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Lese- und Rechtschreib-
schwächen bei Erwachsenen
gefährden Gesundheit
Rund 50.000 Kärntnerinnen und Kärntner können nicht richtig lesen und schreiben.
Daraus folgt häufig eine verringerte „Gesundheitskompetenz“.
Unter diesem Begriff wer-
den alle Fertigkeiten des Men-
schen zusammengefasst, die
es ihm ermöglichen, Gesund-
heitsinformati-
onen so wahr-
z u n e h m e n
und für sich
umzuse t zen ,
dass er ein ge-
sundheitsför-
derndes Ver-
halten aufbau-
en kann. Wer
beim
Lesen
und Schreiben
nicht
sicher
ist, ist schon
im Privat- und
Berufsleben mit Einschrän-
kungen und Benachteiligungen
konfrontiert. Besonders hei-
kel wird es aber, wenn es um
das höchste Gut im Leben geht:
die Gesundheit. „Menschen mit
niedriger Gesundheitskompe-
tenz nehmen weniger an Vor-
sorgeleistungen, wie Impfaktio­
nen oder den Vorsorgeunter-
suchungen, teil. Außerdem
werden Notfall- und Kranken-
hauseinrichtungen von Betrof-
fenen öfter und länger in An-
spruch genommen. Aufgrund
der Tatsache, dass die Behand-
lungskosten bei Krankheiten
meist höher sind als die Kos­
ten für entsprechende Vorsorge­
leistungen, wird durch eine ge-
ringe Gesundheitskompetenz
das Gesundheitswesen zusätz-
lich belastet“, machte Gesund-
heitsreferent LH-Stv. Kaiser
aufmerksam. Für ihn sei der ein-
zig richtige Weg einer
verantwortungsbe-
wussten Gesund-
heitsfürsorge-
Politik, al-
les zu
t u n ,
um allen
Menschen, egal wel-
cher sozialen oder ethischen
Herkunft, nicht nur den frei-
en Zugang zur bestmöglichen
­Gesundheitsversorgung, son-
dern auch zur bestmöglichen
Gesundheitsvorsorge und Krank­-
heitsvermeidung zu gewähr­
leisten.
Workshops
Der Gesundheitsreferent hat
gemeinsam mit den Kärntner
Volkshochschulen und dem
Fonds Gesundes Österreich un-
ter dem Titel „Alpha-Power im
Gesundheitsbereich“ ein inno-
vatives Gesundheitsförderungs-
projekt gestartet.
Mit diesem Projekt werden
in speziell konzipierten Work-
shops Personen aus allen Spar-
ten des Gesundheitswesens auf
die beschriebene Problematik
sensibilisiert. Überdies wer-
den die Gesundheitsexpertinnen
und -experten dahingehend ge-
schult, Betroffene auf ihrem
Weg zu besseren Lese- und
Schreibkenntnissen zu unter-
stützen und Gesundheitsinfor-
mationen zielgruppengerecht
weiterzugeben.
„In unseren
Grundbildungs-
kursen erzäh-
len unsere Teil-
nehmer immer
wieder,
dass
sie Probleme
haben, Anwei-
sungen von Ge-
sundheitsanbietern zu folgen.
Viele Menschen trauen sich
nicht nachzufragen, wenn Fach-
begriffe gefallen sind oder sie
etwas nicht ganz genau verstan-
den haben. Sie möchten nicht
als Belastung angesehen wer-
den und fürchten sich davor,
dass ihre Lese- und Schreib-
schwäche publik wird“, erklärte
Beate Gfrerer von den Kärntner
Volkshochschulen.
Die Workshops werden noch
bis November 2012 in diversen
Gesundheitseinrichtungen
in
Kärnten durchgeführt. Da das
Projekt aus Mitteln des Fonds
Gesundes Österreich und vom
Gesundheitsreferenten
finan-
ziert wird, sind die Workshops
für die teilnehmenden Gesund-
heitseinrichtungen kostenlos.
Für weitere Informationen steht
Projektkoordinatorin Eva Grilc
unter Tel. 050/4777034 oder
­unter e.grilc@vhsktn.at zur Ver-
fügung.
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Oberkärntner
Volltreffer
18. juni 2012
CHRONIK
Mit dem Evergreen „Warum
nur, das frag ich dich“ schrieb
Huby Mayer Musikgeschichte,
mit „Eine Herde weißer Schafe“
einen Titel mit Volksliedstatus.
Er gilt als Pionier der volkstüm­
lichen Musik und „Erfinder“ des
volkstümlichen Schlagers und
bringt es auf 40 gemeinsame
Jahre mit seinen fidelen Möll­
talern. Als Komponist ist Huby
Mayer aber weitaus vielseitiger:
Er schrieb und produzierte Blas­
musik, Kärntnerlieder, Volksmu­
sik für kleine und große Ensem­
bles und vieles mehr. Seine Bio­
grafie mit beigelegter CD gibt
Zeugnis davon.
Frauenherzen schlagen anders
Herz-Kreislauf-Erkrankun­
gen sind die häufigste Todesur-
sache bei Männern wie Frauen
in Österreich. Allein in Kärnten
starben im Jahr 2010 laut Sta-
tistik Austria mehr als 1.300
Frauen an Krankheiten des
Herz-Kreislauf-Systems,
da-
von 171 an Herzinfarkt. Der
Herzinfarkt ist also längst kei-
ne Männerdomäne mehr. Noch
dazu zeigen Frauen bei koro-
naren Herzerkrankungen ande-
re körperliche Symptome – bei-
spielsweise Übelkeit oder Er-
brechen – als Männer, was zu
verspäteter Diagnose und Be-
handlung führen kann. Nun gibt
es eine Schwerpunktaktion mit
Vorträgen zum Thema „Herz-
erkrankungen bei Frauen“, die
vom
Frauengesundheitszen-
trum (FGZ) Kärnten durchge-
führt wird. Ebenso wurde eine
Infokarte entwickelt, zur Auf­
lage in Ordinationen praktischer
Ärzte, die beim FGZ kostenlos
angefordert werden kann. Ge-
sundheitsreferent LH-Stv. Peter
Kaiser rät Frauen in diesem Zu-
sammenhang zur Vorbeugung
schon in jungen Jahren und
weist nachdrücklich auf Mög-
lichkeiten hin, das Erkrankungs-
risiko deutlich zu mindern. Die
Ernährung spiele dabei eine ent-
scheidende Rolle: „Regelmäßig
Obst und Gemüse, mehr Bewe-
gung und weniger Zigaretten
schützen das Herz und erhöhen
die Lebensqualität.“
Der „Oberkärntner Voll­
treffer“­ verloste drei Exem-
plare der Huby Mayer-Bio-
grafie „Heimat war für mich
nie ein Fremdwort“. Die rich-
tige Antwort auf die Gewinn-
frage lautet: „Außerfragant“.
Gewonnen haben:
Waltraud Hubmann,
Lind/Drau
Helene Srasser,
Sachsenburg
Hermine Platzner,
Kirchbach
Wir gratulieren!
O
BERKÄRNTNER
3 Exemplare der
Huby Mayer-
Biografie