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INTERVIEW
Von Herbert Hauser
Der 53-jährige Schnitzer
Franz Stadlhofer entdeckte
seine Liebe zum Holz eher
spät. Nach seiner Laufbahn im
Gastgewerbe, kam er eher zu-
fällig zum Schnitzen. Mittler-
weile betreibt er eine Schnitz-
stube und ist Organisator des
Kunsthandwerksmarkts am
Weißensee. Dieser wird 2009
mit der höchsten österrei-
chischen Auszeichnung prä-
miert: dem Marktgüte-Siegel.
Der gebürtige Steirer ist Vater
zweier Töchter und lebt mit
Gattin Ingrid in Oberdorf.
OVT: Herr Stadlhofer, Sie sind
eher ein spät berufener Kunst-
schnitzer.
Franz Stadlhofer: Stimmt. Ob-
wohl meine künstlerische Ader be-
reits früh vorhanden war. Während
meiner Schulzeit habe ich in mein
Naturgeschichteheft lieber Bilder
hinein gezeichnet, statt etwas rein
geschrieben. Der Auslöser für die
Schnitzerei erfolgte Anfang der
80er Jahre. Ich schnitzte mit einem
Universalmesser zwei Rosetten auf
eine kleine Holzwiege. Dadurch
keimte meine Leidenschaft für die
Kunst wieder auf.
Diese kleine Tätigkeit verän-
derte Ihren ganzen Berufsweg?
Ja. Mein erlernter Beruf war
Kellner, doch seit 1995 bin ich
Kunstschnitzer mit einem Gewer-
beschein. Ich versuche dabei, für
meine Kunden, wirklich brauch-
bare Sachen zu machen. Ich möch-
te sowohl den jungen als auch den
älteren Leuten zeitgemäße Schnit-
zerei anbieten. Daher arbeite ich
nicht nur mit Holz, sondern auch
mit Metall oder Glas.
Welche Techniken bringt Ihr
Beruf mit sich?
Beim Schnitzen vor allem die
Kerbtechnik. Diese bildet die Ba-
sis die für jedermann erlernbar ist.
Je nach Talent, wird es dann bei der
Flach-, Relief- und der figuralen
Schnitzkunst immer schwieriger,
gilt es doch die Technik mit Messer
und Material zu beherrschen.
Geben Sie Ihr Wissen auch wei-
ter?
Zurzeit habe ich rund 1.100 in-
und ausländische Kurs-Teilneh-
mer registriert. Die Kurse finden
in neun verschiedenen Bildungs-
zentren statt, wobei die Palette der
Teilnehmer vom Tischlerlehrling
bis zum Pensionisten reicht. Beim
Holzschnitzen sind wir alle gleich!
Ist der persönliche Kontakt bei
diesen Kursen sehr wichtig?
Ich begrüße jeden bei Kursbe-
ginn per Handschlag. Dabei merke
ich bereits, ob der Teilnehmer eher
schüchtern oder forscher ist. Die
Ruhigeren lobe ich anfangs verstär-
kt, dann werden sie aufgeschlos-
sener und trauen sich mehr zu. Da
kann es dann schon passieren, dass
ein Teilnehmer „süchtig“ wird und
nicht nur Tag und Nacht schnitzt,
sondern dabei auch auf andere
Suchtmittel wie Alkohol oder Ni-
kotin „vergisst“.
Bleibt Ihnen denn auch noch
Zeit für Hobbys?
Also, fürs Rad fahren und Wan-
dern nehme ich mir immer Zeit,
weil es den Kopf für Ideen frei
macht. Zudem kann ich dabei die
Umgebung betrachten, die mir
viele Anreize bietet. Ob nun Blu-
men, Bäume, Landschaften oder
Gebäude – dabei beginnt bei mir
der Schnitzer im Kopf zu arbeiten.
