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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
21. SEPTEMBER 2007
Seit 1. Jänner dieses Jahres
gelten in Tirol besonders at-
traktive Richtlinien für die
Förderung von energiespa-
rendem Bauen und Sanie-
ren. Dieser finanzielle An-
reiz und die eingesparten
Energiekosten ergeben in
Summe beachtliche Be-
träge, unterstreicht Wohn-
bauberater Andreas Dallavia
von der Lienzer Sparkasse:
„Wir reden über viel
Geld, das man gerade als
Häuslbauer meist dringend
braucht und keinesfalls
liegen lassen sollte.“ Des-
halb bietet die Lienzer
Sparkasse zur Osttirol Messe
einen Beratungsschwer-
punkt zu diesem Thema an.
Infoabend mit Experten
und Gewinnchancen
Am Freitag, 28. September,
lädt die Sparkasse ab 18 Uhr
in der Veranstaltungshalle D
der Osttirol Messe zu
einem Wohnbauforum mit
Experten ein. Der Eintritt
zum Messegelände und
zur Veranstaltung ist ab
17.30 Uhr frei.
Als Hauptreferent wird
Architekt DI Ernst Heiduk
von der Fachhochschule
Technikum Kärnten zum
Thema „Energieeffizientes
Bauen“ sprechen. Heiduk
beantwortet Fragen, die sich
fast jeder energiebewusste
Bauherr stellt: Wie baut
man am wirtschaftlichsten?
Wie erreicht man optimale
Behaglichkeit? Was ist eine
Komfortlüftung und wie
dämmt man optimal? Kann
Holz mehr als Ziegel oder
umgekehrt? Der Experte
geht auf grundsätzliche
Aspekte genauso ein wie
auf praktische Details. Für
alle, die demnächst bauen
oder sanieren, ist dieser Info-
abend ein Pflichttermin, der
erstklassige Entscheidungs-
grundlagen liefert.
Andreas Dallavia entwi-
ckelt im Anschluss an das
Heiduk-Referat gemeinsam
mit Berater Thomas Hai-
denberger von „Energie
Tirol“ das finanzielle Szena-
rio für umweltgerechtes
Bauen und Sanieren. Sehr
konkret wird an einzelnen
Beispielen durchgerechnet,
was und wer wie hoch
gefördert wird. Zugleich
entwickelt Dallavia Finan-
zierungsmodelle, die für
die Situation von umwelt-
freundlichen
Osttiroler
Bauherren maßgeschneidert
sind.
Als Zuckerl werden unter
den Teilnehmern an die-
sem Infoabend individu-
elle Energieberatungen
verlost.
Wer trotz des attraktiven
Angebots keine Zeit zur
Teilnahme hat, dem stehen
die Berater der Lienzer
Sparkasse gerne während
der gesamten Messedauer
am Infostand in der Halle A
als Ansprechpartner zur
Verfügung.
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Wohnbauforum der Lienzer Sparkasse zur Osttirol Messe:
Wer richtig baut, spart Energie und Geld
Die Lienzer Sparkasse bietet privaten Bauherren im Rahmen der Osttirol Messe ein Beratungspaket an, das sich
auszahlt – Infoabend am Freitag, 28. September, um 18 Uhr in der Veranstaltungshalle D.
Architekt
DI Ernst
Heiduk
beleuchtet
alle
wichtigen
Aspekte des
energie-
effizienten
Bauens.
ENERGIE
1. Die Anforderungen aus dem
Wärmehaushalt eines Gebäudes
kann bestimmend für seine
Erscheinungsform sein.
2. Umgekehrt kann die zeitge-
nössische Architektur die Anforde-
rungen an das Klimatisierungssys-
tem stellen und in vielen Fällen zu
ebenso aufwendigen wie innovati-
ven Lösungen führen.
Neben innovativen Heizsyste-
men und leistungsfähigen Wand-
, Decken-, Dachaufbauten ist die
Gebäudeform ein wichtiger Fak-
tor. Eine geringere Gebäudeo-
berfläche bedeutet weniger Ab-
strahlungsfläche. Das Verhältnis
vom Volumen zur Oberfläche kann
also neben der Gebäudeorientie-
rung zu Vorteilen beim Energie-
aufwand führen. Viele Ecken und
Kanten vergrößern die Oberfläche.
