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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
18. JULI 2008
CHRONIK
Ein alter Pilgerbrauch, bei
Wallfahrten von zu Hause einen
Stein mitzunehmen, der Pro-
bleme und Sorgen symbolisiert,
wurde in Maria Luggau aufge-
griffen. Mentaltrainer Kurt Sim-
perl vom Verein „Natur, Kultur
& Geist“ hat auf dem „Sieben-
Schmerzen-Weg“ von Maria
Luggau zur Ortschaft Sterzen ei-
nen passenden Platz für die Ab-
lage der „Lasten“ gefunden.
Mit den Worten von Pater An-
dreas M. Baur, der diese Stelle
segnete, „Pilger verweile und
schau, vor dir liegt Maria Lug-
gau. Lege ab deine Sorgen und
finde ein glückliches Morgen“,
weist eine Tafel auf die ange-
sammelten Steine hin.
Nicht nur Pilger, auch die Be-
wohner des Tales, sowie ihre
Gäste können hier einen Stein
ablegen, in der Hoffnung, dass
ihnen tatsächlich ein Stein vom
Herzen fällt. Unterhalb des
Steinhaufens wurde ein Behäl-
ter eingegraben, in dem sich ein
kleines Kreuz, ein Anhänger mit
dem Abbild der Gnadenmutter
und ein kleiner Bergkristall aus
dem Himalaja befinden.
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Vor zwei Jahren absolvierten
Elena Levina und ihr Gatte Da-
niel Swartz ihren Kurzurlaub im
tief verschneiten Lesachtal. An-
getan von der idyllischen Umge-
bung, der Volksmusikakademie,
dem Musikhof Lexer und einem
Film über den Geigenbauer Jo-
hann Lexer, beschlossen sie,
ihre Workshops „Alpenkammer-
musik“ nach Liesing zu verle-
gen. „Unsere Musiker und Teil-
nehmer kommen aus allen Tei-
len der Welt, heuer reisen über
30 Leute an“, freut sich Elena
Levina. Der Workshop läuft un-
ter dem Titel „Camerata Panga-
ea“. Benannt nach dem Urkonti-
nent vor 200 Millionen Jahren,
der sich letztlich in fünf Konti-
nente teilte.
Die Lehrer der „Camera-
ta Pangaea“ stammen aus ver-
schiedenen Ländern. Claudia
Ajmone-Marsan spielt Violine
und kommt aus Dänemark. Die
2005, in New Orleans bei der
„International Piano Competiti-
on“ mit der Goldmedaille ausge-
zeichnete Pianistin Tanya Ban-
nister, reist aus London an. Über
die Ozeane mussten der New
Yorker Pianist Stephen Buck
und der aus Hong Kong stam-
mende Cellist Trey Lee anreisen.
Auch die Teilnehmer, die ins Le-
sachtal gekommen sind, stam-
men von fast allen Kontinenten.
Mit Professoren und Dozenten
werden sie dort gemeinsam mu-
sizieren. „Wir finden hier genau
das vor, was wir schon seit Jah-
ren suchen“ ist Stephen Buck
begeistert. Und das, obwohl er
bereits in der berühmten Car-
negie Hall in New York konzer-
tierte. Ein besonderes Instru-
ment steht Cellist Trey Lee zur
Verfügung. Er spielt auf einem
331 Jahre alten Violoncello des
berühmten italienischen Gei-
genbauers Francesco Ruggeri,
das ihm von einer Stiftung zur
Verfügung gestellt wird.
Auch die anderen professi-
onellen Musiker sind allesamt
Hochkaräter, die sich ihre Lor-
beeren sowohl auf nationaler
wie auch internationaler Ebene
erarbeitet haben. Gemeinsam
mit ihnen musizieren im Les-
achtal die interessierten Ama-
teurmusiker noch bis zum 20.
Juli. Bereits am Samstag, 19.
Juli, findet um 20 Uhr im Kul-
tursaal Liesing ein Konzert der
Dozenten und „Studenten“ statt.
Eine Neuauflage dieses Ohren-
schmauses gibt es am Sonntag,
20. Juli, um 15 Uhr. Dieses fin-
det ebenfalls im Kultursaal Lie-
sing statt.
Kammermusik auf
höchstem Niveau
Professionelle Musiker aus aller Welt arbeiten derzeit
im Lesachtal mit Amateurmusikern zusammen. Dabei
können sich die Teilnehmer von den Profis interessante
Tipps holen und neue Techniken aneignen. Zum Ab-
schluss des Workshops, konzertieren am 19. und 20. Juli
die Dozenten gemeinsam mit ihren „Studenten“ öffent-
lich im Kultursaal Liesing.
Professionelle Musiker aus aller Welt konzertieren in Liesing.
Steinsetzung auf Les-
achtaler Wallfahrerweg
Auf dem Wallfahrerweg von Maria Luggau nach Sterzen
wurde kürzlich ein Stein gesetzt, der die Pilger dazu auf-
fordern soll, ihre Probleme in Form eines Steines dorthin
mitzunehmen und ihre Last dort zurück zu lassen.
Die Enthüllung des Steines nahmen der Obmann des Vereines, Bür-
germeister Franz Guggenberger (r.), und der Geschäftsführer Kurt
Simperl vor.