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INTERVIEW
Von Herbert Hauser
Der 64-jährige „Kirchen-
wirt“ Hans Rogl leitet seit
1985 die Geschicke der
„Floriani-Jünger“ in Ober-
vellach. Kürzlich feierte
man das 140-jährige Be-
stehen der Wehr und ist
damit die drittälteste frei-
willige Feuerwehr Kärn-
tens. Nur die Stützpunkte
von Klagenfurt und Vil-
lach sind älter als jene der
5.000 Seelen Gemeinde
aus dem Mölltal.
OVT: Herr Rogl, die FF-
Obervellach wurde 140 Jah-
re alt.
Hans Rogl:
Ja. Die Feier-
lichkeiten dazu fanden am 5.
Juli statt und alles konnte bei
schönstem Wetter über die
Bühne – sprich, den Haupt-
platz gehen. Am Festtag konn-
tenwir die politischenVertreter
der verschiedenen Parteien be-
grüßen, darunter auch unseren
Kärntner
Landes-FF-Kom-
mandanten Josef Meschik.
Nach den Feierlichkeiten hieß
es schließlich zu angebrachter
Stunde „Brand aus“.
Der Auslöser für die Grün-
dung der Wehr liegt lang zu-
rück.
Stimmt. Am 5. Juli 1868 rief
ein vierköpfiges Gründungs-
komitee die Freiwillige Feuer-
wehr Obervellach ins Leben.
Dabei ergriffen einige Bürger
mit viel Weitblick sprichwört-
lich die Initiative. Es war da-
mals der Beginn zur Entwick-
lung des Feuerwehrwesens,
die am Land auf Basis der
Freiwilligkeit entstand. Un-
ser erster Kommandant hieß
Oswald Manhard. Dieser war
von 1868 bis 1905 in diesem
Amt tätig.
Die weitere Entwicklung
erfolgte dabei recht schnell.
1868 erfolgte der Einstand
mit den Feuerschutzgeräten
Handdruckspritze und einer
Schiebeleiter. 1893 wurde das
Rüsthaus erbaut, das bis 1960
im Dienst war. Auch 1928
war besonders, denn die erste
Pferdebespannte Motorspritze
wurde angeschafft, seinerzeit
übrigens das Modernste auf
dem Markt. 1942 folgte ein
Löschgruppenfahrzeug und
Anhänger mit zwei weiteren
Motorspritzen (R8, R80) und
1945 schließlich ein Mann-
schaftstransporter.
Kann man all diese Geräte
heute noch irgendwo besich-
tigen?
Alle diese damaligen Gerät-
schaften stehen heute teilweise
noch in der Landesfeuerwehr-
schule in Klagenfurt. Dort
werden sie in einem Museum
gezeigt, bleiben aber selbst-
verständlich weiterhin ganz im
Eigentum unserer Freiwilligen
Feuerwehr Obervellach.
Hat sich das Feuerwehr-
wesen im Vergleich zu früher
stark verändert?
Ja, vor allem anfangs der
1980er Jahre. Sowohl die
Technik als auch die Ausbil-
dung für die Fachkräfte wur-
den verstärkt gefördert. In der
Landesfeuerwehrschule wurde
darauf intensiv geachtet. Bei
uns in Obervellach brachte vor
allem der Ausbau der Tauern-
bahn weitere Veränderungen
mit sich. Als Portal-Feuerwehr
stehen wir bei Tunneleinsätzen
im Einsatz. Um dafür gewapp-
net zu sein, finden für eventu-
elle Notfälle viele Übungen im
Jahr statt. Nur dadurch wird
gewährleistet, dass im Ernst-
fall Mann und Gerät bestmög-
lich einzusetzen sind.
Sorgen auch Wetterkaprio-
len für einen Anstieg der Ein-
sätze?
Bei uns seltener. Beim
Sturmtief „Paula“ mussten wir
zwar schon ausrücken, doch
ansonsten blieb unser Ab-
schnitt von wetterbedingten
Einsätzen eher verschont. Al-
lerdings wird es höchste Zeit,
dass endlich der Sommer nach
Kärnten kommt!
Wie passt der OVT zur Feu-
erwehr?
Ich lese den „Oberkärntner
Volltreffer“ genauso gern wie
alle anderen Zeitungen. Der
„OVT“ ist interessant gemacht
und bietet gute Artikel.
Zudem berichtet er auch öf-
ter über das Feuerwehrwe-
sen – ob es nun Einsätze oder
Übungen betrifft, aber natür-
lich auch über die Feste und
Veranstaltungen in der Regi-
on.
„Gut Wehr – so heißt es bei
der Feuerwehr!“
.
Diese Woche:
Hans Rogl
(Obervellach)
Feuerwehrkommandant
und Abschnitts-
brandinspektor
Alle Interviews finden Sie unter
www.oberkaernten-online.at
Sternzeichen:
Löwe
Lieblingsgetränk:
Bier
Schutzpatron:
Hl. Florian
Größtes Hobby:
die Jagd
Schloss Bruck
Lienz
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