Bis heute habe ich so in etwa 1.400
Werke umgesetzt. Wenn ich aller-
dings mit meiner Gattin unterwegs
bin, drängt sie mich schon hin und
wieder zur Eile.
Doch nicht nur die Natur, son-
dern auch eine Erkrankung ließ
Sie grübeln.
Ja. 2002 hatte ich eine schwere
Erkrankung. Damals lernte ich,
den Mensch viel mehr in den Mit-
telpunkt zu stellen. Schließlich ist
das Handeln von unseren körper-
lichen und geistigen Zuständen
sehr abhängig. In meinen Kursen
wird daher das Menschliche auch
nach Kurs-Ende gefördert. Kennt
man nämlich die Probleme, Vor-
geschichten oder Krankheiten ein-
zelner Kurs-Teilnehmer, ist es viel
leichter auf sie einzugehen.
„Beim Holzschnitzen sind wir
alle gleich“
.
Diese Woche:
Franz Stadlhofer
(Weißensee)
Kunstschnitzer
Alle Interviews finden Sie unter
www.oberkaernten-online.at
Sternzeichen:
Stier
Lieblingsgetränk:
Bier
Persönliche Stärke:
Zielstrebigkeit
Vorbild:
Dr. Josef Mader
Radsport-Leidenschaft:
Berg-Marathon
ohne Druck zu
fahren
Lebensmotto:
Mit offenen
Augen durch
die Welt
Theurl Holz strebt nach Perfek-
tion. Mit High Tech wird Schnitt-
holz zu einem intelligenten Pro-
dukt verarbeitet. Theurl Brett-
schichtholz ist ein ästhetischer
Holzwerkstoff, der den architek-
tonisch höchsten, visuellen und
statischen Anforderungen ent-
spricht. „Wir garantieren kurze
Lieferzeiten für auftragsbezo-
gene Produktionen und gesi-
cherte Qualität durch ständig in-
terne und externe Kontrollen“, so
Hannes und Stefan Theurl. Sie
laden am Samstag, 11. Oktober,
von 9 bis 15 Uhr im neuen Brett-
schichtholz-Werk in Thal zum
Tag der Offenen Tür ein. Interes-
sierte können einen Tag lang dem
Team beim hoch technisierten
Produktionsablauf im Brett-
schichtholz-Werk über die Schul-
tern blicken. Durch absolut mo-
dernste Fertigung, Trocknung,
Sortierung, Verleimung und Pres-
sung, setzt man in dieser Branche
Maßstäbe. Vom perfekt zerlegten
Stamm bis zum präzise neu zu-
sammengefügten Holzprodukt für
höchste Ansprüche. Auf Wunsch
auch fertig abgebunden nach
kreativer Vorlage. Die Abbund-
leistung – die Erstellung monta-
gefertiger Bausätze, computerge-
nau und individuell – ist ein wei-
terer Schritt dorthin. Dabei
konzentriert man sich auf interna-
tionale Märkte, um den Inge-
nieurholzbau zu stärken.
Mit Qualität, einem vielfältigen
Sortiment und perfektem Service
erarbeiten sich seit mehr als 75
Jahren Sägewerk, Hobelwerk und
nun auch das neue Brettschicht-
holzwerk (BSH-Werk) und Bio-
energie das Vertrauen der Kun-
den. Europaweit. Damit die Ge-
mütlichkeit bei all dem
High-Tech nicht zu kurz kommt,
ist für Musik, Getränke und
Essen ausreichend gesorgt.
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Tag der Offenen Tür bei
Theurl Holz
SÄGEWERK | HOBELWERK | BSH-WERK | BIOENERGIE
THEURL HOLZ · A-9911 Assling, Thal-Wilfern 40 · Tel. +43.4855.8411-310 · office@theurl-holz.at · www.theurl-holz.at
Das Unternehmen Theurl Holz in Thal-Wilfern (Assling) steht für Per-
fektion und einen sorgsamen Umgang mit den Ressourcen.