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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
10. SEPTEMBER 2012
CHRONIK
Bergsport ist so beliebt wie
noch nie. Millionen Sportbe-
geisterte zieht es jährlich in die
Berge, mit dem Ziel, die Schön-
heit von Mutter Natur in vollen
Zügen zu genießen. Doch die
steigende Zahl an Sportlern der
verschiedensten Sportdiszipli-
nen birgt Kon iktpotenzial. Eine
Befragung zeigt, dass häu g un-
terschiedliche Wahrnehmungen
der Grund für Spannungen zwi-
schen den Sportlern sind: So
gaben Mountainbiker beinahe
doppelt so oft an, Wanderern
auszuweichen oder langsamer
zu werden als dies von Wande-
rern wahrgenommen wird.
Wer zu Hilfe eilt
KFV und KURASI wollten
wissen, ob Mountainbiker und
Wanderer für den Ernstfall ge-
rüstet und bereit sind, in der Not
zu helfen. Wanderer und Berg-
steiger gaben bei der Befra-
gung doppelt so häu g an, Erste
Hilfe-Material mit sich zu füh-
ren als die zweirädrigen Kolle-
gen (29 Prozent Mountainbiker
vs. 57 Prozent Wanderer/Berg-
steiger). Dafür schreiten jedoch
erheblich mehr Mountainbiker
(65 % Mountainbiker vs. 39 %
Wanderer/Bergsteiger) zur Tat
und leisten Erste Hilfe. „Die
beste Ausrüstung bringt nichts,
wenn man nicht bereit ist, sie zu
benützen. Aber ohne passendes
Material kann kaum geholfen
werden“, erklärt DI Alexandra
Kühnelt-Leddihn, Präventions-
beraterin im KFV.
Das Handy ist ein lebens-
rettender Begleiter
In der heutigen Zeit kaum vor-
stellbar, doch das Handy wird
nicht immer bei einem Aus ug
in gebirgige Landschaften mit-
genommen. 8 Prozent der Moun-
tainbiker und 13 Prozent derWan-
derer nehmen kein Handy mit.
„Ein geladenes Mobiltelefon, um
im Notfall Hilfe anzufordern, darf
bei einer Wanderung in den Ber-
gen nicht fehlen“, betont Mag.
Andreas Würtele, Geschäftsfüh-
rer des Kuratoriums für Alpine
Sicherheit. „Im Ernstfall hilft der
Bergrettungsnotruf 140 weiter.
Das Unfallgeschehen und der Ort
sollten dabei dem Rettungsteam
möglichst genau geschildert und
die Anweisungen befolgt wer-
den“, so Würtele weiter.
Männer verunfallen
mit dem Mountainbike,
Frauen beim Wandern
Rund 6.600 Mountainbiker
und 7.900 Wanderer und Berg-
steiger verletzten sich im Jahr
2011 in Österreich. Während 84
Prozent der verunfallten Moun-
tainbiker Männer sind, verletzen
sich beimWandern mehr Frauen
(58 Prozent). Stürze sind bei
Mountainbikern die häu gste
Unfallursache. „Die richtige
Schutzausrüstung kann Leben
retten! Am Berg gilt: Die Rou-
ten sollten dem eigenen Kön-
nen und nicht demWollen ange-
passt sein. Darüber hinaus sollte
Rücksicht auf die Naturein-
üsse, wie Wetter und aktuelle
Verhältnisse auf der geplanten
Tour, genommen werden“, sagt
Kühnelt-Leddihn. 79 Prozent
der Wanderer/Bergsteiger und
74 Prozent der Mountainbiker
informierten sich vor dem Aus-
ug über das Wetter.
Friedl
Schmuck
Kommentar von
Wochenend-Bereitschaftsdienst der
Ärzte, Zahnärzte und Apotheken
Unter der Ärzte-Service-Nummer
0900-88088 + der jeweiligen
Postleitzahl kommen Sie direkt
zum diensthabenden Arzt.
Mit der Nummer 1484 (ohne Vor-
wahl) können Sie beim Roten Kreuz
einen Krankentransport anfordern.
