GZ_Dölsach_2022_05

Seite 6 Dölsacher Dorfzeitung Mai 2022 Der Ausstieg aus Heizöl, Kohle und Flüssiggas bzw. Erdgas ist bis zum Jahr 2035 bzw. 2040 fixiert. Mit dem Ziel-Szenario „TIROL 2050 energieauto- nom“ gibt es dazu einen klaren Fahrplan, wie es ge- lingen kann, den Energiebedarf vollständig aus erneu- erbaren heimischen Energieträgern zu decken. Gerade im Gebäudebereich wird der größte Anteil unserer Energie verbraucht, daher sollen die Gebäude in Tirol um 31 % effizienter werden , dazu werden Wärmepumpen, Fernwärme und Pellets in der Raum- wärme zu Anwendung kommen. Vor dem Hinter- grund der aktuellen Geschehnisse macht dies doppelt Sinn. In der Raumwärme haben wir bereits jetzt in neun von zehn Fällen alltagstaugliche und kosten- günstige Lösungen abseits von Öl und Gas. Was kann ich kurzfristig machen? Ein Grad weniger Raumtemperatur spart 6 % Energi e, vor allem in nicht genutzten Räumen liegt viel Einsparpotenzial. Bereits vorhandene, abgenutzte Dichtungen alter Fenster und Türen können Zugluft und hohe Wärmeverluste verursachen und sollten erneuert werden. Die Heizungs- und Warmwasserrohrleitungen im Heizraum und Keller sollten unbedingt gedämmt werden . In einem durchschnittlichen Heizraum sind 35 Meter Rohrleitung verbaut. Sind diese unge- dämmt, geht dabei die Menge an Heizwärme ver- loren, mit der etwa zwei Kinderzimmer beheizt wer- den können. Neben der Heizung ist auch das Warmwasser relevant beim Energieverbrauch. Jetzt ist ein optimaler Zeit- punkt, um die 20 Jahre alte Badarmatur gegen ein wassersparendes Modell zu tauschen. Grundsätzlich sollte die Temperatur im Warmwasserspeicher nicht über 55 Grad betragen, mit geringen Tempe- raturen wird nicht nur Energie gespart, auch die Kalk- abscheidung reduziert. Was sollte ich als Erstes berücksichtigen? Ein thermisch saniertes Gebäude verbraucht 50 % bis 75 % weniger Energie . So lässt sich bereits un- abhängig vom Energieträger eine erhebliche Menge Energie und somit jährliche Heizkosten einsparen – und man gewinnt Zeit für den Heizungstausch. Leider wird selten bedacht, dass gedämmte Gebäude wesent- lich kleinere und somit günstigere Heizungsanlagen benötigen. Im Idealfall gehören also thermische Sanierung und Heizungstausch zusammen. Diese thermischen Sanierungen fördert das Land Tirol mit einem 25%igen Einmalzuschuss . Werden zumindest drei Maßnahmen (zum Beispiel Fassade, Fenster und oberste Geschossdecke) gleichzeitig durchgeführt und bestimmte Anforderungen an den Heizwärmebe- darf erreicht, gewährt das Land den zusätzlichen Öko- bonus in Abhängigkeit der Nutzfläche des Gesamt- objektes bis maximal 18.150 € . Der Bund bietet mit dem Programm Sanierungsscheck zusätzlich bis zu 6.000 € . Kann ich eine Wärmepumpe nutzen? Bei einer Heizungsvorlauftemperatur von bis zu 50 °C am kältesten Tag des Jahres ist die Wärme- pumpe das ideale Heizsystem für die Energieautono- mie. Förderfähig sind momentan noch Vorlauf- temperaturen bis 40° C . Egal ob Fußbodenheizung, Niedertemperatur-Heizkörper oder Wandheizung – mit einem hydraulischen Abgleich und einem Heiz- körpertausch kann man viele Heizungsanlage dorthin optimieren. Und auch hier gilt: Wird ein Haus ge- dämmt, sinkt die Vorlauftemperatur der Heizung erheblich. Vertrauen Sie bei der Planung und Instal- lation auf renommierte Betriebe und HerstellerIn- nen . Eine Liste finden Sie auf der Homepage des „Netzwerk Wärmepumpe Tirol“. Welche Förderungen kommen für meine Heizung in Frage? Die Förderlage ist aktuell auf Landesebene über die Wohnbauförderung und diverse Sonderförderun- gen und beim Bund über das Programm „Raus aus Öl und Gas“ so gut wie noch nie. Das Land Tirol fördert den Austausch einer Heizanlage momentan mit 25 % der zu investierenden Kosten plus 3.000 € , der Bund bietet mit dem Programm „Raus aus Öl und Gas“ zusätzlich 7.500 € im Einfamilienhaus. Wie komme ich zur Landesförderung zum Heizungstausch? 1. AntragWohnhaussanierung A5 (tirol.gv.at) her- unterladen und ausfüllen. 2. Haustechnik Abnahmebestätigung F97 (tirol. gv.at) vom Installateur unterfertigen lassen. 3. Die ausgefüllten Formulare inklusive der Rechnun- gen und Einzahlungsbestätigungen an die zustän- dige Bezirkshauptmannschaft übermitteln ( zu den Einreichstellen ). Wie werde ich unabhängig? Mein Ausstieg aus Öl und Gas

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