Seite 3 - Gemeindezeitungen

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Virgen
Aktiv
Der Bürgermeister informiert
I
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ca. 1.175 männliche) Ich mache mir Ge-
danken darüber, welche Bedeutung das
für die Zukunft hat. Worin liegt die Ur-
sache für diese Situation? Was bedeutet
das für die Dorfentwicklung? Welche
Auswirkungen hat das auf die künftigen
Einwohnerzahlen? Damit unmittelbar
verbunden sind die Wirtschaftskraft
eines Ortes und auch die Finanzkraft.
Welche Auswirkungen hat das auf das
soziale Gefüge? Können wir gegensteu-
ern? Wie könnten wir gegensteuern?
Sollten wir uns überhaupt aktiv damit
beschäftigen? Ich bin der Meinung wir
sollten uns Gedanken machen und dar-
über reden.
Verkehrssicherheit
Verkehrssicherheit ist ein Themenkreis,
der uns ständig beschäftigt. Oft gibt es
kaum ein Vorwärtskommen. Heuer ge-
lingt es uns einige Verbesserungen für
die Sicherheit zu realisieren. Im Gange
ist derzeit eine neue Lösung für den
Fußgängerübergang in Obermauern mit
Beleuchtung sowie Maßnahmen zur
Verbesserung der Busbuchten. Bei der
Bezirkshauptmannschaft haben wir
einen Antrag auf Versetzen der östlichen
Ortstafel von Virgen eingebracht. Das
würde bedeuten, dass die Geschwindig-
keit von 50 km/h bis östlich der Ein-
mündung des Feldflurweges in die Lan-
desstraße gilt. Damit sollten Vorteile für
den Grabenweg, den Feldflurweg und
die generelle Sicherheit erzielt werden.
Die Straße nach Niedermauern ist im
Bereich des Recycling- und Bauhofes
unbeschränkt. Hier wird manchmal „ge-
glüht“. Die daraus resultierende Gefähr-
dung hat uns bewogen, die Situation
gutachterlich zu betrachten. Voraus-
sichtlich wird die Geschwindigkeit be-
schränkt. Aus Obermauern sind mehr-
fach Wünsche zur Aufstellung von Tafeln
„Achtung Kinder“ an die Gemeinde
herangetragen worden. Der Gemeinderat
hat einen Verkehrsplaner und Gutachter
damit beauftragt, im Kernbereich Ober-
mauern Maßnahmen zu prüfen. Über
eine mögliche 30 km/h Zone im Kern-
bereich von Obermauern wird mit der
Bevölkerung geredet werden. Über un-
seren Antrag beschäftigt sich das Baube-
zirksamt Lienz mit der Problemstelle
Einmündung Kreuzweg in die Landes-
straße. Die Verbesserung der Fußgänger-
Derzeit wird in mehreren Bereichen von Virgen die Verkehrssicherheit durch einen
Verkehrsplaner und Gutachter geprüft.
sicherheit in diesem Bereich ist ebenso
ein zentrales Anliegen.
Eine Vielzahl an Überlegungen, Planun-
gen und Projekten, wenn auch kleinerer
Natur, welche jedoch die Verkehrs-
sicherheit tatsächlich erhöhen.
Regulierungswut
Ganze Fluten von Gesetzen, Verordnun-
gen, Richtlinien, Erlässen, Regeln,
Durchführungsbestimmungen etc. wer-
den von Nationalrat und Landtag stän-
dig beschlossen. Diese haben Auswir-
kungen auf alle BürgerInnen. Die Be-
wegungsräume und Handlungsmöglich-
keiten werden damit für alle ständig
reduziert. Die Eigenverantwortung wird
den Menschen abgenommen. Der Staat
und das Land „vermassen“ unsere Ge-
sellschaft in unverantwortlichem Maße.
Den Menschen wird das trügerische Ge-
fühl gegeben, dass der Staat für alles sorgt.
Wir sehen, dass die öffentliche Hand
dazu trotz ständigen Steuererhöhungen
künftig nicht mehr in der Lage sein
wird. Ein Unbehagen macht sich breit.
Ich wünsche mir mehr Handlungsspiel-
räume und mehr Möglichkeiten Eigen-
verantwortung zu tragen. Die Schweiz
ist dafür ein geeignetes Vorbild. Für die
Gemeinden ist dieser Zustand Gesetze
zu vollziehen, die oft nicht mehr mit
Hausverstand zu erfassen sind, absolut
ungut. Wir müssen unseren Bürgern oft
die unverständlichen Regeln zu erklären
versuchen. Das Baurecht mit den OIB-
Richtlinien ist ein Paradebeispiel dafür.
Brüssel wird oft als der Verursacher hin-
gestellt. Brüssel, so haben wir erfahren,
ermöglicht den Nationalstaaten relativ
große Spielräume. Die nahezu erdrü-
ckenden Bestimmungen werden für uns
in Österreich kreiert. Dies führt unter
anderem auch dazu, dass die wenigen
Menschen, die überlegen einen Betrieb
zu gründen, oft bereits im Erhebungs-
stadium das Handtuch werfen. Für be-
stehende Kleinbetriebe sind viele Vor-
schriften Zusatzbelastungen, welche
kaum noch zu (er)tragen sind.
Häuselbauen wird zu einem Hürdenlauf.
Die Schuld dafür wird der vollziehenden
Behörde (Gemeinde, Bürgermeister)
übertragen. Bei Gesprächen mit Politi-
kern weise ich immer wieder auf diese
untragbaren Zustände mit den Auswir-
kungen hin.
Allen Einheimischen und Gästen wün-
sche ich einen wunderschönen Sommer.
Euer Bürgermeister
Ing. Dietmar Ruggenthaler