GZ_Kals_2022_04

Fodn Nr. 80 2 Kalser Gemeindezeitung 3 Die herausfordernde Zeit des Gemeindewahlkampfes liegt nun hinter uns. Die hohe Wahlbeteiligung zeugt von großem Interesse und zeigt einmal mehr, dass die Ge- meinde als kleinste politische Einheit und unmittelbarer Ansprechpartner in vielen Lebenslagen von großer Be- deutung für den Einzelnen ist. Ein paar persönliche Wor- te: für das mir entgegengebrachte Vertrauen möchte ich herzlich danken. Gleichzeitig verstehe ich es als Auftrag, mich mit ungebremstem Elan für Kals einzusetzen. In der Hoffnung, dass die nächsten 6 Jahre von Katastrophen frei sind, werden wir die Zeit nutzen, Vorhaben und Ver- besserungswünsche nach Möglichkeit umzusetzen. Der neu gewählte Gemeinderat in seiner vielfältigen Zusam- mensetzung hat die Positionen besetzt und Ausschüsse gebildet. Wir freuen uns auf eine erfolgreiche und gute Zusammenarbeit. Der zu Ende gehende Winter hat wieder Schäden zutage gebracht. Vor allem am Straßenkörper sind die Belas- tungen der vergangenen Jahre durch Schwertransporte durch Abfuhr von Holz und Lieferung von Baumateria- lien aller Art ablesbar. Eine erste Einschätzung der not- wendigsten Arbeiten ergibt, dass große Summen nötig sind. Unser Ziel wird sein die Sanierungen nicht nur oberflächlich, sondern von Grund auf zu erledigen. Um dies zu ermöglichen, erscheint es sinnvoll, einige Pro- jekte dem unterzuordnen in der Hoffnung auf Synergien bzw. optimaler Fördermöglichkeiten zu einem späteren Zeitpunkt. Die Segnung des Dorfplatzes wurde im letzten Jahr auf- grund der Covid Bestimmungen nicht ins Auge gefasst. In Abstimmung mit Pfr. Mag. Ferdinand Pittl planen wir einen kleinen Festakt im Rahmen der alljährlichen Pro- zession. Es ist uns ein Anliegen für den unfallfreien und guten Verlauf der Bauarbeiten zu danken. Der Pfarrgemeinderat wurde ebenfalls neu gewählt. Be- danke mich bei den scheidenden Rät:innen für ihren Dienst, die gute Zusammenarbeit und wünsche allen neu gewählten viel Freude bei ihrem Tun. Am 10. Juli 2020 wollen wir Pater Rupert Schwarzl zu seinem goldenen Priesterjubiläum gratulieren. Seinen Wunsch, die Feier- lichkeiten in Kals stattfinden zu lassen, wollen wir gerne erfüllen. Vorgespräche dazu haben schon stattgefunden und werden sich Pfarre, Gemeinde und Vereine in be- währter Form bemühen, dies zu einem Fest werden zu lassen. Eine richtig großes Vergelt’s Gott gebührt unserem scheiden- den Feuerwehrkom- mandanten Herbert Bergerweiß und dem Ausschuss, der ihm zur Seite stand. Im Jahre 2003 übernahm Herbert die Führungsposition von Rupert Schwarzl und hat mit viel Gespür den Zusammenhalt gefördert. Die Aufgaben wa- ren vielfältig und geprägt von Katastrophen größeren Ausmaßes, die Herbert mit seiner Mannschaft bravourös und mit viel Know how bewältigt hat. In der Anschaffung von nötigem Material hat Herbert stets die Möglichkeiten der Gemeinde im Auge gehabt, dies begann schon mit der großen Aufgabe des Neubaus der Feuerwehrräum- lichkeiten im Haus de calce. Gerne erinnere ich mich an unsere Fahrt zum Landesrat und unsere große Freude über die gelungene Finanzierung bei der Anschaffung des TLF’s. Für mich als Bürgermeisterin neu im Amt war Herbert als versierter Kommandant eine große Stütze, Entlastung und Beruhigung, ich danke dir herzlich dafür. Es ist alles andere als selbstverständlich, für diese for- dernde und intensive Position neue Führungskräfte zu finden. Dass es gelungen ist, zeugt von guter Vorberei- tung und vorausschauendem Handeln. Wir wünschen dem neuen Ausschuss unter Führung von Kdt. Alexander Tembler und allen Feuerwehrkamerad:innen Glück und Segen und unfallfreie Einsätze. Danke für eure Bereit- schaft Verantwortung für unser Dorf zu übernehmen. Die aktuelle politische Situation relativiert viel und die Sicherheit in einem friedlichen Umfeld leben zu dürfen, ist nicht mehr selbstverständlich. Hilfsbereite Kalser:in- nen haben bereits verfügbare Unterkünfte für Flüchtlin- ge gemeldet. Herzlichen Dank für eure Solidarität. Ein gedeihliches Frühjahr in Haus und Hof, eine Som- merzeit hoffentlich mit feinen Zusammenkünften in ge- wohnter Form wünscht allen