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Seite 33

12/2016

„Was hat unser Essen mit dem Klima zu tun?“

Für 20. Oktober 2016 lud die Agenda Arbeitsgruppe

Umwelt und bewusstes Leben

“ zu einem Vortragsabend

ein, mit dem Thema, „Klima – bewusst – einkaufen“. Als

Referent konnte Mag. Salmhofer Christian, ein anerkann-

ter Klimaexperte vom Klimabündnis Kärnten begrüßt

werden

.

In einem unterhaltsamen, aber dennoch wissenschaftlich fun-

dierten Vortrag, verstand es Mag. Salmhofer, den Zusammen-

hang zwischen Ernährung und Klimaschutz zu vermitteln. Mit

einem Klimaquiz wurde das Publikum direkt zum Mitdenken

und Mitraten animiert. Dabei kamen erstaunliche Fakten zu

Tage, etwa:



Dass Kleinküken zu den 50 meistgeflogenen Frachtgütern

der Welt gehören. Innerhalb eine Monats werden sie dann

meist mit ausländischen Futtermitteln zur Schlachtreife gemä-

stet.



Dass jeder Österreicher/in in seinem Leben über 1 000

Tiere verzehrt. (4 Rinder, 4 Schafe, 12 Gänse, 37 Enten, 46

Schweine, 30 Puten, 940 Hühner)



Dass jeder Österreicher/in jährlich nur ca. 14 Euro für

Fair-Trade-Produkte ausgibt.



Dass 1 kg Kaffee, wenn er mit Nespresso - Kapseln zube-

reitet wird, etwa 60 Euro kostet.

Spätestens bei den ersten Bildern, die den Planeten Erde vom

Weltall aus zeigten, entwickelte sich eine neue Wahrneh-

mungsweise von der „einen Welt“. Schließlich haben wir kei-

ne zweite, und wir alle sitzen im selben Boot.

Was lässt sich beim Blick aus dem Weltall unter anderem

feststellen?



Länder, ja ganze Kontinente, sind durch die Lichtver-

schmutzung von Millionen von Lichtquellen sogar bei Nacht

erkennbar.



Das Eis der Polarregionen schmilzt und lässt den Meeres-

spiegel ansteigen. Die Folge davon werden in Zukunft auch

Klimaflüchtlinge sein.



Quadratkilometergroße

Rauchschwaden vergiften die

Luft, verursacht durch Brandro-

dungen.

Soll sich die Globalisierung in Zukunft positiv entwickeln,

muss uns klar werden, dass unsere klimarelevanten Emissio-

nen gegenwärtig immer auch eine direkte Folge des Konsums

von Gütern sind. Die Frage ist, wer trägt aber die Verantwor-

tung für die CO

2

Emissionen eines Produktes? Der Nutzer, der

Vertreiber oder der Hersteller?

Beim täglichen Einkauf können wir aber ganz bewusst zu

jenen Produkten greifen, die umweltfreundlich sind. Jede ein-

zelne Kaufentscheidung hat nicht nur Auswirkungen auf unser

Haushaltsbudget, sondern auch auf andere Menschen, die

Umwelt und das Klima.

Unsere Ernährung verursacht ca. 20 Prozent der klimaschäd-

lichen Treibhausgase. Was kann der einzelne Konsument tun,

um die Treibhausgase zu verringern?

Weniger tierische, dafür mehr pflanzliche Produkte

Auf 1 kg Rindfleisch entfallen ca. 12,30 kg CO

2

Emissionen,

auf 1 kg Kartoffeln aber nur 0,40 kg. Die Herstellung von

Fleisch, Wurst, Milch und Milchprodukten verbraucht mehr

Wasser und Energie, als die Produktion pflanzlicher Lebens-

mittel. Wer den Fleischkonsum reduziert und vorwiegend

pflanzliche Kost zu sich nimmt, schont nicht nur das Klima, er

tut auch seiner Gesundheit etwas Gutes. Wenn Fleisch, dann

Biofleisch aus der Region.

Bio und Fair

Die ökologische Landwirtschaft verursacht in der Regel weni-

ger Treibhausgase, als der konventionelle Anbau, da die Öko-

bauern auf energieintensive Stickstoffdünger und chemisch-

synthetische Pflanzenschutzmittel verzichten. Darüber hinaus

fördert der Ökolandbau mit seiner Wirtschaftsweise den

Humusaufbau des Bodens, und kann dadurch auch mehr

Treibhausgase speichern.

Exotische Produkte, wie Kaffee, Tee, Kakao oder Bananen

bereichern unseren lukullischen Alltag. Durch den Kauf von

Produkten aus Fairem Handel, leisten wir einen Beitrag zu

mehr globaler Gerechtigkeit und auch zum Klimaschutz. Der

Faire Handel achtet auf eine ressourcenschonende Anbau-

weise mit Mindestumweltauflagen.

Erzeugnisse aus der Region und der Saison

Lebensmittel aus der Region ersparen viele Transportkilome-

ter und verursachen damit weniger Treibhausgase. Zudem

stärken sie die heimische Wirtschaft. Besonders negativ für

die Umweltbilanz sind Produkte, die per Flugzeug zu uns

kommen, wie z. B. das sogenannte „Flugobst“. Deshalb: Sai-

sonale Produkte aus der Region: Rübenkraut, Sauerkraut, hei-

mische Äpfel, … Zu vermeiden wären vor allem auch Produk-

te aus beheizten Gewächshäusern und stark verarbeitete Pro-

dukte, da hier viel Energie für Beheizung, für Verarbeitungs–

und Kühlprozesse verwendet wird.

Nachfrage nach umweltverträglich verpackten Produkten

Agenda 21: Aktuelles aus den Arbeitsgruppen

Umwelt und bewusstes Leben

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