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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
28. DEZEMBER 2007
CHRONIK
Die Zahl der armutsgefährdeten
Menschen ist in Kärnten deutlich
gestiegen. In Kärnten waren zu-
letzt 91.000 Menschen und somit
16 % der Bevölkerung armutsge-
fährdet. Das ist die höchste Quote
aller Bundesländer. Erschreckend
dabei ist, dass selbst Erwerbsar-
beit immer seltener vor Armut
schützt. Vor allem neue Erwerbs-
formen, die zu unregelmäßiger,
nicht ganzjähriger und nicht ganz-
tägiger Beschäftigung führen, ha-
ben die Armutsgefährdung stark
erhöht. 2005 waren nur 55 % der
Kärntner Arbeitnehmer ganzjäh-
rig vollzeitbeschäftigt. 20.000
Menschen sind in Kärnten trotz
Erwerbsarbeit armutsgefährdet
oder arm. Nebenbei hatte Kärn-
ten 2006 die dritthöchste Arbeits-
losenquote aller Bundesländer.
Trotzdem liegen das durchschnitt-
liche Arbeitslosengeld und die
durchschnittliche Notstandshilfe
hier unter der Armutsgrenze.
Unter der Armutsgrenze
Einem großen Risiko sind auch
Angehörige von Menschen mit
Behinderung und Pflegebedarf
ausgesetzt. Da der Großteil der
Pflegeleistungen durch Angehö-
rige erbracht wird, müssen die-
se oft ihre Erwerbstätigkeit ein-
schränken. In Kärnten werden
derzeit etwa 32.000 Menschen
durch knapp 30.000 Angehörige
und andere Hilfskräfte betreut.
Für 23.000 Pensionisten sieht es
im südlichsten Bundesland auch
nicht rosig aus, liegt ihre Pension
doch samt Ausgleichszulage un-
ter der Armutsgefährdungsgrenze
von 771 Euro. Sogar kleine Kin-
der heben das Armutsrisiko, weil
sie die Erwerbstätigkeit beim Feh-
len von Kinderbetreuungseinrich-
tungen einschränken. In Kärnten
sind nur 42 % der Vorschulkinder
in Kinderbetreuungseinrichtun-
gen. Mehr als 32.000 Erwachse-
ne und Kinder in Alleinerzieher-
haushalten oder Familien mit drei
und mehr Kindern sind armutsge-
fährdet, weil sie eben in solchen
Verhältnissen leben. 27.000 Kin-
der und Jugendliche (21 %) leben
in Kärnten in armutsgefährdeten
Haushalten. Der Bundesdurch-
schnitt liegt bei 15 %.
Große Unterschiede
Dabei könnten diese Zahlen
weit höher liegen. Ohne Sozial-
leistungen und Pensionen wären
nicht 91.000, sondern 163.000
Menschen in Kärnten nicht nur
armutsgefährdet, sondern tatsäch-
lich arm. Dem gegenüber nimmt
aber der Reichtum in Kärnten zu.
Die Zahl von Menschen mit ho-
hem Einkommen ist in den letz-
ten Jahren auf etwa 31.500 ge-
stiegen. Die Bezieher können sich
über eine dreimal so stark gestie-
gene Erhöhung freuen, wie das
durchschnittliche Arbeitnehmer-
einkommen. „Weil das Ungleich-
gewicht immer spürbarer wird,
muss man Veränderungen dort an-
setzen, wo es die größten Proble-
me gibt. Dazu zählen unter ande-
rem existenzsichernde Beschäf-
tigungsformen und Einkommen,
Investitionen in die Bildung, in
die Pflegesicherung und die Kin-
derbetreuung; Begrenzung der
Lebenshaltungskosten, Sicherung
des soziales Netzes und eine ge-
rechtere Besteuerung von Ein-
kommen einerseits und Vermögen
andererseits“, erklärt Studienau-
tor Dr. Andreas Höferl.
Dolomitencenter, Lienz
Tel. 04852-67819• www.zoolienz.at
E-Mail: zoo.lienz@aon.at
MITGLIED
43479
Wöchentlich besser informiert.
