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Oberkärntner
VOlltreffer
14. Mai 2012
CHrOnik
Was ist deine Meinung zu den freiwilligen Helfern
bei Feuerwehr, Rotem Kreuz, Kirche und Co?
Paul Jeglic (24),
Lieserbrücke:
Vorweg muss ich
sagen, dass diese
schwierige und teils
belastende Arbeit
in unseren Kreisen
leider nicht die erforderliche ge-
sellschaftliche Anerkennung be-
kommt. Viele Leute schätzen
nicht, was andere Tag für Tag
leisten – auf freiwilliger Basis
und ohne jegliche Entlohnung.
Ich persönlich bin stolz darauf,
dass es in Kärnten ein so großes
Kontingent an Freiwilligen gibt,
die diese Arbeit ehrenamtlich
ausführen. Ich hoffe, dass es in
Zukunft so bleibt, denn sonst
ginge ein sehr wichtiger Baustein
unseres sozialen Netzes verloren.
Julia Carina
Ebner (23), Spittal:
Meiner Meinung
nach wird oft völ-
lig unterschätzt,
was freiwillige Hel-
fer leisten. Gerne
wird übersehen, dass beispiels-
weise Leute, die sich beim Roten
Kreuz engagieren, dies in ihrer
Freizeit und ohne Bezahlung tun
und ihr Einsatz wird nicht selten
als selbstverständlich angesehen.
Ich habe großen Respekt vor
allen, die sich in unsere Gesell-
schaft einbringen und ich selbst
versuche durch freiwillige Mitar-
beit bei Charity-Veranstaltungen
und als Leiterin eines Kinder-
camps in Südkorea meinen
Beitrag zu leisten.
Mathias
Guggenbichler
(24), Spittal:
Meiner Mei-
nung nach
stellt die Arbeit
als freiwilliger
Helfer, in un-
terschiedlichen
Organisationen
und Strukturen, einen wichtigen
Teil unserer Gesellschaft dar und
zeigt den Willen, einander hel-
fen und sich gegenseitig unter-
stützen zu wollen. Die Aufopfe-
rungsbereitschaft und Motivati-
on neben Beruf oder Ausbildung
zusätzlich noch Aufgaben inner-
halb solcher Organisationen aus-
zuführen besitzt meinen größten
Respekt.
Sabrina
Winkler (24),
Sachsenburg:
Ich bin sehr
froh, dass es
freiwillige Hel-
fer gibt und
habe großen
Respekt vor
solchen
Menschen, die Beruf und ehren-
amtliche Arbeit unter einen Hut
bringen. Außerdem bin ich der
Meinung, dass die jeweiligen
Familien voll und ganz hinter
diesen Personen stehen, denn
ohne Verständnis für den
enormen Zeitaufwand würde
die freiwillige Arbeit wahrschein-
lich schwer funktionieren.
Die Helden des Alltags
Allein in Kärnten sind tagtäglich 25.000 freiwillige Helfer, organisiert in Feuerwehr,
Rotem Kreuz, Caritas, Wasser- und Bergrettung, auf Abruf bereit. Durch das Ehrenamt
werden viele soziale Bereiche wie Katastrophenschutz, Altenpflege oder Kranken-
transport mit abgedeckt.
Der Innenarchitekt stellt im
Flüchtlingslager
Trinkwasser
her, die Hausfrau hilft pflegebe­
dürftigen Menschen, der Univer­
sitätsprofessor fährt als Sanitäter
im Rettungswagen, die Journa­
listin organisiert Blutabnahmen
in Firmen, Schulen und Gemein­
den, der Bauarbeiter bekämpft
Brände und die Bürokauffrau en­
gagiert sich für die katholische
Hilfsorganisation: Freiwilliges
Engagement wird in der Gesell­
schaft großgeschrieben. Bei den
unterschiedlichen Institutionen
sind ehrenamtliche Mitarbeiter
eine große und unverzichtbare
Unterstützung. Sie spenden ihre
Zeit, in der heutigen gestress­
ten Gesellschaft eines der kost­
barsten Güter!