Eine Aufteilung des Gebäudes in
Heizzonen bringt die Wärme dort
hin, wo sie tatsächlich benötigt
wird und spart Energie. Der Stand-
ort eines Gebäudes kann sich auch
auf die Anforderungen an den
Wärmeschutz eines Hauses aus-
wirken. So trägt ständiger Wind
zu einer schnelleren Auskühlung
des Gebäudes bei.
ENERGIEGEWINN DURCH
DIE SONNE
Wärme kann durch Sonnen-
einstrahlung ins Gebäude gelan-
gen. Herkömmliches Glas lässt ei-
nen großen Teil der Sonnenstrahlen
(ein geringer Rest geht durch gla-
seigene Reflexion und Absorption
verloren) in das Gebäude eindrin-
gen. Beim Auftreffen der Sonnen-
strahlen auf feste Materie, werden
sie vom Material absorbiert und in
Wärme umgewandelt. Dunkle, und
raue Oberflächen begünstigen die-
sen Vorgang. Eventuell vorhande-
ne Wärmespeicher können mit der
so entstandenen Wärme „aufge-
laden“ werden und geben sie zeit-
versetzt an die Raumluft ab. Dieser
Zeitgewinn kann die Wärme in son-
nenschwächere Zeiten wie z. B. die
Nacht retten. Je nach Ausführung
der Gebäudedämmung wird das Ab-
wandern der Wärme nach außen
gebremst. (Wärme kann nicht „iso-
liert“ sondern nur „gedämmt“ wer-
den!!)
Durch die Gebäudefarbe kann das
Verhältnis zwischen Reflexion und
Absorption der Fassade reguliert
werden. Eine gute Dämmung be-
hindert nicht nur den Wärmefluss
von Innen nach Außen, sondern
kann manchmal, je nach System, ei-
nen durchaus gewollten Wärme-
eintrag von Außen nach Innen be-
hindern.
Gebäude mit Wintergärten bieten
bei geeigneter Bauweise die Mög-
lichkeit durch gezieltes Öffnen und
schließen der Fenster und Türen den
Wärmegewinn zu regulieren.
NIEDRIGENERGIEHAUS
Ganz einheitlich definiert ist der
Begriff Niedrigenergiehaus nicht,
er bezeichnet Gebäude, die ge-
setzliche Vorschriften für maxi-
malen Energieaufwand bei Behei-
zung und Warmwasserbereitung
des Gebäudes unterschreiten. Ver-
wandte Begriffe sind Passiven-
ergiehaus, Nullenergiehaus und
Plusenergiehaus, für die die An-
forderungen in Bezug auf Ener-
gieeinsparungen höher als beim
Niedrigenergiehaus sind.
PASSIVENERGIEHAUS
Wie beim Niedrigenergiehaus ist
auch beim Passivenergiehaus der
maximale Energieverbrauch pro Jahr
für Erwärmung und die Warmwas-
serbereitung des Hauses entschei-
dendes Kriterium, damit ein Haus
diesen Namen tragen darf. Aller-
dings sind die Auflagen strenger.
Beim Passivenergiehaus wird ein
Heizsystem kaum mehr benötigt,
um sein Inneres angenehm warm zu
halten. Wer ein Passivenergiehaus
bauen oder bestehende Gebäude
dazu umwandeln möchte, sorgt für
große Einsparungen bei Heiz- und
Energiekosten und kann eventuell
auf erweiterte Fördermittel für sein
Vorhaben hoffen.
NULLENERGIEHAUS
Das so genannte Nullenergiehaus
ist eine konsequente Erweiterung
des Niedrigenergiehauses. Gebäude
nennt man Nullenergiehaus, wenn
für die Beheizung keinerlei Energie
von Außen zugeführt werden muss
– eine Art unabhängiger Selbstver-
sorger. Die notwendige Energie wird
beispielsweise durch Solaranlagen
gewonnen, die Dämmung des Hau-
ses ist perfekt. Nach dem heutigen
Stand der Technik sind Nullenergie-
häuser sehr selten.
Quelle: Technische Universität Graz, Insti-
tut für Gebäude und Energie
Architektur mit dem Thema
Energie vereinbaren