Seite 6 - VO 2009 15

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Den 57-jährigen Hans-
Werner Stuppnig kennen
viele Freunde des Humors.
Der Drautaler sorgt nämlich
mit seinem Partner Dieter
Schwanter als Kinderduo
„Hans-Wernerle und Diet-
linde“ für alljährliche Lacher
im Fasching. Gemeinsam
mit Gattin Agnes und den
Kindern Martin und Iris lebt
er in Feistritz im Drautal.
OVT: Herr Stuppnig, wie ver-
tragen sich Ihr Beruf als Leh-
rer und das „kecke Hans-Wer-
nerle“?
Hans-Werner Stuppnig:
Ich
bekomme von den Schülern viele
Schmähs mit, die ich dann ins
Programm einbaue. Auch beim
Outfit – von übergroßen Ska-
terhosen, T-Shirt´s, verkehrten
Schildkappen oder Turnschuhen
mit offenen Schuhbändern – habe
ich mir vieles von den Schülern
abschauen können.
Wie wurde die Idee für diesen
„Kindermund“ geboren?
Das war eher ein Zufall – besser
gesagt: ein „Unglücksfall“. Dieter
und ich traten 1995 als „Garten-
zwerge“ im Feistritzer Fasching
auf. Nach der Saison wurde die
Kulisse, die Dieter eigens für die-
se Nummer gebaut hatte, im Kel-
ler verstaut. Ein Jahr später – am
Tag der Generalprobe – wollten
wir die Kulisse wieder hervor-
holen, allerdings war sie kom-
plett zerstört – und das drei Stun-
den vor dem Auftritt. Bei unserer
Gilde war jedoch ein Tischler, der
anbot, sofort in seiner Werkstatt
zwei Sessel und einen Tisch an-
zufertigen. Er fuhr los, verstän-
digte seine Mitarbeiter und kam
nach zwei Stunden mit dem Mo-
biliar. Er grinste und sagte: „Lei-
der sind die Möbel ein bisschen
zu groß ausgefallen“. Und schon
war der „Kindermund“ geboren!
War die Rollenverteilung zu
Beginn ein Thema?
Nein, absolut kein Thema. Von
Anfang an war eines klar: Da der
Dieter gerne ratscht kann nur er
das Mädchen von uns beiden
sein.
Wer schreibt eigentlich die hu-
morvollen Texte?
Text im eigentlichen Sinn gibt
es keinen. Vielmehr sind es Stich-
worte. Der Text ergibt sich durch
Improvisation. Aber wie schon
erwähnt, werden oft schulische
Begebenheiten und Erfahrungen
in das Programm mit eingebaut.
Die „Narrisch guat“-Auftritte
sind ein echtes Highlight. Wie
kam es dazu?
Gerdi Obersteiner und Elvira
Paulitsch vom ORF-Landesstudio
Klagenfurt waren 1996 in Feistritz
bei einer Faschingssitzung und sie
meinten, dass wir bei „Narrisch
guat“ mitwirken sollten. Seitdem
sind wir ununterbrochen dabei.
Worin liegt der Unterschied
zwischen Fernsehaufzeichnung
und Live-Auftritt?
Aufgezeichnet wird im Lan-
desstudio Klagenfurt. Das ist ein
relativ kleines Studio mit maxi-
mal 120 Zuschauern. In Feistritz
haben wir hingegen pro Sit-
zung viermal so viele Leute. Da
herrscht natürlich eine ganz ande-
re Stimmung. Dennoch haben wir
auch bei den Fernsehaufzeich-
nungen unseren Spaß, und den
Zuschauern taugt es auch.
Gibt es Schmankerln die be-
sonders in Erinnerung geblie-
ben sind?
Bei einer Fernsehaufzeichnung
wurde mir das Mikrofon unter die
Perücke montiert. Dabei wurde
nicht bedacht, dass es in dem Stu-
dio extrem heiß ist und man des-
halb stark schwitzt. Als Folge da-
raus ist mir gleich drei Mal das
Mikro „abgesoffen“. Ich muss-
te jedes Mal vom Stuhl herunter
klettern, wo mir der Tontechniker
dann hinter der Bühne ein neues
Mikro verpasste. Witzigerweise
glaubten die Besucher, dass dies
zur Nummer gehört.
Abschließend
zu
etwas
Ernstem: Wie betroffen macht
Sie als Lehrer der Amoklauf von
Winnenden?
Sehr betroffen. Ich war ent-
setzt, als ich davon hörte. Es ist
unbegreiflich, dass Menschen zu
solchen Handlungen fähig sind.
Leider zeigt uns die Geschichte,
dass es immer Wahnsinnige gege-
ben hat und immer geben wird.
INTERVIEW
Von Herbert Hauser
„Auf den Kindermund
kommt es an!“
.
Diese Woche:
Hans-Werner Stuppnig
(Feistritz/Drau)
„Hans-Wernerle“ und Lehrer
Alle Interviews finden Sie unter
www.oberkaernten-online.at
Sternzeichen:
Waage
Buch:
Der Dativ ist dem
Genitiv sein Tod
(Bastian Sick)
Vorbild:
Vater und
Schwiegervater
Laster:
im Sommer der
Weißwein, im
Winter der Rot-
wein
Lebensmotto:
Zum „Bledsein“
braucht man Hirn
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FLIESEN & NATURSTEINE
Ein echtes Martyrium durch-
lebten zwei Kälber, die einem
Bauern aus Baldramsdorf ge-
hörten. Mit einem Traktor zog
der betagte Landwirt die beiden
Jungtiere hinter sich her, um di-
ese auf die 500 Meter entfernte
Weide zu bringen. Dabei kam
eines der Tiere zu Sturz und wur-
de über den Schotterweg nachge-
schliffen. Dies sahen Autofahrer
und Anrainer und schlugen so-
fort, nachdem der Bauer nicht auf
die Zurufe der Menschen reagier-
te, bei der Polizei Alarm. Als die
Beamten eintrafen, stellten sie an
den Tieren auch Abschürfungen
fest, doch laut Gesetz sei dies für
ein Tierhalteverbot offenbar nicht
ausreichend. Für die Besitzer
des Gut Aiderbichl, die sich auf
die Fahnen geheftet haben, alten
und geschundenen Tieren eine
würdige und artgerechte Heimat
zu geben, war der Vorfall jedoch
Anlass genug, um dem Landwirt
die Kälber abzulösen. Dazu rei-
ste Tierpflegerin Birgit Hojnik
an, die dem Bauern die beiden
Kälber abkaufte. Noch vor Ort
machte sich Hojnik ein Bild von
den beiden Tieren und war vom
Zustand der Tiere erschüttert.
Danach wurden die Kälber an die
veterinärmedizinische Uni-Kli-
nik nach Wien überstellt, wo sie
gründlich behandelt wurden. Die
künftige Heimat der beiden Käl-
ber wird dann die Aiderbichl-Au-
ßenstelle Micheldorf sein, wo die
Jungtiere wieder aufgepäppelt
werden sollen.
Drangsalierte Kälber fanden
neue Heimat
Von einem artgerechten Tiertransport konnte da keine Rede mehr sein: hinter einem
Traktor, zog ein Landwirt aus Baldramsdorf zwei Kälber auf die Weide. Für die Tier-
pfleger des Gut Aiderbichl Grund genug, dem Bauern die Tiere abzukaufen und sie
auf ihrer Außenstelle in Micheldorf wieder aufzupäppeln.