Seite 33 - VP_2012_01

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WISSENSCHAFT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
JÄNNER/FEBER 2012
33
fünf Satelliten, die täglich vier
Millionen Quadratkilometer der
Erde mit einer Bodenauflösung
von 6,5 Metern aufnehmen. Im
Durchschnitt wird über dieses
Satellitensystem im idealen Fall
alle fünf Tage ein Bild von ein
und demselben Ort gemacht.
Aufgrund der Linsenausrichtung,
des Wettergeschehens und der
Flugroute gibt es auf alle Fälle
mehrere Bilder im Laufe des
Sommers.“
Wie viele Satelliten kreisen
um die Erde?
Tasser:
„Genaue Zahlen gibt
es nicht. Nach Schätzungen dürf-
ten an die 20.000 Sonden, zivile
und militärische Satelliten, Wet-
ter-, Nachrichten- oder For-
schungssatelliten
unterwegs
sein.“
Wie kommt man zu den Daten
der Satellitenbilder?
Tasser:
„Satellitenbilder kann
man kaufen. Es gibt verschiede-
nen Anbieter. Die Kosten
sind unterschiedlich hoch – je
nach Qualität der Bilder. Wir
verwenden RapidEye-Bilder. Die
RapidEye AG ist ein deutscher
Geoinformations-Dienstleister
aus Brandenburg.“
In welchen Bereichen können
Satellitenbilder noch helfen?
Tasser:
„Sie liefern auch wert-
volle Entscheidungshilfen. So
sich damit langfristig. Wie und
wo und in welcher Geschwin-
digkeit, ist für ein Schutzgebe-
biet, für den Tourismus und die
einheimische Bevölkerung mit-
telfristig sehr relevant. Aus un-
seren Kartierungsergebnissen
lassen sich somit bereits heute
erkennen, dass im Naturpark
mehr Bergwiesen traditionell
genutzt werden als außerhalb.
Damit zeigt sich, dass die
Schutz-, Förder- und Steue-
rungsmechanismen im Natur-
park Wirkung zeigen. Der
Naturpark scheint also eine
‚Win-to-Win’-Situation für
Bauern und Natur zu sein.“
Gilt Ähnliches auch für
Feuchtgebiete?
Tasser:
„Ja. Auch die Feucht-
gebiete haben insgesamt in den
vergangenen 150 Jahren stark an
Fläche verloren. Geschehen ist
das durch teilweise Trockenle-
gungen, Verbauungen oder zu
intensive Bewirtschaftung oder
Beweidung und folglich ver-
stärkten Nährstoffeintrag. Die
Feuchtgebietsflächen innerhalb
des Naturparks haben seit 1988
(Gründung des Naturparks) im
Vergleich zu den außerhalb
liegenden Flächen kaum mehr
abgenommen. Zudem: Wir konn-
ten auch weitere zehn geschützte
Arten im Naturpark finden, die
bisher im Managementplan des
Parks noch nicht enthalten waren,
wie die Primula minima (Zwerg-
primel), Primula glutinosa
(Speik), Achillea moschata (Mo-
schusschafgarbe), Leontopodium
alpinum (Edelweiß), Saxifraga
paniculata (Trauben Steinbrech)
oder Saxifraga oppositifolia
(Gegenblättriger Steinbrech).“
Interview: Martina Holzer
90803
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22. - 25. März 2012 (4 Tage)
PRAG -
Die goldene Stadt
Bus, 3 x NF, 2 x halbtägige Stadtbesichtigung, örtl. Reiseleitung
22. - 25. März 2012 (4 Tage)
ROM -
Die ewige Stadt
Bus, 3 x HP im 4* Hotel, 1 x ganztägige Stadtführung „Christliches Rom“,
1 x halbtägige Stadtführung „ Das antike Rom“
11. - 17. April 2012 (7 Tage)
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Bus, 6 x HP, Führung Papstpalast Avignon, Stadtführung Lourdes,
Geistl. Reisebegleitung: Diakon Ebner
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Satelli-
ten-
bilder
liefern
viele
wert-
volle
Infor-
matio-
nen,
auch in
Sachen
Verän-
derun-
gen im
Zuge
des
Klima-
wan-
dels.
mehrfach im Jahr (jedes Mal,
wenn der Satellit bei wolkenlo-
sen Himmel über das Gebiet
fliegt) erhalten. Ansonsten würde
dies mehrere Jahre für ein Gebiet
wie den Naturpark in Anspruch
nehmen. Mit Satellitenbildern
könnten Veränderungen (wetter-
bedingte, aber auch nutzungsbe-
dingte) rasch erkannt und bei
Notwendigkeiten auch Gegen-
maßnahmen eingeleitet werden.
Konkret können etwa die Aus-
wirkungen von Trockenperioden
auf Moore analysiert werden.
Ebenso kann man die Auswir-
kungen der Beweidungsinten-
sität, die Mahdnutzung, die
Veränderung der Vegetation
nach Brachlegung von Flächen
oder der Anstieg der Waldgrenze
untersucht werden. Andere
Anwendungsmöglichkeiten sind
etwa im Bereich des Risiko-
managements (etwa Vernässung
des Bodens und damit der
Anstieg der Gefahr von Boden-
rutschungen) gegeben. Das sind
nur einige Möglichkeiten.“
Wie oft gibt es ein Satelliten-
bild von ein und demselben Ort?
Tasser:
„RapidEye Constella-
tion beispielsweise besteht aus
kann man sich weltweit einen ak-
tuellen und objektiven Überblick
über die Anbaufläche von ver-
schiedenen landwirtschaftlichen
Kulturen verschaffen oder deren
Erntezeitpunkt beobachten. Art
und Zustand von Vegetation wer-
den auf einem Fernerkundungs-
bild großflächig erfasst, bis
auf eine Detaillierungsebene
von weniger als einem Meter wie
etwa für einen Ackerschlag. Der
Nutzen ist schon lange bekannt.
Doch Satellitenbilder auch dafür
zu nutzen, alpine Vegetations-
einheiten abzugrenzen und deren
Zustand zu beobachten, ist aller-
dings neu und äußerst komplex.
Der Grund: Im alpinen Gelände
kommen sehr viele unter-
schiedliche Vegetationsformen
auf engstem Raum und stark
miteinander vernetzt vor.“
Welche Auswirkungen hat die
Landnutzung des Menschen im
Rieserfern-Ahrn Park?
Tasser:
„Im Naturparkgebiet
wurden rund 60 % der ehemali-
gen Weideflächen bzw. Berg-
mähder in den vergangen 150
Jahren brachgelegt, außerhalb
ist der Anteil noch höher. Das
Bild des Naturparks verändert
park erforschen