Seite 6 - VO 2009 14

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Der 54-jährige Gailtaler
Jakob Pernull ist ein
echter Freigeist, der den
Wahnsinn der Normalität
aufzudecken
versucht.
Nach 20-jährigem Unter-
nehmertum bewältigte er
seine Sinnkrise mit dem
Erlernen mehrerer Musik-
instrumente. Mit seiner
Frau und seinen zwei Kin-
dern lebt Jakob Pernull in
Tröpolach.
OVT: Herr Pernull, was be-
deutet eigentlich Ihr „AKW“?
Jakob Pernull:
Es bedeutet
einfach nur, dass ich ein Allein-
unterhalter, Kabarettist und
Witzbold bin. Aber es beinhal-
tet für mich auch den sehr wich-
tigen Hinweis auf Atom-Kraft-
Werksgegner!
Wie kamen Sie zum Kaba-
rett?
Das war „entwicklungsbe-
dingt“. Viele Witze wurden mir
mit der Zeit zu oberflächlich. Ir-
gendwann entdeckte ich meinen
eigenen Wortwitz und mit die-
sem versuche ich der erlebten
Wirklichkeit näher zu kommen.
Worin sehen Sie die Unter-
schiede zwischen einem Ober-
kärntner Kabarettisten und
einem aus Ostösterreich?
Ein entscheidender Unter-
schied ist, dass sich im Osten
Österreichs das Gebirgige ver-
liert. Mir verstellen die Berge
hier hingegen die Weitsicht! Die
Folge ist ein riesiges Brett vorm
Kopf und viel Kalk im Schä-
del – das alles zusammen ist ein
einziges Dilemma!
Sind Sie in Ihrem Tun eher
ein Träumer oder doch ein Re-
voluzzer?
Ich leide diesbezüglich an
mir selbst am allermeisten. Ich
möchte in meinem Leben noch
so weit kommen, dass der Träu-
mer demRevoluzzer in mir noch
einiges beibringen sollte.
Welche Themen sind Ihnen
besonders wichtig?
Es gibt schon einige Themen,
die mich an unserer heutigen,
zivilisierten Gesellschaft doch
sehr stören. Beispielsweise das
vorschnelle Urteilen, die Ge-
dankenlosigkeit und die Rück-
gratlosigkeit statt der Selbstver-
antwortung.
Sie treten auch bei „Barba-
ra Karlich“ auf. Wie verlief die
Aufzeichnung?
So eine Aufzeichnung dau-
ert 60 Minuten. Die Teilnehmer
trifft man erst kurz vor Aufnah-
mebeginn, damit die Spontane-
ität nicht darunter leidet. Der
Termin selbst kam wie aus hei-
terem Himmel.
Gab es Auftritte die Ihnen
ganz besonders in Erinnerung
blieben?
Ja. Vor Jahren versuchte ich
mich in Teneriffa musikalisch
„über Wasser zu halten“. Da-
bei lernte ich Musikerkollegen
aus Norwegen kennen. Diesen
zeigte ich ein Jahr später un-
ser schönes Kärnten. Heuer er-
folgte die Gegeneinladung zu
einem Akkordeonfestival in
Norwegen.
Wie lassen sich die Tätig-
keiten Kabarettist und Elektro-
händler vereinbaren?
Eigentlich fast gar nicht mehr.
Ich habe mich selbst „hinaus-
gemobbt“ – und meinen falsch
eingeschlagenen
Lebensweg
gestoppt. Als Elektriker und
Händler habe ich Schiffbruch
erlitten, was aber auch teilweise
selbstverschuldet war.
Welchen Hobbys gehen Sie
gerne nach?
Derzeit besuche ich einen
Kochkurs, denn man kann ja
nicht wissen. Zudem gehört das
Lesen, Radio hören und meine
Frau zu überraschen zu meinen
bevorzugten Leidenschaften.
Was wünschen Sie sich für
die Zukunft unserer Gesell-
schaft?
Ich hätte für die Menschheit
einen recht sonderlich anmu-
tenden Wunsch: Aussterben und
wiedergeboren werden. Damit
nämlich das Freigeistige gegen
den Konformismus aufholen
und befreiter leben kann – und
der Ungeist nicht in eine Fla-
sche verbannt wird.
INTERVIEW
Von Herbert Hauser
„AKW – Auf Kobys Weise“
.
Diese Woche:
Jakob Pernull
(Tröpolach)
Elektrounternehmer
& Kabarettist
Alle Interviews finden Sie unter
www.oberkaernten-online.at
Sternzeichen:
Hirsch (mit nach
innen gewach-
senem Geweih)
Lieblingsgericht:
Frauenschenkel
Musikalische Vorbilder:
Frösche und
Vögel
Urlaubsland:
eigene Hirnareale
mit Badestrand
und Urlandschaft
Lebensmotto:
sich gegenseitig
mehr zumuten
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Fliesen Dobernik
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FLIESEN & NATURSTEINE
Bereits im November 2008
verordnete die Bezirkshaupt-
mannschaft Hermagor für den
Bereich des politischen Be-
zirkes Maßnahmen zur Be-
kämpfung der Tollwut. In die-
ser Verordnung wurde der ge-
samte Bereich des politischen
Bezirkes als tollwutgefähr-
detes Gebiet festgestellt. Be-
sitzer von Hunden und Katzen
dürfen ihre Tiere in den ge-
fährdeten Gebieten nicht unbe-
aufsichtigt frei laufen lassen.
Um eine Einschleppung der
Tollwut durch einwandernde
Füchse zu verhindern, wurden
im November 2008 entlang der
Grenze zu Italien Impfköder
ausgebracht. Das Impfgebiet
umfasste die Gemeinden Le-
sachtal, Kötschach-Mauthen,
Kirchbach, Hermagor und St.
Stefan. Diese Impfaktion wird
jetzt im Mai 2009 nochmals
wiederholt.
Eine Verletzungsgefahr für
Mensch und Tier durch abge-
worfene Köder ist mit größ-
ter Wahrscheinlichkeit auszu-
schließen.
Zu erkennen sind sie an ih-
rer viereckigen Form und an
ihrem intensiven fischartigen
Geruch. Jegliche Berührung
der Köder sollte vermieden
werden.
Weitere Auskünfte erteilt
das Amt für Veterninärwesen
bei der Bezirkshauptmann-
schaft Hermagor unter der Tel.:
050536-63290.
BH Hermagor warnt vor
Tollwut in Italien
Während es in Österreich keine Fälle von Tollwut gibt, befindet sich die Krankheit im
benachbarten Italien weiter auf dem Vormarsch. Seit Oktober 2008 ist dort die Zahl
der bestätigten Tollwutfälle auf zwölf angestiegen. Betroffen sind die Gebiete der
Provinz Udine bis zur Grenze zu Slowenien.