Zahnärztlicher Notdienst
Welcher Zahnarzt in Ihrer Nähe am
Notarzt
Notruf
141
Geldgierige Pilzräuber
In den letzten Wochen habe ich mich
vermehrt mit Pilzen beschäftigt. Zum
einen gehe ich selbst öfters in den
Wald und genieße die entspannende
Ruhe und die gute Luft und sammle
dann ohne Hektik meist bedeutend
weniger als zwei Kilo Eierschwam-
merln oder Steinpilze. Und dabei fie-
len mir die meist italienischen Pilz-
touristen, die aus reiner Habgier in
unsere Wälder einfallen, alles ausrei-
ßen, was ein Pilz ist und dafür ihren
Müll da lassen. Zwischen 60 und 100
Euro pro Kilo getrocknete Pilze ver-
leiten diese dazu, gleich den ganzen
Urlaub damit zu finanzieren. Sogar
Fliegenpilze sind in der Pharmaindu-
strie heiß begehrt.
Seit einigen Jahren muss jeder der
in Südtirol Pilze sammelt einen Sam-
melpass bei der jeweiligen Kommu-
ne beantragen und gleich 8 Euro für
ein Kilo pro Tag gesammelter Pilze
hinlegen. In Osttirol hat die Berg-
wacht nur die Möglichkeit in flagran-
ti ertappte Pilzdiebe anzuzeigen. Es
dürfen weder Fahrzeuge angehal-
ten, noch diese durchsucht werden.
Angesichts dieser Umstände ist es
nicht verwunderlich, dass viele italie-
nische Pilz-Diebe in Oberkärnten ihr
Glück versuchen und dann die meist
sichere Heimreise über Arnbach-Sil-
lian antreten. Einheitliche Verord-
nungen und mehr Kompetenzen
für die Bergwächter würden diese
Schlupflöcher schließen. Das Land
Tirol ist gefordert, härter gegen die-
se illegalen Pilz-Touristen vorzuge-
hen. Die ehrenamtlichen Bergwäch-
ter in Osttirol hätten es sich verdient,
gleiches Recht wie ihre Kärntner Kol-
legen zu erlangen.
Den Autor erreichen Sie unter:
redaktion@volltreffer.co.at
Apotheker-
dienste
Spittal:
Apotheke zur Hygiea,
Hauptplatz 4, Tel. 04762/5607
(bis 15. September, 12 Uhr).
Hubertus Apotheke, Tiroler Straße 14,
Tel. 04762/2333
(ab 15. September, 12 Uhr).
Wochenende und an Feiertagen
Notdienst leistet, erfahren Sie bei allen
Rot-Kreuz-Dienststellen in Ihrer Nähe.
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Greifenburg:
Laurentius Apotheke,
Bahnhofstraße 63, Tel. 04712/288
(bis 15. September, 12 Uhr).
Obervellach:
Adler Apotheke,
Hauptplatz 53, Tel. 04782/2244
(bis 15. September, 12 Uhr).
Radenthein:
Paracelsus Apotheke,
Paracelsusstraße 2, Tel. 04246/2055
(bis 15. September, 12 Uhr).
Seeboden:
Jakobus Apotheke,
Hauptstraße 50, Tel. 04762/81602
(bis 15. September, 12 Uhr).
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Millstatt:
See Apotheke,
Georgsritter-Platz 156, Tel. 04766/2130
(ab 15. September, 12 Uhr).
Möllbrücke:
Teurnia Apotheke,
Mölltalstraße 37, Tel. 04769/2234
(ab 15. September, 12 Uhr).
Hermagor:
Gailtal Apotheke,
Gösseringlände, Tel. 04282/25381
(10. bis 17. September, 8 Uhr).
Lienz:
Apotheke zur Madonna,
Rosengasse 14, Tel. 04852/62042
(15./16. September).
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Konfliktpotenzial im Bergsport
KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) und KURASI (Kuratorium für Alpine Sicher-
heit) erhoben in einer Studie das Verhalten zwischen Wanderern, Bergsteigern und
Mountainbikern.
Tipps für Wanderer
und Mountainbiker:
• Informationen über das Wetter
und die Strecke einholen
• Eine Person, die nicht mit-
geht, über die geplante Route
informieren
• Handy / Karte / GPS mitneh-
men
• Zeitliche Reserven einplanen
und regelmäßige Pausen ma-
chen
• Ausdauertraining im Vorfeld
der Bergwanderung oder der
Radtour
• Sonnen-, Wind-, Kälte- und
Regenschutz nicht vergessen
• Erste Hilfe-Set mitnehmen
• Markierte Wege nicht verlas-
sen
• Ausreichend Proviant mitneh-
men
Foto: @ KFV