Seite 38 - Gemeindezeitungen

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Virgen
Aktiv
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I
Virger Lebensbilder
ditionelle Werte und Normen. Diese
starke Erinnerung gab mir viel Inspira-
tion. Künstler, wie August Rodin, Ernst
Barlach und auch Albin Egger-Lienz,
waren mir von meinen frühesten künst-
lerischen Anfängen an ein Begriff.
Heute lebe ich einem Teil der Welt, in
dem es eigentlich keinen ganz speziellen,
dominierenden kulturellen Einfluss gibt.
Die ganze Welt ist sozusagen präsent.
Was mich persönlich betrifft, würde ich
sagen, dass in meinen künstlerischen
Werken oft der Barockstil wieder zu
finden ist. Das ist etwas, das sich im
Unterbewusstsein abspielt und zum
Vorschein kommt, wie eine persönliche
Handschrift in etwa.
Obwohl ematik und Materie meiner
Arbeiten oft variieren wird mir immer
wieder gesagt, dass man etwas Österrei-
chisches bzw. meine alte Heimat in mei-
nen Werken sehen bzw. spüren kann.
Kannst du dir vorstellen, jemals wie-
der zurückzukehren?
Nein, aber auf Besuch gerne, ich habe
schon was im Kopf!
Toni ist in der Zwischenzeit in zweiter
Ehe mit der Chinesin Yiu-Wei, dort
Rosa genannt, verheiratet.
Er hat zwei Söhne, Andre (44) und Joey
(26), beide haben ein Wirtschaftsstu-
dium absolviert.
Eine Reise nach Amerika
(erzählt von
Franziska Fuetsch):
Jahrelang haben Hans und ich von
einer Reise in die USA gesprochen. Die
dortige Fuetsch und die Brady-Familie
waren wiederholt bei uns auf Besuch
und haben uns immer wieder einge-
laden. So haben wir nur den Direktflug
nach San Francisco gebucht, das Pro-
gramm für die drei Wochen wurde dort
organisiert. Andre hat uns mit einer
Rundreise durch Texas-Utah-Nevada
die Schönheiten und vor allem die
Größe und Weite des Landes gezeigt.
Die Ausflüge in die Nationalparks, nach
Dallas, in die Rinderstadt Fort Worth
und zum Schluss der Aufenthalt im
Hotel Bellagio in Las Vegas haben un-
geheure Eindrücke hinterlassen.
Toni hat uns seine Werke in drei Kir-
chen vorgestellt. Ein besonderes Erlebnis
war der Ostergottesdienst in der vollge-
füllten Kirche in Walnut Creek mit dem
Auferstandenen an der Frontseite, einen
Hochaltar wie bei uns gibt es dort nicht.
Rosa, seine Frau, hat uns mit der chine-
schen Küche vertraut gemacht. Über-
haupt, unsere Verwandtschaft war uns
bei der Auswahl des Essens sehr behilf-
lich, sodass wir noch immer davon
schwärmen. Bei den Ausflügen in der
Bucht von San Francisco und bei den
Museumsbesuchen hat uns oft Eliza-
beth, seine erste Frau begleitet, zu der
Toni ein nettes Verhältnis hat.
Dieser Besuch in den USA war für uns
eine Reise des Lebens, sie war für uns
auch so angenehm, da Toni im letzten
Jahr eine schwere Krebserkrankung mit
anschließender Bestrahlung überstehen
musste. Er hat das ganze Reisepro-
gramm mit uns mitgemacht, er war der
beste Reiseführer, da er sehr viel über
das Land, die Geschichte und die Poli-
tik weiß. Natürlich haben Hans und
Toni alte Geschichten aufgewärmt und
herzlich darüber gelacht.
So war es ganz natürlich, dass die Ge-
genbesuche in Osttirol geplant wurden.
In seinen Lieblingswerken findet man die Naturverbundenheit.
Susan, Andre, Toni und Hans beim Besuch in Dallas im April 2014.