Seite 22 - VP_2012_05

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Viele Patienten wurden in den ver-
gangenen Jahren für eine plastische
Operation nach Innsbruck oder Ve-
rona gebracht. Durch den Aufbau
eines Dienstes für Plastische Chirur-
gie seit 2006 am Krankenhaus Brixen
und Behandlungen in den Kranken-
häusern von Sterzing und Meran ist
dies in vielen Fällen nicht mehr not-
wendig. „Doch vor allem bei schwer
verletzten Menschen und für beson-
dere fachspezifische Krankheitsbilder
arbeiten wir weiterhin eng mit der
Universitätsklinik Innsbruck zusam-
men“, informiert Universitätsdozent
Dr. Alexander Gardetto. Der ehema-
lige Skirennläufer aus dem Landes-
kader gab nach schweren Verletzun-
gen seine Rennkarriere auf und ab-
solvierte eine Facharztausbildung
zum plastischen Chirurg in Innsbruck.
24 Stunden-Dienst als Ziel
Angeboten werden in den öffentli-
chen Strukturen in Südtirol die re-
konstruktive Chirurgie (nach Verlet-
zungen, Tumorerkrankungen oder an-
geborenen Fehlbildungen), die
Behandlungen von Verbrennungen
und die Handchirurgie. Schönheits-
chirurgie wird allerdings nicht ange-
boten. Von großer Wichtigkeit sind in
Südtirol Rekonstruktionen der Brust:
„Ein Drittel der gesamten Tätigkeit
unseres Dienstes sind Brustoperatio-
nen: Verkleinerungen, Rekonstruktio-
nen nach Tumorerkrankungen, Fehl-
bildungen, der Ausgleich von Asym-
metrien und Fettzelltransplanta-
tionen.“ Als eines der Ziele für die Zu-
kunft nannte Gardetto den Aufbau
eines 24-Stunden-Dienstes für Patien-
ten und die Einrichtung eines landes-
weiten Referenzzentrums.
Infos für Ihr Wohlbefinden
Welche
Ursachen können
Hüftschmerzen
haben?
„Hüftschmerzen sind ein
häufiges Symptom mit einer
Vielzahl an möglichen
Ursachen. So leidet rund ein
Siebtel der über 60-Jährigen an
chronischen Gelenksschmerzen.
Aber auch bei Kindern und jun-
gen Erwachsenen sind Schmer-
zen in der Hüfte nicht selten.
Die Hüfte ist ein Kugelgelenk,
in dem sich der Oberschenkel-
knochen in die Hüftgelenks-
pfanne des Beckens einpasst.
Die Gelenksflächen sind mit
einer dünnen Knorpelschicht
überzogen. Eine Schädigung
dieses schützenden Knorpels
durch Abnützung, entzündliche
Prozesse und Verletzungen
führen zu Arthritis und Arthrose.
Die meisten Fachleute sind sich
einig, dass eine Kombination
von Bewegungsübungen die
Flexibilität, Muskelkraft und
Ausdauer steigern, den Ver-
schleißprozess verlangsamen
und die Schmerzen lindern kön-
nen. Aber nicht alle Sportarten
sind dafür geeignet. Bestimmte
Sportarten, wie etwa Fußball,
Tennis, Laufen, Sprungsport-
arten in der Leichtathletik
sollten bei schon bestehenden
Beschwerden vermieden oder
eingeschränkt werden.“
Dr. Stefan
Resnyak
Südtiroler
Sanitäts-
betrieb,
Gesundheits-
bezirk Bozen,
Dienst für
Sportmedizin
Osteoporose ist ein über der
Norm liegender Abbau der Knochen-
masse, der die Menschen anfällig
für Knochenbrüche macht. Die
Brüche passieren vorwiegend an der
Speiche, den Wirbelkörpern und im
Schenkelhals. Es ist die häufigste
Knochenerkrankung im höheren
Lebensalter.
Muss nicht sein
Doch der Osteoporose kann man
schon in jungen Jahren vorbeugen.
„Unter anderem durch regelmäßige
körperliche Bewegung und ausrei-
chende Kalziumzufuhr. So reicht be-
reits ein Glas Milch täglich aus, um
Knochen jung und stabil zu halten“,
informiert Internist Dr. Rudolf Gas-
ser. Auch Zigaretten sollten ein Tabu
sein. Ein Muss hingegen ist die aus-
reichende Zufuhr von Vitamin D.
„Bis zu 90 % wird vom Organismus
ja sogar selbst gebildet, wenn Son-
nenlicht in Form von UV-Strahlen
auf die Haut trifft. Dabei reicht be-
reits eine Sonnenbestrahlung von
drei mal 15 Minuten pro Woche
aus, um die benötige Vitamin-D-
Menge bereitzustellen.“
Immer wichtig
Gasser betont: „Kalzium und Vita-
min D sind Basisbestandteile für
einen gesunden Knochenstoffwech-
sel allerdings in jedem Alter.“ Alko-
hol sollte nur in geringen Mengen
genossen werden. „Und wenn bei
Frauen Zyklusstörungen vorliegen,
dann behandeln lassen.“
Aber es gibt auch eine Liste mit
Krankheiten, die das Entstehen von
Osteoporose fördern: Asthma bro-
nichiale/COPD, chronische Gelenks-
entzündungen, Laktoseintoleranz,
Krebserkrankungen Leberzirrhose
und anderes mehr. Zur Ermittlung
des Frakturrisikos steht die Kno-
chendichtemessung zur Verfügung.
Behandlung
Für die erfolgreiche medikamen-
töse Behandlung der Osteoporose
gibt es ein Spektrum von Substan-
zen, die den Knochenabbau verhin-
dern und/oder Knochenabbau för-
dern. Bei der Therapie kommen des
Weiteren Methoden der Schmerz-
behandlung und die Physikalische
Therapie zum Einsatz.
Kalzium und Vitamin D
gegen Osteoporose
Jede dritte Frau im Pustertal über 50 Jahre leidet an Osteoporose. Bei den Männern ist jeder sechste über 50
betroffen. Aber das müsste nicht sein. Es gibt etliche Möglichkeiten zur Vorbeugung bereits in jungen Jahren.
Weintrauben
helfen dem Herz
Die Trauben sind für die Ge-
sundheit gut. Vor allem helfen sie
mit, Herz-Kreislauf-Erkrankun-
gen, Krebs oder Diabetes zu be-
kämpfen. Grund: Sie haben einen
hohen Gehalt an sekundären
Pflanzenstoffen, im naturheil-
kundlichen Bereich auch Phyta-
mine genannt. Wie etwa Poly-
phenole, die das Risiko senken,
am Herzen zu erkranken.
Nachfrage nach plastischer
Chirurgie steigt
Nach Unfällen, Verbrennungen und Erkrankungen spielt die rekon-
struktive plastische Chirurgie eine unverzichtbare Rolle. Jährlich
werden an die 600 plastische Eingriffe in Südtirol durchgeführt. Die
Tendenz ist steigend.
GESUNDHEIT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
MAI/JUNI 2012
22
In Süd-
tirol
steigt
die
Nach-
frage
nach
rekon-
struk-
tiver
plasti-
scher
Chirur-
gie.
Eine Osteoporose-Erkrankung
führt zu brüchigen Knochen.
Trauben haben einen hohen Gehalt
an sekundären Pflanzenstoffen.