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OBERKÄRNTNER
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13. MÄRZ 2009
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Wo ein durchschnittlicher Klet-
terer hart an seine Grenzen stößt,
fängt für Gerhard Schaar das Ver-
gnügen erst an. „Meine erste +9
Route habe ich mit 20 bewältigt.
Momentan liegt mein Maximum
beim 11. Grad“, so der 34-jährige
Extremkletterer aus dem Malta-
tal. Seine Leidenschaft für diesen
Sport entdeckte Schaar mit 17
Jahren, durch die ORF-Sendung
„Land der Berge“. „Dort lief eine
Reportage über das Felsklettern in
den USA. Das hat mich ungemein
fasziniert und mein Interesse ge-
weckt“, erinnert sich Schaar.
Seine ersten Versuche startete
er an Steinquadern im Maltatal.
Noch im selben Jahr nahm ihn
sein Mentor, der Spittaler Berg-
führer Franz Karger, mit auf Klet-
tertouren. „Ich war von Anfang
an infiziert von dem Sport. Ich
wusste, das ist mein persönlicher
Weg – meine Berufung“, erzählt
der 34-Jährige. Nach dem Gym-
nasium begann er sein Sportstu-
dium in Graz, währenddessen er
vier bis fünf Mal die Woche sei-
ner Leidenschaft frönte. „Ich
wollte Sport studieren, um viel
Zeit zum Klettern zu haben. Es
war für mich wie ein Halbtagsjob,
das Studium lief fast nebenbei.“
300 Tage klettern
Mit 21 Jahren unternahm er ei-
nen fünfmonatigen Kletter-Ur-
laub in den USA. Ein Jahr spä-
ter folgte die erste große Expe-
dition. „Sie führte uns 1996 nach
`Far Western Nepal´, wo wir als
erste den Rakrha Urai (6.956m)
besteigen wollten. Das schlechte
Wetter machte unserem Ehrgeiz
aber einen Strich durch die Rech-
nung“, blickt Schaar zurück. Die
folgenden Jahre perfektionierte er
seine Fähigkeiten in europäischen
Klettergebieten und daheim im
Maltatal, wo er die Hälfte der
Kletterrouten erstbegangen und
erschlossen hat. „Von den 350
Seillängen gehen 150 auf mein
Konto“, lacht der 34-Jährige.
Nach der Diplomarbeit plün-
derte Schaar seine Ersparnisse
und ging auf Weltreise. „Ich
bin ein Jahr lang nur geklettert,
traumhaft. Es gab nur zwei mal
zehn Tage Pause und 300 Tage
klettern“, erinnert er sich.
Vorträge im Gailtal
Wieder zu Hause, startete er
mit seiner ersten Vortragsreihe
„Sehnsucht Klettern“. Gleichzei-
tig bastelte er an seiner eigenen
Homepage und gewann dafür
den Kärnten-Klick-Award 2007.
„Als Preis gab es einen Flug für
zwei Personen nach Hawaii. Da
ich zu diesem Zeitpunkt solo war,
hab ich den Urlaub gegen mehre-
re Flüge eingetauscht und bin da-
mit zu meiner zweiten Weltreise
aufgebrochen“, sagt Schaar.
Diese führte ihn in Kletterpa-
radiese nach Indien, Thailand,
China, Neuseeland, Australien,
Kanada, USA und Kuba. Be-
sonders der Westen der USA hat
es ihm angetan. Allerdings er-
lebte er dort auch sein gefähr-
lichstes Abenteuer. Nachdem er
zwei Seile verwechselte, schlug
Schaar auf einem Felsvorsprung
auf, überschlug sich zweimal
und konnte sich nur durch einen
weitläufigen Gesteinsabsatz vor
dem Sturz in die Tiefe retten.
Abenteuerliche Erlebnisse, die
er bildgewaltig festgehalten hat.
„Ich präsentiere nicht nur schöne
Fotos, sondern zeige auch Por-
träts der Menschen in den jewei-
ligen Ländern und wie sie dort
leben“, so Schaar.
Zu sehen sind die Vorträge am
Mittwoch, 18. März, um 19.30
Uhr in der Bibliothek der Volks-
schule Kötschach, und am Don-
nerstag, 19. März, um 19.30 Uhr
im mittleren Stadtsaal in Herma-
gor.
Magdalena Girstmair
Mit Seil und Karabiner
um die Welt
Gerhard Schaar ist in der Bergwelt der Erde daheim.
Zwei Kletter-Weltreisen hat der 34-Jährige bereits hinter
sich, erklimmt Routen mit Schwierigkeitsgrad 11 und
hat die Hälfte aller Kletterrouten im Maltatal erschlos-
sen. Bevor er aber wieder mit Seil und Karabiner die
Welt erobert, lässt er die Oberkärntner bildgewaltig an
seinen Erfahrungen teilhaben. Nächste Woche gastiert
Schaar mit seinem Multi-Media-Vortrag in Kötschach
und Hermagor.
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