Seite 4 - VO 2006 25

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In seinen drei Jahren in der
Politik, konnte der 55-jäh-
rige Viktor Mitsche schon
für so manchen „Wirbel“
sorgen. Dabei greift er
immer wieder gerne Miss-
stände in Hermagor auf
und scheut sich auch nicht
vor unangenehmen Fragen.
Seine familiäre und auch
politische Rückendeckung
holt sich der 55-Jährige im
heimatlichen Radnig.
OVT: Herr Mitsche, was hat
Sie motiviert in die Politik ein-
zusteigen?
Viktor Mitsche:
Der eigentli-
che Knackpunkt für meinen po-
litischen Einstieg war der Um-
stand, dass mir bei Politikern oft
das „soziale Gewissen“ zu feh-
len schien. Ich möchte die Leute
informieren, denn die Bevölke-
rung ist oft nur lückenhaft infor-
miert. Hierbei sind Bürgeriniti-
ativen und die Medien sehr von
Vorteil, denn dieser Druck be-
wegt letztlich etwas. Mittlerwei-
le kann ich mein Engagement in
der Politik fast schon als Hobby
bezeichnen – es fällt zwar viel
Stress an, aber die Freude daran
verliere ich nicht.
Wie harmoniert man als Ge-
meindepolitiker mit den Bun-
despolitikern?
Recht gut. Ich erinnere mich
gerne an die Einladung von Pe-
ter Pilz in sein Büro im Par-
lamentsclub und fand es dort
ganz nett.
Auch Theresia Stoisits ist,
wenn man sie persönlich kennt,
völlig anders. Sie machte schon
bei uns in Hermagor Urlaub.
Als wir mit einemWerbe-Stand
in Wien für die Region warben
stand plötzlich Stoisits vor mir
und bot spontan ihre Mithilfe
an. Auch Eva Glawischnig ist
bei den Kärntner Versammlun-
gen der Partei oft anzutreffen
und man stellt schnell fest, dass
sie eine sehr wortgewandte Per-
son ist.
Welchem Beruf gehen Sie
sonst nach?
Seit der Zusammenlegung
bin ich Polizist, zuvor stand
ich in Diensten der Gendarme-
rie. Die meisten Jahre, insge-
samt 25, war ich Zöllner. Nach
meiner Ausbildung zum Flie-
senleger, wo sich bereits mein
Interesse für andere Berufsspar-
ten bemerkbar machte, rief das
Bundesheer und danach ging
ich zum Zoll.
Wie sieht es neben dem Poli-
tiker-Alltag mit Hobbys aus?
Da bestimmen ganz klar zwei
Interessen mein Programm.
Zum einen das „Garteln“ und
zum anderen alles um das The-
ma „Reisen“. Mein Lieblings-
land heißt zwar Italien, doch
auch andere Destinationen wie
beispielsweise Amerika, Sin-
gapur und Bali kamen bislang
nicht zu kurz. Allerdings hat
meine Frau eine Leidenschaft
für Reisen mit dem Wohnmobil
– besonders Süd-Spanien kann
man da empfehlen.
Apropos Gattin, welche Rol-
le spielt für Sie Ihre Familie?
Von meiner Gattin Gabriele
erhalte ich enorm viel Unterstüt-
zung. Sie hält mir bei den Dingen
des Alltags den Rücken frei. Nur
deshalb kann ich mich für die
Öffentlichkeit einsetzen. In poli-
tischen Belangen ist meine jün-
gere Tochter Marion mein „An-
sprechpartner Nr. 1“. Seit ihrem
Studiumabschluss bringt sie sich
nun wieder sehr stark in die Poli-
tik ein und ist diejenige, die den
Vater in vielem bestärkt und vor-
antreibt. Unsere ältere Tochter
Nicole unterrichtet in England
als Lektorin für Internet-Touris-
mn und wurde mit internationa-
len Preisen ausgezeichnet.
Wissen Sie, dass Sie eine
enorme Ähnlichkeit mit dem
deutschen
„Rock‘n‘Roller“
Peter Kraus haben?
Das ist mir noch gar nicht
aufgefallen und eigentlich bin
ich darauf auch noch nie ange-
sprochen worden. Ich bin über-
haupt kein „Rock‘n‘Roller“.
Auch kein Tänzer, obgleich ich
bereits zwei Tanzkurse in Vil-
lach besuchte. Mein Vater Vik-
tor war hingegen früher einmal
„einer der besten Tänzer im
Gailtal!“
Ihre Verbindung zum OVT?
Sobald der „Oberkärntner
Volltreffer“ am Freitag kommt,
muss ich ihn einfach lesen. Er
gehört zu jenen lokalen Zeitun-
gen, die uns aufzeigen was im
Bezirk passiert. Ich schätze auch
die etwas andere Medienbericht-
erstattung im „OVT“ sehr!
„Ich bin kein Rock‘n‘
Roller“
INTERVIEW
Von Herbert Hauser
Viktor Mitsche (Hermagor)
Gemeinderat & Polizist
Diese Woche:
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