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OSTTIROLER
NUMMER 5-6/2007
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HEIMATBLÄTTER
Mehr kann ich es umschreiben: Bilder einer
Übereinstimmung mit dem ganzen Sein,
Bilder, in denen ein Unendliches in die
Natur hereinschaut, … Bilder einer Natur-
anschauung der Wirklichkeit.“
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Erwähnenswert ist unter anderem auch,
dass ein Teil der Schulkreuze für das neue
Gymnasium von dem Osttiroler Bildhauer
Adrian Egger (1908-1978) stammen, der als
enger Wegbegleiter von Gottfried Fuetsch
und Josef Trojer ein ebenso interessantes
bildhauerisches Œuvre hinterließ.
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Zeitgenössische Kunstbeispiele
im sakralen Raum
Als zwischen 1960 und 1963 nach den
Plänen der Architekten Otto Gruber und
Hans Buchrainer die Kirche zur Heiligen
Familie in der Südtiroler Siedlung errichtet
wurde, ging der imposante Auftrag der Por-
talgestaltung an den damals in Utrecht
lebenden Jos Pirkner – das Betonglasfenster
mit den behauenen Blutglassteinen und die
beinahe vollrund gearbeiteten Figuren aus
getriebenem Kupfer mit dem Mosaikhinter-
grund versinnbildlichen die Themen „Mariae
Verkündigung“ und „Flucht der Hl. Familie
nach Ägypten“. Den Eingang zur heutigen
Kerzenkapelle, ebenfalls von Pirkner konzi-
piert, betont ein hohes, den „Gnadenstrom“
darstellendes Betonglasfenster und der Ta-
bernakel mit eucharistischen Motiven
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.
Pirkners Arbeit als Plastiker findet man
auch in den drei erneuerten Portalberei-
chen der 1968 restaurierten Pfarrkirche
St. Andrä, in der weniger das Marmorrelief
im Tympanonbereich als viel mehr die
Bronzearbeiten der Portalgriffe für nicht
ungeteilte Zustimmung sorgten.
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Nun, der überdimensional proportionierte
Kreuzweg und die symbolreiche Kreuzweg-
wand an der rechten Kirchenwand der „Hei-
ligen Familien Kirche“ wurden von Walter
Unterweger in Etappen zwischen 1962 und
1996 vervollständigt. Walter Unterweger er-
hielt im Übrigen auch, neben Hermann
Pedit, nach einemWettbewerb den Zuschlag
für die künstlerische Ausgestaltung des 1975
eröffneten Dolomitenbades in Lienz.
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Als
aktuelles Beispiel findet man in dem er-
wähnten Sakralbau eine Muttergottes-Dar-
stellung (1995) und die Skulptur „Christus
und sein Gottesvolk“ (1995/96) des Südtiro-
ler Bildhauers Peter Kostner.
Elmar Trenkwalder und Elfriede Skramovsky: Wandgestaltung im Dialog, zwischen
Direktion und Sekretariat der PHTL.
Peter Kogler: Ein Bahnensystem als Begleiter an der Wand – im Werkstättenbereich des Untergeschosses der HTL.
Jos
Pirkner:
Drau-
Moloch,
1987. Die
Bronze-
plastik
wurde zur
Erinne-
rung an
die Hoch-
wasser-
kata-
strophen
1965/66
und die
anschlie-
ßende
Drau-
regulie-
rung als
faktisches
Mahnmal
errichtet.