Seite 14 - VO_2012_11

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Die ÖVAG (Österreichische
Volksbanken AG) gehört uns
62 selbstständigen, regionalen
Volksbanken mehrheitlich. Sie
führt ihre eigenen Geschäfts-
felder und erbringt für uns
gegen
Kostenverrechnung
Dienstleistungen.
Das ÖVAG-Management bis
2009 war von Größenwahn ge-
trieben. So wurde die Invest-
kredit gekauft und in den Osten
expandiert. Die Mahnrufe von
uns Regionalbankern zu Vor-
sicht und Bodenhaftung wollten
nicht gehört werden. Die in
kürzester Zeit vollzogene Ver-
doppelung der Unternehmens-
größe konnte nicht effizient
gestaltet werden und das Risiko
aus der verfehlten Strategie
wurde schlagend. Die Wirt-
schafts- und Finanzkrise sowie
die aktuellen Staatsschulden-
krisen verschärften die Situa-
tion.
Im Ergebnis führte dies zu
den medial kommunizierten
massiven Verlusten und wirt-
schaftlichen Problemen.
Veränderungen im seinerzei-
tigen Management wurden voll-
zogen und Sanierungsschritte
eingeleitet. Mit dem Ziel der
maßgeblichen Verkleinerung
der ÖVAG sind diese weiter-
gehend und konsequentest zu
gehen. Dies steht in strikter
Kontrolle und Begleitung.
Um die ÖVAG kapitalmäßig
zu sichern, haben die Republik
Österreich und die 62 eigen-
ständigen Volksbanken eine
Rettungslösung vereinbart.
Offen gesagt, schmerzt diese
sehr, weil damit viel Geld nach
Wien geht. Im Abwiegen der
Handlungsalternativen ist dies
aber unumgänglich, weil wir
uns unserem Leitsatz „Ver-
trauen verbindet“ verpflichtet
sehen. – Es darf kein Volks-
banksparer – auch nicht der
ÖVAG – zu Schaden kommen.
Diese Verantwortung tragen wir
62 Volksbanken.
Unsere Hilfe für die ÖVAG
ist für uns wirtschaftlich ver-
kraftbar, weil wir stark sind
sowie gut und erfolgreich ar-
beiten.
Der Anteil der Volksbank
Osttirol:
1. Wir schreiben unsere be-
stehende Beteiligung an der
ÖVAG im Jahresabschluss
2011 vollständig ab. Trotz-
dem erwirtschaften wir in
2011 ein positives Ergebnis,
sind voll dividendenschüt-
tungsfähig und können un-
sere Eigenmittel noch ge-
ringfügig steigern. Mit 23,8
Mio € an Eigenkapital über-
erfüllen wir die gesetzlichen
Erfordernisse um 9 Mio €
oder 61 %.
2. Wir werden uns an der Neu-
zeichnung von ÖVAG-Aktien
beteiligen und damit die
ÖVAG mit neuem Kernkapi-
tal ausstatten, um den Erhalt
eines eigenständigen Volks-
banken-Sektors sicherzustel-
len. Das Ausmaß liegt unter
einem Jahresbetriebsergebnis
unserer Bank und ist mit
dieser Verhältnismäßigkeit
daher vertretbar.
3. Gemeinsam mit den anderen
Volksbanken und der ÖVAG
werden wir ein Verbundmo-
dell mit beschränkter Haf-
tung (daher vertretbar) um-
setzen. Dies vorbehaltlich
der Zustimmung unserer Ge-
nossenschafter, die gemein-
sam mit unseren Substanz-
wertbeteiligten zu 100 % Ei-
gentümer der Volksbank
Osttirol sind.
Die Volksbank Osttirol bleibt
weiterhin eine starke, gesunde
und eigenständige Regional-
bank und somit wie bisher ein
„Fels in der Brandung“.
Aufgrund unserer auf Regio-
nalität und Nachhaltigkeit be-
dachten Geschäftspolitik sind
die drei Säulen unserer eigenen
wirtschaftlichen Leistungsfä-
higkeit „Ertragskraft“, „Eigen-
kapital“ sowie „wenig Risiko“
kerngesund. Wir spekulieren
nicht international, sondern
investieren vor Ort. Mit den
von unseren Kunden anver-
trauten Spareinlagen können
wir Kredite an die Unterneh-
men und Menschen unserer
Heimat vergeben. Durch diesen
lokalen Wirtschaftskreislauf
Die Republik Österreich und die
ständigen Volksbanken haben di
Die Volksbank Osttirol leistet ihren verkraftbaren Anteil und bleibt weiterhin eine starke, gesunde und
selbstständige Regionalbank.
Dir. Mag. Wolfgang Winkler (l.) und Dir. Mag. Hansjörg Matters-
berger.
Jährliche Nettorendite – Partizipationsschein Volksbank Osttirol