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auch von uns Kunstkonsumenten gefor-
derte Einsicht, bzw. Erkenntnis:
„Von ei-
gentlichem Kunstverständnis, eigentli-
chem Kunsturteil ist nur dann die Rede,
wenn sich Verständnis, Beurteilung eines
Kunstwerkes auf dessen wesentlichen
Inhalt bezieht. Die Kunst ist eine sehr
öffentliche Angelegenheit und Gegenstand
eines sehr allgemeinen Interesses, … häu-
fg gerade ein Interesse an ihren un-
wesentlichen Seiten.“
2
Wenn wir uns mit
einer künstlerischen Arbeit auseinander-
Es ist eine Aufsatzsammlung aus dem
19. Jahrhundert, in der der deutsche Kunst-
theoretiker Conrad Fiedler Kommentie-
rungen zur bildenden Kunst festhielt und
deren theoriebezogene Aktualität bis in
unsere Gegenwart mit kaum „verstaubten“
Prämissen gelesen werden kann.
Die „Schriften über Kunst“, die 1896
nach dem Tod Fiedlers herausgegeben
wurden, refektieren die kontinuiene
Eigenschaft von kunstinteressierten Men-
schen, dem Initialisierungsgedanken, der
Ursächlichkeit einer künstlerischen Arbeit
näher zu kommen:
„… ein Werk mensch-
licher Thätigkeit aber können wir voll-
ständig nur verstehen, wenn wir seinen
Ursprung bis zu einem in der menschli-
chen Natur vorhandenen Vermögen ver-
folgen, und wenn wir nach dem Zwecke
fragen, den es der Absicht seines Urhebers
nach zu erfüllen hat.“
1
Eine weitere rele-
vante Bemerkung in dem Aufsatz von
1876 bezieht sich auf die sowohl von
Kunstschaffenden, Kunstvermittlern, als
NUMMER 12/2010
78. JAHRGANG
OSTTIROLER
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HEIMATBLÄTTER
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H e i m a t k u n d l i c h e B e i l a g e d e s „ O s t t i r o l e r B o t e “
Eleonora Bliem-Scolari
Michael Unterluggauer: Malerei und Zeichnung
als Balanceakt zwischen Stimmung und Kalkül
2006: „Nonverbale Sensibilität“, 100 x 100 cm, Acryl auf Leinen.
2008: „Rollenspiele“, 40 x 30 cm, Acryl, Mischtechnik auf Leinen.