GZ_Assling_2021_12

Die Welt nimmt ihren gewohnten Lauf. Die Menschen sind vol- ler Unrast, die Hektik regiert. Bereits Mitte Oktober wurde in einer der Hauptgeschäftstraßen von Wien die Weihnachtsbe- leuchtung montiert... „Süßer die Kassen nie klingen als in der Weihnachtszeit“, könnte man ein bekanntes Lied abwandeln. Wie leicht verliert man das Wesentliche aus dem Blick. Ich habe im Buch eines deutschen Theologen gelesen, in Leipzig hätte eine Mutter, von ihrem Kleinkind nach den Krippenfiguren von Maria und Josef befragt, geantwortet: „Das sind die Eltern vom Osterhasen!“ Da kann man nur den Kopf schütteln. Eine solch skurile Aussage mag die Ausnahme sein. Aber die Tendenz ist eindeutig. Man weiß weithin nicht mehr, was die Bedeutung von Weihnachten ist. Das Kommerzielle überdeckt alles. Was feiern wir Christen, wenn wir Weihnachten feiern? Was ist die Botschaft der Weihnacht? Weihnachten ist das Fest der Menschwerdung Gottes. „Erschienen sind die Güte und Menschenliebe Gottes“, heißt es im Brief des Apostels Paulus an Titus. Er wird in Jesus einer von uns, das ist die unglaubliche Botschaft. Die Menschen am Rande haben seit jeher ein besonderes Gespür für ihn. Die Hir- ten hatten damals keinen guten Ruf. Die Hirten machen sich nach der Botschaft des Engels eilends auf. Mitten in der Nacht – wo die anderen für alles blind sind – sehen sie ein Licht. In der Stille- wo die anderen nichts hören - horchen sie auf. Un- erhörtes wird ihnen kundgetan: ein Kind ist geboren, es ist Gottes Sohn, der Retter der Welt. Mitten in der Angst verspü- ren sie unbeschreibliche Freude. Die Sehnsucht, die sie wach- gehalten hatten, treibt sie zur Krippe. Weihnachten: Gott kommt ganz leise auf diese Welt, unspek- takulär. Gott kommt auf die Welt, um für immer bei uns zu bleiben. Er schenkt uns seine heilsame Nähe, will die gebro- chenen Herzen heilen und denen, die nichts mehr erwarten, neue Hoffnung schenken. Er kommt als Kind - d.h., Gott ver- zichtet auf alle Macht. Oder besser gesagt: seine Macht ist sei- ne Liebe, eine Liebe, die alles umfängt. Er kommt wehrlos. Weihnachten: Gott zeigt sein „wahres Gesicht“, er zeigt ganz deutlich, wie er zu uns steht. Er ist Liebe, die Brücken schlägt zu den Menschen. „Wäre doch Weihnachten bald vorbei“, seufzen so manche in den festlichen Tagen. Ehrlich gesagt: Ich kann solche Ausdrücke nur schwer verstehen. Wir brauchen doch solche Feste, um neue Lebensimpulse, neue Hoffnung geschenkt zu bekommen, dass eine andere Welt möglich ist. Wir haben dieses Fest so notwendig, damit das Feuer in uns neu angefacht wird, und wir vor Liebe brennen. Man kann auch „frieren“ in warm geheizten Wohnzimmern, wenn die Güte, das Wohlwollen und die Herzlichkeit fehlen. Wo Herz Trumpf ist, „im Kartenspiel des Lebens“, (Ausspruch von Bischof Reinhold Stecher) - da ist Weihnachten spürbar! ASSLINGER GEMEINDEZEITUNG 43. Jahrgang, Nummer 259, 16. Dezember 2021 An einen Haushalt der Gemeinde Assling - Amtliche Mitteilung In dieser Ausgabe Aus dem Gemeinderat Seite 5 Termine Seite 9 Bildrückschau GR-Periode Seite 14 Hofchronik Seite 16 Gottesdienste zu Weihnachten Seite 24 Gesundheit Seite 29 Weihnachtsgrüße an Gäste Seite 31 Sport Seite 33 Frohe Weihnachten und ein glückliches Jahr 2022 allen Gästen, Leserinnen und Lesern der ACHSE! Weihnachten - „Gottes Karriere nach unten“ Gedanken zum Fest von P. Elmar Pitterle Foto: Bernhard Schneider

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