Freiwilligenarbeit als
Ausgleich
Freiwilligenarbeit ist nicht
nur für Menschen in Not, son­
dern auch für die jeweiligen
Helfer überaus hilfreich. So
kann diese Arbeit durchaus als
Ausgleich wirken. Wenn je­
mand beispielsweise in seinem
Job wenige Freiheiten hat und
sich nicht entfalten kann, ist es
möglich, dass diese Entfaltung
im Freiwilligendienst stattfin­
det. Psychologen bestätigen,
dass sich Menschen, die von an­
deren gebraucht werden und mit
ihren Taten anderen helfen kön­
nen, glücklich und zufrieden
fühlen. Das altbewährte Sprich­
wort: „Wer Gutes gut, ist glück­
licher“ trifft dabei den Nagel auf
den Kopf!
Freiwilliges Engagement
der Caritas
Als Hilfsorganisation der
Katholischen Kirche setzt sich
die Caritas mit ihren neun Diö­
zesanorganisationen in vielfäl­
tiger Weise für die Betroffenen
ein. Sie unterstützt Menschen in
schwierigen Lebenssituationen,
mit Krankheit oder Behinde­
rung, nach Unglücksfällen oder
Katastrophen. Die Arbeit des
Kärntner Caritasverbandes wird
in vielen Bereichen von ehren­
amtlichen Mitarbeitern mitge­
tragen, die
mit
ihren
F ä h i g k e i ­
ten und ihrer
Zeit einen
wesentlichen
Beitrag leis­
ten. Freiwil­
lige Mitar­
beiter sam­
meln durch
ihre bedeu­
t un g s vo l l e
Arbeit neue
Erfahrungen
und knüpfen Kontakte. Sie er­
weitern so ihre Kompetenzen
und können ihr Engagement als
sinnvolle und spannende Frei­
zeitaktivität erleben. Die Cari­
tas Kärnten unterstützt die frei­
willigen Mitarbeiter durch das
Angebot von Weiterbildung
und fachlicher Begleitung und
ist bemüht, den institutionellen
Rahmen für freiwilliges Enga­
gement laufend zu verbessern.
So lädt der Kärntner Caritasver­
band dazu ein, die Tätigkeits­
bereiche der Institution kennen
zu lernen, um so eventuell auf
etwas zu stoßen, wofür man sich
engagieren möchte.
Zeit spenden!
Die Zeitspende in Form der
freiwilligen Mitarbeit ist die
wichtigste Spende an das Rote
Kreuz. Über 51.000 freiwillige
Mitarbeiter sind beim Österrei­
chischen Roten Kreuz tätig. Da­
bei handelt es sich um Männer
und Frauen, die Menschen in
Not helfen und unterstützen. Sie
widmen einen Teil ihrer Frei­
zeit der Mitmenschlichkeit – als
Sanitäter, Rotkreuz­Schwester,
Delegierter oder Katastrophen­
helfer im In­ und Ausland, als
Erste­Hilfe­Ausbilder, im Blut­
spendendienst oder im Jugend­
rotkreuz.
Feuer und Flamme:
Einsatz für die Freiwillige
Feuerwehr
Im abgelaufenen Berichts­
jahr standen die Kärntner Feu­
erwehren, darunter 399 Freiwil­
lige Feuerwehren, 18.365 mal
für die Kärntner Bevölkerung
im Einsatz, dies sind um 14,3
Prozent mehr Einsätze als im
Vorjahr. Die Einsatzkräfte lei­
steten 225.872 Einsatzstunden.
Für die Aus­ und Weiterbildung,
Übungen, Verwaltungs­, War­
tungs­ und Instandhaltungsar­
beiten wurden rund 1,8 Millio­
nen Stunden erbracht. Laut Tä­
tigkeitsbericht des Jahres 2011
geht das vergangene Jahr als
„das einsatzreichste Jahr“ in die
Statistiken ein.
Natalie Schönegger
Fahrsicherheitszentrum
DI Brunner
Spittal - Lendorf
Info: 04762 / 2587
92271
Nicht nur soziale Bereiche werden durch Freiwilli-
gen-Arbeit abgedeckt.