GZ_Kals_2022_04

Informationen aus der Gemeinde Fodn Nr. 80 96 Kalser Gemeindezeitung 97 Epilog Es war kompliziert, der Feber 2022 klebte noch zäh- flüssig am Winter wie Kärnten an Osttirol, aber jetzt- jetzt wird es Frühling. Endlich! Ich weiß nicht wie es Euch geht, aber ich hab´ ihn noch nie so sehr ge- braucht, wie heuer. Die Straßen sind gebürstet, die Terrassenmöbel aufgestellt (draußen Kaffeetrinken ist also schon möglich, auch wenn der Kaffee auf dem Weg zur Terrasse schon wieder kalt wird und man ihn im Anorak trinken muss) UND das untrüg- lichste aller Zeichen – ich fahre nach Feierabend noch bei Tageslicht heim, (fast) ganz egal wie spät der Feierabend anfängt, weil endlich meine innere Uhr mit der an meinem Handgelenk wieder überein- stimmt. Inmitten von Krisen und Konflikten ist nichts so tröst- lich wie die Aussicht auf Sonne und Wärme, und ich habe nicht umsonst oben geschrieben, dass speziell dieser Frühling der Heißersehnteste aller ansonsten auch sehr ersehnten ist, und das will was heißen. Denn Superlativen haben in meiner Alltagsbewälti- gung einen ganz besonderen Status, sie dienen zur Kategorisierung meiner Emotionen, denn als jemand, der sein Herz auf der Zunge und sein Bauchgefühl geradewegs inmitten des Antlitzes trägt, musste ich mir früh eine Strategie zurechtlegen, um mit dem Schönen als auch dem Schwierigen zurecht zu kom- men und nicht bei jeder erstbesten Gefühlswallung in die nächstbeste Kurzschlussreaktion zu schlit- tern. Umgangssprachlich könnte man auch sagen, gesucht war ein probates Mittel gegen „jähzorniges Herummaulen“- um hier nur den Aspekt zu nennen, der meistens zu Folgeproblemen geführt hat; denn offensichtliche Begeisterungsbekundungen meiner- seits, nach positiven Emotionen, haben bisher kaum Schwierigkeiten nach sich gezogen. Deshalb – also um bei der nächstbesten Kränkung oder Provokation – nicht gleich in Tränen oder Wut auszubrechen, stelle ich mir in der Millisekunde geistigen Urteilsvermögens die Frage, in welche Stufe einer Skala von 1-10 dieses Gefühl passt, und wenn es dann irgendwo unter 7 landet, ist es meis- tens den Aufwand eines Dramas nicht wert. Bemer- kenswert scheint mir, dass ich es fast immer unter 7 bewerte, wenn ich gerade allein bin. Dann sinkt die Priorität sogar so weit, dass ich zum späteren Zeitpunkt, wenn ich der betreffenden Person begeg- ne, meist sogar vergessen habe, was ich zuerst für so „besprechenswert“ fand. Dem ist leider nicht so, wenn mir besagte Person in besagter Situation ge- nau gegenübersteht, und ich habe schon bemerkt, dass die Millisekunde geistigen Urteilsvermögen dann meistens schon vorbei ist, ehe ich der ganzen Sache anstatt einer 12(!) vielleicht doch nur eine 6 gegeben hätte… Rückblickend läuft es meist auf eine Entschuldigung und den Verweis auf mein sla- wisch angehauchtes Temperament hinaus, und ich nehme mir vor, beim nächsten Mal länger und tie- fer Luft zu holen. Nun, aufmerksame Leser werden jetzt den Kopf schütteln und sich denken, bringt ja nix, diese Strategie, wenn sie dann wieder ausflippt, aber abgesehen von Situationen mit Personen, zu denen ich ein ausgesprochen enges Naheverhältnis habe, funktioniert das ansonsten meist ganz gut, d.h. ich breche nicht mehr in Tränen aus, wenn mich mal wer beleidigt und auch meinen Chef brüll ich ganz artig nicht an. Und in besonderen Momenten der Stille, bzw. wenn ich außer meinem Schnaufen beim Radeln nichts anderes hören kann, mache ich Archivpflege und vergleiche die akuten Emotions-Trigger der jüngsten Vergangenheit mit den „schlimmsten“ oder „großar- tigsten“ Musterbeispielen in meinen Stammdaten, und in den allermeisten Fällen kommen die größe- ren und kleineren Miseren, die mir so wiederfah- ren, nicht an meine Grundfesten heran; mehr noch, manchmal wird sogar die als „extremste“ Situation ihrer Art abgespeicherte Version im Rückblick auch nochmal etwas abgemildert und setzt den Maßstab für neue Extreme gleich höher an. Das ändert aber trotzdem nichts daran, dass ich ge- nau jetzt zu 100% davon überzeugt bin, dass nun der beste Frühling kommen kann, besser noch als der vorige, von dem ich schon sehr angetan war, auch wenn ich mir den nächsten vielleicht noch mehr wünschen werde. ;-) Wie gesagt, a working process – irren möglich. Was ich wirklich als stabil und unverändert als „Größ- tes Glück“ inmeinemLeben bezeichnen kann und das jedes einzelne Mal, wenn ich etwas Revue passieren lasse, sind „die allerliebsten Menschen“, die ummich sind, und es immer noch bleiben, und meine Liebe und Unmöglichkeit gleichermaßen und selbstver- ständlich ertragen. Da stimmt mich doch glatt jede Jahreszeit positiv, denn mit den Besten an meiner Seite ist alles halb so wild, und deshalb empfinde ich eine tiefe Dankbarkeit dafür, es so gut zu haben, und mein Mitgefühl gilt allen denen, die was auch immer sie zu bewältigen haben, es alleine durchmachen müssen. Ich entschuldige mich dafür, heute nicht zu 100% heiter enden zu können, doch ich wünsche uns allen einen hoffnungsvollen Frühling! Primavera Speciale- und Nein; es geht hier nicht um Pizza Bericht Vroni Riepler D a v i d K a t h a r i n a T o b i a s Geburten 15.01.2022: Groder David Franz, Sohn der MiriamWalder und des Kevin Groder, Ködnitz 22.01.2022: Amraser Tobias, Sohn der Claudia und des Michael Amraser, Großdorf 20.03.2022: Groder Katharina, Tochter der Julia Moser und des Georg Groder, Großdorf Eheschließung/Verpartnerungen 21.09.2021: Straub Stefan Dieter und Hahnl Sonja Elisabeth, Deutschland 19.01.2022: Sandra Geppner und Christopher Ebner, Münchendorf 05.03.2022: Celestine Kuntner und Andrä Alois Rogl, Ködnitz Sterbefälle 6.1.2022: Monika Huter, Stans 2.2.2022: Huter Elisabeth, vlg. Rubisoier Liesl, Matrei Altenheim 5.3.2022: Huter Rita, geb. Theurl, Lesach 10.4.2022: Schimana Siegfried, Großdorf

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