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55 - D

ezember

2016

G

emeinde

Ein Gemeindeprojekt wurde fertiggestellt

Das „Schuster-Wachtlechner Stöckl“

Bereits in der Sitzung

des Gemeinderates vom

22.10.2015 hat sich der Ge-

meinderat unter der damali-

gen Bürgermeisterin Martina

Klaunzer mehrheitlich dafür

ausgesprochen, das „Schus-

ter-Wachtlechner Stöckl“ zu

versetzen. Die Neugestaltung

des Platzes wurde vom TVB

Osttirol mitfinanziert. Aus-

geführt wurden die Arbei-

ten von heimischen Firmen

wie auch von Arbeitern vom

Maschinenring Osttirol. Im

Laufe des heurigen Frühjah-

res konnte man sehen, wie

das neue Platzl sichtbar durch

die geglückte Gestaltung ge-

wonnen hat und nun einen

gelungenen Blickfang in der

„Schuster Reide“ darstellt.

Die Feier des Patroziniums-

festes am Samstag, den 27.

August bot im Rahmen der

Prozession für die Segnung

des gelungenen Werkes eine

würdige Gelegenheit. PA

Mag. Georg Webhofer gab

dabei einen kurzen Über-

blick:

„Liebe Festgemeinde an un-

serem Patroziniumsfest!

Das Patrozinium finden wir

sehr passend, um ein kleines

Wahrzeichen an einem mar-

kanten Punkt in unserer Ge-

meinde nach einer geglückten

Renovierung und Gestaltung

des dazugehörenden Platzls

neuerlich segnen zu lassen.

Die „Schuster Reide“ galt

von jeher als Orientierungs-

punkt gegen Westen, als

„Mahnmal“ für die Holzfuhr-

werker, war es doch für Pferd

und Fuhrmann eine große

Herausforderung, diese „geo-

graphische

Gegebenheit“

bestmöglich zu meistern, als

Treffpunkt für Untergaim-

berger mit Obergaimbergern,

als Station bei Prozessionen

und Halt bei Wallfahrten und

Bittgängen. Heute würde

man dazu wohl den Ausdruck

„Hotspot“ verwenden!

Gott sei Dank hatten unsere

frühen Seelsorger ein Ge-

spür für solche „christlichen

Hotspots“. So war es Pfarrer

Franz de Paula Mair, der be-

reits im Jahre 1898 den Bau

eines Bildstockes anregte. Es

war nämlich für die Priester

üblich, bei einem Sterbefall

die Trauergäste zur sogenann-

ten Einsegnung an einem

Punkt - der bereits in Kirchen-

nähe zu sein hatte - zu erwar-

ten, die vorgesehenen Riten

mit Weihrauch und Weihwas-

ser zu vollziehen, den Sarg

vom Pferdefuhrwerk abzu-

laden und ihn dann gemein-

sam betend zum Friedhof zu

begleiten. In Untergaimberg

war dieser Haltepunkt beim

„Stöckl“ schon vorhanden,

dort war es u. a. zum Schutz

vor Wassergefahr errichtet

worden. Es fehlte aber ein

Bildstock für die Obergaim-

berger. Pfarrer Franz de Pau-

la Mair wird es auch gewe-

sen sein, der das Bild vom

„Leidenden Christus - Ecce

homo“ recht passend für die-

se Nutzung empfunden haben

wird. Maurer Anton Puntel,

der um 1897 aus Pontebba

(Friaul) nach Gaimberg zu-

gezogen ist, errichtete diesen

Bildstock - gleich wie das

Nepomukstöckl.

Wie eingangs auf die „Schus-

ter Reide“ verwiesen, so war

auch dieser Bildstock unter

„Schuster Stöckl“ bekannt

und so benannt. Bis zum Jah-

re 1959 wurde dieses auch

von der „Schuster-Bauersfa-

milie“ betreut und gewartet.

Als dann innerhalb kurzer

Zeit das Ehepaar Aloisia und

Johann Klaunzer verstarb,

hatten die Nachbarsleute vom

„Wachtlechnerhof“ - Familie

Peter und Mathilde Kollnig -

die Betreuung angeboten und

auch übernommen. So prägte

sich nach und nach der Name

„Wachtlechner Stöckl“ ins

Bewusstsein der Bevölkerung

ein und ging somit in den täg-

lichen Sprachgebrauch über.

Die heutige „Wachtlechner-

familie“ - Andrea und Flori-

an Baumgartner - führt diese

Tradition weiter. Dafür ge-

bührt ihnen auch aufrichtiger

Dank. Ein Vergelts Gott gilt

ihnen auch für die in Auftrag

gegebene Restaurierung des

Bildes und die Übernahme

der Kosten dafür, sowie für

die Finanzierung der Kugel

mit dem Kreuz.

Für die Finanzierung der Re-

novierung und Platzgestal-

tung gilt ein Dank der Ge-

meinde Gaimberg und dem

Tourismusverband Osttirol.“

Soweit die Worte von PA

Mag. Georg Webhofer.

Die Segnung nahmen unser

Seelsorger Jean Paul und der

Neupriester Andreas Zeisler

vor, feierlich umrahmt von

Kirchenchor und Musikka-

pelle.

Abschließend lud Bürger-

meister Bernhard Webhofer

die ausführenden Firmen, Eh-

rengäste und alle Beteiligten

zu einer netten „Firstfeier“

ein. Bei Gegrilltem und ei-

nem wohlverdienten „küh-

len Schluck“ freute man sich

am schönen Wetter und noch

mehr am gelungenen Werk!

E

lisabeth

K

launzer

Am 30. November 2015 war es soweit. Die Versetzung des

Stöckls ist gelungen.

Im Zuge des Patroziniumsfestes wurde das neu gestaltete

Stöckl feierlich eingeweiht.

Foto: Josef Tscharnig

Foto: Mag. Georg Webhofer