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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
24. AUGUST 2007
CHRONIK
Anfang
August
kehrte
Wilfried Seywald aus Berg im
Drautal, Chef der Nachrichten-
agentur „pressetext“ in Wien,
aus Tansania zurück. Gemein-
sam mit Stefan Lamprechter aus
Greifenburg und weiteren Alpi-
nisten bestieg er dort den Kili-
mandscharo, Afrikas höchsten
Berg. Dem gingen acht Wochen
Vorbereitungszeit voraus. „Man
muss geistig und körperlich fit
sein“, erklärt Seywald, aber die
Mühe zahlte sich aus. „Die gan-
ze Woche war der Himmel auf
dem Weg zum Gipfel wolken-
los. Die letzte Etappe machten
wir bei Vollmond.“
Dennoch wurden die Eindrü-
cke vor Ort ein wenig überschat-
tet, denn der Schnee am Gipfel
des Kilimandscharo schmilzt!
Schlechtes Beispiel
Dies sei allerdings auf eine
Trockenperiode zurückzufüh-
ren, die seit mehr als 120 Jahren
anhält, erklärten Tiroler Wissen-
schafter, weshalb der Kilimand-
scharo als Negativbeispiel für
die globale Erderwärmung un-
geeignet sei. Touristikexperten
vor Ort lassen diese Ansicht je-
doch nicht gelten. Sie behaupten,
dass die relativ hohen Tempera-
turen auf demGipfel mittlerwei-
le auch im Winter, der in diesen
Breiten auf den Juli und August
fällt, für die rasche Schneever-
dunstung verantwortlich sei-
en. Insgesamt steigen jährlich
rund 25.000 Touristen zu den
schneeweißen Gletscherfeldern
des Kilimandscharo auf. Doch
der Weg dorthin wird immer
länger. „Das Eis wird weniger,
weil der neugefallene Schnee
nicht an den steilen Wänden des
Gletschers haften kann“, erklä-
ren die Experten. Der Schnee
fällt auf den aschigen, schwar-
zen Boden und schmilzt anstatt
neues Eis zu bilden. Laut den
Experten schrumpft die Eiskup-
pe im Moment um einen Meter
jährlich.
Aktion am Gipfel
Ausgestattet mit diesem Wis-
sen nutzte Seywald den Gipfel-
sturm auch gleich für eine Kli-
maschutzaktion.Auf dem höchs-
ten Punkt, dem Uhuru-Peak, wo
die Gletscherwände einst schroff
100 Meter in den Himmel rag-
ten, sind die Eiswände nur mehr
20 Meter hoch. „Wenn der Glet-
scher pro Jahr um einen Meter
schmilzt, sind die Eisflächen
in zwei Jahrzehnten Geschich-
te“, erklärt der Drautaler, wobei
das abschmelzen der Gletscher-
massen nicht automatisch mit
Wasserreichtum gleichzusetzen
ist, denn das Wasser verduns-
tet gleich. „Als wird dort waren,
hatte es auf dem Gipfel am Vor-
mittag plus 10 Grad und südlich
des Äquators herrscht derzeit
Winter“, so Seywald.
Der Rückgang des Gletschers
trifft die Menschen in Tansania
laut Seywald besonders schwer.
Das schneebedeckte Bergmas-
siv ist neben den Safariparks der
größte Arbeitgeber Tansanias.
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Oberkärntner demonstrierten
am Kilimandscharo
Klimaexperten und Geowissenschafter warnen, dass in zwanzig Jahren die Gletscher
am Kilimandscharo, dem höchsten Berg Afrikas, verschwunden sein werden. Grund
dafür sind fehlende Niederschläge und steigende Temperaturen. Die beiden Oberdrau-
taler Dr. Wilfried Seywald und Mag. Stefan Lamprechter, machten nun auf dem 5.895
m hohen Gipfel darauf aufmerksam.
Mitarbeiter und Freunde der Nachrichtenagentur entrolleten auf
dem Gipfel des Kilimandscharo ein Transparent gegen die globale
Erwärmung.
Die Schuld bei
Katastrophen
In den Medien hört man im-
mer wieder, dass die Katastro-
phen zunehmen. Als eine der
Hauptursachen wurde dabei wie-
der einmal der Klimawandel ge-
nannt. Doch es liegt meines Er-
achtens viel mehr in zwei ande-
ren Ursachen begründet. Punkt
1: Die elektronischen Massen-
medien der heutigen Zeit be-
richten über jede größere Kata-
strophe in Wort und Bild. Kam
es vor 100 Jahren in Thailand zu
einem Tsunami erfuhren das nur
jene Menschen die vor Ort wa-
ren, denn im Gegensatz zu Heute
gab es noch keinerlei internatio-
nale Berichterstattung. Punkt 2:
Ein Freund von mir lebt in En-
gland in genau dem Gebiet, das
kürzlich von den schweren Über-
schwemmungen
heimgesucht
wurde. Er war erstaunt über das
mediale Echo wegen der Über-
flutungen, weil dies rund um
Sheffield ein jährlich wieder-
kehrendes Ereignis ist. Außer-
dem seien dort vermehrt nur jene
Gebäude betroffen gewesen, die
man in die Gefahrenzone gebaut
hat. Ein Trend der auch bei uns
erkennbar ist.
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