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halle, die Renovierung der Friedhofs-
kapelle (1984) sowie die Errichtung eines
Urnenfriedhofs verwirklicht.
Der städtische Wirtschaftshof wird
ebenfalls erneuert, die Stadtgärtnerei aus-
gebaut. Die Grünflächen der öffentlichen
Parks, insbesondere im Bereich der Isel-
Promenade, werden bedeutend erweitert.
Es ist notwendig, den stadteigenen
Forstbetrieb zu modernisieren. Voraus-
schauend kauft die Stadtgemeinde viele
Gründe und führt Teilwaldrechtseinlösen
durch.
Stadtsaal und Liebburg – große
Anliegen des Bürgermeisters
Ein großes Vorhaben ist die Anlage des
Südtiroler Platzes in Verbindung mit
einem großen Mehrzwecksaal. Der immer
wieder ausgesprochene Wunsch nach
einem Saal, geeignet u. a. für Theater und
Konzerte, kann durch das Zusammenwir-
ken von Stadt und Raiffeisen-Bezirkskasse
Lienz realisiert werden. Der funktionsge-
rechte, baukünstlerisch ansprechend ge-
O s t t i r o l e r H e i ma t b l ä t t e r
72. Jahrgang – Nummer 10-12
Der in den Jahren 1985/88 erneuerte und
als Lienzer Rathaus adaptierte ehemalige
Ansitz der Freiherren von Wolkenstein-
Rodenegg. – Überreichung der EUROPA
NOSTRA-Auszeichnung durch Vizepräsi-
dent Dr. Otto Carlsson an Bürgermeister
Hubert Huber für die gelungene Revitali-
sierung der Liebburg.
Fotos: Manfred Gasser
Eines der
letzten
Fotos
einer Ge-
meinde-
ratssit-
zung unter
dem Vor-
sitz von
Bürger-
meister
Hubert
Huber im
alten Rat-
haus am
Johannes-
platz;
Aufnahme
April
1987.
Der 1970 eröffnete Stadtsaal dient vielen Kulturveranstaltungen als idealer Rahmen; im
Bild die Festveranstaltung „750 Jahre Stadt Lienz“ am 22. Februar 1992.
Foto: Manfred Gasser
staltete Mehrzwecksaal, von der Architek-
tengemeinschaft Buchrainer-Cede-Scher-
zer-Thielmann geplant, bietet über 700
Sitzplätze und wird im Jänner 1970 einge-
weiht. Er ist ein idealer Rahmen für kultu-
relle Großveranstaltungen. – Zugleich
(1969/71) entsteht der Südtiroler Platz,
wobei die Westseite die breite Front des
Stadtsaals bildet. Die Südflanke ist durch
die Rückseiten der Häuser des Hauptplat-
zes gegeben, während auf der Nordseite
ebenerdige Geschäftslokale errichtet wer-
den.
Ein besonderes Verdienst hat sich Bür-
germeister Hubert Huber mit demAnkauf
der Liebburg am Hauptplatz und der Adap-
tierung als Rathaus der Stadt Lienz erwor-
ben. Auf die Durchführung dieses Projekts
darf er mit Recht besonders stolz sein. Ver-
handlungen mit dem Bund waren notwen-
dig, bis das Parlament in Wien mit 18. Juni
1980 dem Verkauf zustimmte. Der ehema-
lige Ansitz der Freiherrn (ab 1630 Grafen)
von Wolkenstein-Rodenegg, in den Jahren
1605/08 errichtet, diente durch Jahrhun-
derte als zentraler Sitz der Verwaltung der
Herrschaft Lienz bzw. ab 1868 des politi-
schen Bezirks Lienz. Den ausgeschriebe-
nen Ideenwettbewerb um die Neugestal-
tung der Liebburg gewinnt Architekt Mag.
arch. Dieter Tuscher aus Innsbruck, dessen
Pläne 1985/88 mit einemAufwand von 60
Millionen Schilling ausgeführt werden.
Gemeindeführung und Stadtverwaltung
übersiedeln vom alten Rathaus am Johan-
nesplatz hierher und nehmen offiziell mit
19. März 1988 hier den Betrieb auf. Impo-
nierend ist die Verbindung von funktio-
nalen Erfordernissen eines modernen Ver-
waltungsbetriebs mit ästhetischen und
qualitätvollen Lösungen der Umsetzung.
Mit der Revitalisierung der Liebburg er-
reicht man einen doppelten Zweck: Ret-
tung eines der wichtigsten Gebäude von
Lienz und zentrale Unterbringung der
Stadtverwaltung, womit zugleich für die
Bürger der Stadt ein repräsentatives Rat-
haus geschaffen wird. Für das vorbildliche
Werk wird die Stadtgemeinde Lienz mit
der Verleihung einer EUROPANOSTRA-
Auszeichnung belohnt. Die festliche Ver-
leihung durch Vizepräsident Dr. Otto
Carlsson von EUROPA NOSTRA findet
am 6. Juni 1991 statt.
Verbesserung der wirtschaftlichen
Situation
Um die an sich schwierige wirtschaft-
liche Lage im Bezirk Lienz zu verbessern,
ist die Stadtgemeinde Lienz unter Bürger-