaftstreibenden einen wintersi-
cheren Ausbau des Passes.
Der Plöckenpass ist bislang nur teilweise wintersicher ausgebaut.
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