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Dort, wo die Möll in die
Drau mündet, liegt die Ge-
meinde Lurnfeld. Auffal-
lend sind die vielen alten
Bauten, die von der lan-
gen, ereignisreichen Ge-
schichte der Gemeinde
zeugen.
Wenige Kilometer westlich
von Spittal liegt Lurnfeld. Da-
bei heißt kein Ortsteil so – viel
bekannter dürften die Ortstei-
le Möllbrücke, Pusarnitz oder
Drauhofen sein. Schon zur Zeit
der Römer hatte das Gebiet ei-
nen Namen, damals hieß es
„vallis Lurna“. Urkundlich er-
wähnt hieß die Gemeinde im
Jahre 891 „Liburnia“. Ein Jubi-
läum feierte die Ortschaft Möll-
brücke vor drei Jahren, da war
es nämlich genau 750 Jahre her,
dass Möllbrücke erstmals als
„mölnprukke“ erwähnt wur-
de. Auf Zeugen dieser langen
Geschichte stößt man in vie-
len Teilen der Gemeinde: Sei es
nun die Wallfahrtskirche Ma-
ria Hohenburg, die Burgruine
Feldsberg, die Kirche St. Leon-
hard (1234 erstmals urkundlich
erwähnt) oder das malerische
Schloss Drauhofen, das heute
eine landwirtschaftliche Fach-
schule beherbergt. Das dreige-
schossige Schloss stammt aus
dem 16. beziehungsweise aus
dem 17. Jahrhundert. Was be-
sonders auffällt sind die bei-
den siebenseitigen Türme mit
Pyramidendach. Wenn man die
Gemeinde Lurnfeld erreicht,
strahlt einem gleich eine wei-
ße Kirche entgegen, die auf der
sonnseitigen Talseite in etwa
1.000 Meter Seehöhe steht. Das
ist die Kirche Maria Hohen-
burg. Über ihr, auf einem Fel-
sen, findet man die aus dem 9.
Jahrhundert stammenden Mau-
erreste der einstigen Hohen-
burg. Dies war der Sitz der Gra-
fen von Lurn. Später wurde im
Tal das Schloss Feldsberg ge-
baut, ihre Ruine befindet sich
westlich von Pusarnitz. Die Ho-
henburg wurde also nicht mehr
gebraucht, die kleine Burgka-
pelle war beinahe ebenfalls dem
Verfall preisgegeben. Im Jahre
1706 aber wur-
de eine Mari-
enstatue aus Alt-
ötting aufgestellt
– damit wurde aus
der alten Burgkapelle die
Marienkirche Hohenburg. Noch
heute ist die Kirche berühmt für
den wunderbaren Rundblick
vom Vorplatz der Kirche aus:
Millstätter See, Nockberge, Ka-
rawanken, Goldeck und Mall-
nitzer Tauern bieten bei Schön-
wetter ein eindrucksvolles Pa-
noramabild.
Von Peter Lindner
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Lurnfeld
Hier treffen sich zwei Täler
Einwohner:
2.718
Fläche:
33,02 km2
Mittlere Seehöhe:
557 m
Bürgermeister:
Rudolf Hart-
lieb
Ortsteile:
Altenmarkt, Drau-
hofen, Göriach, Metnitz, Möll-
brücke, Pattendorf, Premers-
dorf, Pusarnitz, Sankt Ger-
traud, Sankt Stefan, Steindorf,
Stöcklern, Tröbach
Häufige Namen:
Hartlieb,
Kohlmaier, Pichler, Winkler
Seit 1985 ist Elisabeth Wilt-
schnig als aktive Sanitäterin tä-
tig.
Nach der Rettungssanitäter-
Ausbildung wurde die Mut-
ter zweier erwachsener Kinder
zu einem unverzichtbaren Teil
der Radentheiner Retter. Rund
2.500 Stunden steht Wiltsch-
nig der Helferorganisation im
Jahr zur Verfügung.
„Ich bin überrascht und
glücklich, dass meine freiwil-
lige Arbeit im Roten Kreuz
diese Würdigung erfahren hat.
Ich hatte richtig Herzklopfen,
als ich zur Ehrung aufgerufen
wurde“, erzählt Wiltschnig. Ihr
Einsatzgebiet ist aber nicht nur
im Rettungswagen zu finden.
Auch wenn es um den Erhalt
der Kontakte zu altersbedingt
ausgeschiedenen Rettern geht,
organisiert sie die Treffen. Au-
ßerdem betreut sie die Wan-
dergruppe des RK Radenthein.
Ihr soziales Engagement findet
aber auch außerhalb des Roten
Kreuzes fruchtbaren Boden.
So betreut sie alte Menschen,
die keine Besuche erhalten und
ist Mesnerin in der Pfarrkirche
Radenthein.
Der Bezirksstellenleiter, LA
Bgm. Gerhard Köfer, hob die-
ses Engagement auch in seiner
Laudatio hervor: „Menschlich-
keit, Einsatzfreude und Kom-
petenz zeichnen die Leistun-
gen unserer Mitarbeiterin aus.
Sie gehört zu den stärksten
Gliedern unserer Rettungsket-
te.“
Diese Auszeichnung wurde
heuer erst das zweite Mal ver-
geben. Retter des Jahres 2005
war der RK-Ausbildungsleiter
Balthasar Brunner.
Retterin des Jahres
kommt aus Radenthein
Jährlich wird aus dem Kreis der Sanitäter im Roten
Kreuz ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin für beson-
dere Verdienste ausgezeichnet. Im Rahmen der Gene-
ralversammlung der Rotkreuz-Retter wurde diesmal
Elisabeth Wiltschnig (53) aus Radenthein, ein wahrer
Engel auf dem karitativen Parkett, für ihren Einsatz als
Retterin des Jahres geehrt.
Ausbildungsleiter Balthasar Brunner – Retter des Jahres 2005 und
Elisabeth Wiltschnig – Retterin des Jahres 2006.