Eure Bürgermeisterin Erika Rogl Die Mitglieder des Gemeinderates und des Pfarrgemein- derates sind gewählt. Ihnen gratuliere ich für ihre Bereit- schaft, Aufgaben im politischen oder religiösen Leben zu übernehmen. Allen Gewählten wünsche ich viel Erfolg und Freude bei ihrem Einsatz zum Wohle der Gemeinde. Interessante Fakten zu den Tiroler GR-Wahlen: Der älteste Bürgermeisterkandidat in einem Ort im Wipptal war stol- ze 96 Jahre. In der Oberländer Marktgemeinde erhielt der neue Bürgermeister lediglich 24 Stimmen mehr; in der Iseltaler Marktgemeinde wurde unerwartet ein neuer Bür- germeister mit großer Mehrheit gewählt. Tirolweit kam es zu 31 Stichwahlen, davon eine in Osttirol. Bei einer Stich- wahl im Pitztal bekamen beide Kandidaten gleich viele Stimmen (jeweils 651). Als ich mir die ersten Gedanken zum Vorwort im Fodn machte, begann in einem Teil Europas ein schrecklicher Krieg. Putins russische Armee hatte die Ukraine angegrif- fen, und wir stellen uns die Frage, wieso und warum. Im Artikel „Politik verstehen“ wird versucht, die Hintergrün- de dieses Problems zu erklären. Die Bevölkerung in der Ukraine lebt in Angst und viele (besonders Frauen und Kinder) versuchen zu fliehen oder sind geflüchtet – man spricht von über 4 Millionen – und lassen alles zurück: Verwandte, Freunde, Besitz, … Die Entfernung von Kals nach Kiew beträgt nur 1800 km. Die Ukraine ist ca. 7-mal so groß und dort leben ca. 5-mal so viele Menschen wie in Österreich. Fakenews werden über die Sozialen Medien verbreitet. Wem kann man glauben, was ist die Wahrheit? Verschwörungstheorien (z.B.: bei Corona-Schutzimpfung wird ein Chip eingesetzt, die Mondlandung wurde in ei- nem Filmstudio aufgenommen, Area 51, QAnon u.v.m.) ver- unsichern und erzeugen Angst. Vor drei oder vier Jahren stand ich in Matrei bei der Apo- theke und wartete. Vor der Musikschule gegenüber spiel- ten einige Kinder. Ein Touristenpaar kam daher, und der Mann sagte zu seiner Gattin: „Schau mal, da spielen noch Kinder.“ Vor einiger Zeit mussten Kinder aufgefordert werden, dass sie zu einer bestimmten Zeit nach Hause kommen. Heute ist es vielfach anders. Man muss Kin- der zwingen, ihr Zimmer zu verlassen und Onlinespiele zu beenden. Und wissen wir, was unsere Kinder auf den verschiedenen Plattformen spielen oder welche Filme sie anschauen? Spielen Kinder heute noch Räuber und Gendarm, Indianer und Cowboy, „Dawischele oder Vasteckele“, ken- nen sie „Tåtzkugeln oder Schiefer Niggl“, gibt es noch „Tempel- hupfen oder Gummi- hupfen“, wer macht noch „Purzegagelen“ zum Spaß? Die Gemeinde, das Land oder der Staat sind für vieles zuständig. Man glaubt, dass verschiedenste Leistungen selbstverständlich gratis angeboten werden (müssen). Können im Gemeindeamt die Regeln der Höflichkeit und Freundlichkeit weggelassen werden? Was kosten die so- genannten Zauberwörter BITTE und DANKE? Niemandem fällt ein Stein aus der Krone, wenn sie verwendet werden. Zum freundlichen Umgangston gehört auch das Grüßen – sogar in Emails. Wenn jemand schreibt: „Schick mir das oder jenes!“ und das ohne Grußformel und ohne bitte, so ist das mehr als unhöflich. Ein Sprichwort heißt doch: „Der Ton macht die Musik.“ In dieser Ausgabe werden die neu gewählten Gemeinde- räte vorgestellt. Es gibt Berichte vom Pfarrgemeinderat, über Kalser Bergführer am Cerro Torre in Patagonien und über die Bergführeraufnahmeprüfung im Eisklettern. Die Imker erzählen von Neuerungen in ihrem Bereich. Was ist im Bildungszentrum los? Was passiert in den Vereinen? Und vieles mehr. (Die Fortsetzung zum Artikel über die Schule in Oberpeischlach folgt in der nächsten Ausgabe.) Wir hoffen, dass euch der neue Fodn wieder gefällt. (Ver- gelt’s Gott für das Lob von verschiedensten Seiten – das freut uns sehr!) An dieser Stelle darf ich mich bedanken beim Fodn-Re- daktionsteam, besonders bei Petra. Danke auch an Martin Unterberger/Studio Superfast. Weiters bedanken wir uns bei der Gemeinde und unseren Sponsoren und bei allen, die Berichte für unsere Gemeindezeitung liefern. Viel Vergnügen beim Lesen. Chefredakteur Liebe fodn Leserinnen und Leser! Liebe Fodnleser:innen!

RkJQdWJsaXNoZXIy MTUxMzQ3