38000
Beachten Sie die heutigen Beilagen im Oberkärntner Volltreffer:
O
BERKÄRNTNER
EMIL WASSERMANN
Das Leben
schmeckt schön
(Gesamtbelegung Osttirol)
Jahreskalender
2008
(Gesamtbelegung)
Notarzt
Notruf
141
Wochenend-Bereitschaftsdienst
der Praktischen Ärzte
Samstag, 29. Dezember, 7 Uhr,
bis Montag, 31. Dezember, 7 Uhr
Bezirk Spittal/Drau:
Dr. Hötzer (Spittal),
Dr. Hofmeister (Patergassen),
Dr. Unterkreuter (Greifenburg),
Dr. Pflegerl (Mallnitz),
Dr. Pflegerl (Möllbrücke),
Dr. Schober (Winklern),
Dr. Luger (Rennweg),
Dr. Kern (Radenthein),
Dr. Unterwaditzer (Irschen),
Dr. Danhofer (Seeboden),
alle 29.12.
Dr. Lenhard (Spittal),
Dr. Waidmann
(Bad Kleinkirchheim), 30.12.
Bezirk Hermagor:
Dr. Lauchart (Kötschach),
Dr. Harrer (Hermagor),
alle 29.12.
Wichtig:
Unter der Ärzte-
Service-Nummer 0900-88088 +
der jeweiligen Postleitzahl ist die
optimale Erreichbarkeit der in
Kärnten niedergelassenen Ärzte
gegeben.
Mit der Nummer 1484 (ohne
Vorwahl), können Sie beim Ro-
ten Kreuz einen Krankentransport
anfordern.
Zahnärztlicher Notdienst
29./30. Dezember
von 9 bis 11 Uhr:
Dr. Kurt Andratsch, Seeboden,
Tel. 04762/81681.
Dr. Helmut Bader, Lienz,
04852/64950.
Allg. öffentl. Krankenhaus,
Klagenfurt, Tel. 0463/538-22416.
Apothekerdienst:
Spittal:
Hubertus Apotheke,
Tiroler Straße 14,
Tel. 04762/2333.
Möllbrücke:
Teurnia
Apotheke, Mölltalstraße 37,
Tel. 04769/2234.
Seeboden:
Jakobus
Apotheke, Hauptstraße 50,
Tel. 04762/81602.
Hermagor:
Gailtal-
Apotheke, Gösseringerlände 7,
Tel. 04282/25381.
Bleiben Sie
uns gewogen
Wenn Sie diese Ausgabe des
„Oberkärntner Volltreffer“ in
Händen halten, sind es nur noch
wenige Tage bis zum neuen
Jahr. In den letzten 52 Wochen
ist sehr viel passiert, und für
das neue Jahr bahnen sich be-
reits zahlreiche Neuigkeiten an.
Auch wir in der Redaktion kön-
nen auf ein tolles Jahr zurück-
schauen. Viel Lob begleitete un-
sere Arbeit, natürlich war auch
manchmal die eine oder ande-
re Beschwerde darunter, doch
allgemein betrachtet können
wir sagen, dass wir von unse-
rem Leserecho überwältigt sind.
Viele von Ihnen schicken uns
immer wieder Beiträge zu, die
nicht alle berücksichtigt werden
können. Dies hat nichts mit Ig-
noranz unsererseits zu tun, son-
dern damit, dass der Platz in un-
serer Wochenzeitung begrenzt
ist. Doch wie die Vergangen-
heit zeigt, wird der „OVT“ im-
mer dicker, wodurch auch mehr
Platz für ihre Berichte entsteht.
Bleiben Sie uns also weiterhin
gewogen. Wir wünschen Ihnen
ein frohes neues Jahr!
Sagen Sie uns Ihre Meinung:
www.oberkaernten-online.at
In Kärnten nehmen Armut
und Reichtum zu
Die Schere zwischen Arm und Reich klafft in Kärnten immer weiter auseinander. Zu
diesem Ergebnis kam eine Studie der „Österreichischen Gesellschaft für Politikbera-
tung und Politikentwicklung“ auf Ersuchen der Kärntner Grünen.
In
Kärn-
ten
wächst
die
Armut
immer
stärker.