Seite 2 - VO 2009 08

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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
20. FEBER 2009
CHRONIK
Auslöser für den Konflikt war
eine Vereinbarung, wonach 10
% einer Veranstaltung in Mör-
tschach für karitative Zwecke
aufgewendet werden sollten.
Pfarrer Ivkic, der über das Kon-
to verfügungsberechtigt war,
schickte seine Sekretärin zur
Bank um dort diese 283,34
Euro abzuheben. Der Bank-
stellenleiter, der auch Obmann
des Pfarrgemeinderates war,
verweigerte die Auszahlung.
Nachdem Ivkic dem Bankstel-
lenleiter eröffnete, dass er mit
allen Konten der Mörtscha-
cher Pfarre, die Bank wechseln
werde, wenn dieser auf seiner
Handlungsweise beharre, ver-
ständigte der Angestellte die
Diözese.
Entzug des Vertrauens
Daraufhin entzieht die Fi-
nanzkammer der Diözese Gurk
dem Pfaffprovisor Ivkic die
Verfügungsberechtigung über
die Bankkonten der Pfarre Mör-
tschach. Ivkic ist schockiert.
Für ihn stellt dieser Akt einen
„Entzug des Vertrauens“ dar. In
einem Brief an den Bischof, bit-
tet er diesen um ein klärendes
Gespräch. Als Bischof Dr. Alois
Schwarz nur wenige Tage spä-
ter zu einem Vortrag nach Ran-
gersdorf kommt, nimmt er sich
für den Pfarrer allerdings keine
Zeit, da dessen „Anliegen nicht
Thema des Abends“ seien. Der
Pfarrer verlässt verärgert den
Saal. Einen Tag später hängt ein
Brief an der Kirchentür, worin
Ivkic seinen Einsatz als Pfarrer
als beendet ankündigt und auch
die Gründe dafür nennt.
Doch Ruhe kehrt damit im
Oberen Mölltal keine ein. Der
Obmann des Pfarrgemeinderats
versendet nämlich ein Schrei-
ben von Generalvikar Dr. En-
gelbert Guggenberger als Post-
wurf, das dieser an den Pfarrge-
meinderat gerichtet hat. Darin
erhebt Guggenberger Vorwürfe
gegenüber Ivkic, indem er die
„kritisierenswerte Abwicklung
finanzieller Agenden“ anpran-
gert.
Unschuldiger Pfarrer
Da die Geschichte kein Ende
zu nehmen scheint, wird für den
13. Jänner ein Gesprächstermin
zwischen Bischof, Pfarrer und
Pfarrgemeinderat vereinbart.
Bereits im Vorfeld erklärte Iv-
kic, dass er einen späteren Zeit-
punkt nicht wahrnehmen kön-
ne. Dennoch verlegt der Ob-
mann des Pfarrgemeinderates
den Termin auf den 20. Jänner.
Somit erfolgte die Sitzung ohne
den betroffenen Pfarrer. Um
seinen Standpunkt darzulegen
und die Gründe für seinenWeg-
gang zu nennen, schreibt Ivkic
jedoch einen Brief, der bei der
Sitzung verlesen werden soll.
Der Bischof empfindet es je-
doch scheinbar als unnotwen-
dig, diesen vollinhaltlich zu
verlesen, oder den anwesenden
Pfarrgemeinderäten zu geben.
Vielmehr unterschreibt Bi-
schof SchwarzwenigeTage spä-
ter die „Entlastung“ von Pfarrer
Ivkic. In einer Presseaussen-
dung bedauert Schwarz, dass
„Ivkic zu wenig Kraft gehabt
habe, um den Frieden innerhalb
der Pfarren zu fördern“. Dieser
Vorwurf erwies sich allerdings
als haltlos. Inzwischen legte
auch der Obmann des Pfarr-
gemeinderats seine Führungs-
funktion zurück. Auch Gug-
genberger räumte Fehler ein. In
einem Interview stellte er klar,
dass sich Ivkic nicht persönlich
bereichern wollte, sondern das
Geld in Mörtschach einsetzen
wollte.
Kommenta
von
Bernd
Lenzer
Helfer oder
Hürden?
Im Mölltal schaukelte sich
ein Konflikt zwischen Pfarrge-
meinderat, Pfarrer und Diöze-
se so hoch, bis es nur mehr Ver-
lierer gab. Kein Einzelfall. Im-
mer wieder kommt es zwischen
Pfarrgemeinderäten und Pfar-
rern zu Meinungsverschieden-
heiten. In manchen Gemeinden
nimmt die Macht des Pfarrge-
meinderates oft überhand. Hier
nur zwei Beispiele aus meiner
unmittelbaren Umgebung: Als
der neue Pfarrer in meine Hei-
matgemeinde kam, nahm ihn
sich der Obmann des örtlichen
Pfarrgemeinderates gleich zur
Brust und erklärte, dass keine
Messe länger als 50 Minuten zu
dauern habe. Unfassbarerweise
stoppte der Obmann dabei an-
fangs sogar die Zeit! In meiner
Nachbargemeinde liebte es der
dortige Pfarrer, sich bei der Pre-
digt unter das Kirchenvolk zu
mischen. Predigend schritt er
dabei den Gang entlang. Eine
Idee die alle Kirchengänger be-
grüßten. Außer dem Obmann
des dortigen Pfarrgemeinderats.
Dieser machte dem Pfarrer un-
missverständlich klar, dass die
Leute in dieser Gemeinde das
nicht möchten. Seitdem pre-
digt dort der Pfarrer wie alle an-
deren. Was bis auf einen, noch
heute jeder bedauert.
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Mölltaler stärkten schei-
dendem Pfarrer den Rücken
Schweren Herzens legte Pfarrprovisor Mirko Ivkic seine Tätigkeit in den Mölltaler
Gemeinden Winklern, Mörtschach und Rangersdorf nieder. Auslöser dafür war eine
Kette fragwürdiger und unglücklicher Vorgänge seitens des Obmannes des Pfarrge-
meinderates, dem Pfarrer selbst und der Diözese. Dies veranlasste einige Mölltaler,
den Namen des beliebten Pfarrers reinzuwaschen. In einem Postwurf listeten sie
detailliert die Vorgänge rund um die Causa Ivkic auf.
Generalvikar Engelbert Guggen-
berger räumt Fehler ein.
Pfarrer Mirko Ivkic nimmt Ab-
schied vom Mölltal.