GZ_Oberlienz_2021_08

6 Oberlienz erlesen Oberlienz erlesen 7 Oberlienz Ein Gewinnspiel der Raiffeisen Bausparkasse Gesellschaft m.b.H., FN 116309v BAUSPAREN MACHT URLAUB AM BAUERNHOF! Sind Sie urlaubsreif? Mit Bausparen können Sie einen entspannten Sommer genießen. Neben den jährlichen Zinsen, der staatlichen Bausparprämie und der hohen Sicherheit können Sie vom 28. Juni bis 27. August einen von 300 Gutscheinen für Urlaub am Bauernhof gewinnen. Nähere Informationen erhalten Sie bei Ihrem Raiffeisenberater oder unter raiffeisen.at/urlaub Gemeindeamt Borkenkäfer Massenvermehrung in Osttirol – Hotspot Oberlienz Nach den extremen Wetterereignissen der letzten Jahre sind die Vermehrungsbedin- gungen für die Borkenkäfer ideal gewe- sen. Die Besichtigung mit dem Leiter der Abteilung Waldschutz beim Land Tirol, Christian Schwaninger, und Forstorganen der BFI am 21. Juli 2021 zeigte einen un- terschiedlichen Entwicklungszustand der Käferbrut. In den tieferen Lagen waren die Käfer der 1. Generation kurz vor dem Aus- flug. Zugleich zeigte sich bei den meisten Bäumen, dass der Befall im unteren Stammbereich erst begonnen hat, wäh- rend er im oberen Stamm- und Kronenbe- reich bereits weit fortgeschritten war. Borkenkäfer sind Waldschädlinge – sie befallen gesunde Bäume und legen Eier unter der Rinde ab. Der Fraß der Larven bringt die Bäume zum Absterben. Der ge- fährlichste Borkenkäfer in unseren Gebie- ten ist der sogenannte Buchdrucker. Dieser ist nun bei uns in Massenvermehrung. Er ist in der Lage drei Generationen in einer Vegetationsperiode anzulegen, und kann sich mit Faktor 40 von einer zur nächsten Generation vermehren. Dadurch können ausgehend, von einem übrig gebliebenen Käferbaum des Vorjahres, im Folgejahr über 100 Käferbäume entstehen. Nach Sturm- und Schneebruch kommt es seit 2018 durch die Massenvermehrung unvermeidlich zu einer weiteren Vergröße- rung der Blößenflächen im Wald. Frischer Befall beginnt immer im oberen Stamm- und Kronenbereich. Er ist zu er- kennen am Harzfluss und Spechtarbeit im oberen Stammbereich, abgefallenen Rin- denteilen und grünen vertrockneten Na- deln am Boden. Nach einigen Tagen oh- ne Regen zeigt sich am Stammfuß der Bäume und in den Rindenschuppen auch braunes Bohrmehl. Die Verfärbung der Kronen erfolgt meist erst kurz vor dem Aus- flug der Jungkäfer, im Sommer bleiben viele Baumkronen auch nach dem Ausflug der Jungkäfer noch fahlgrün. Ziel muss es sein frischen Befall, wo immer möglich, noch in der Anfangsphase zu beseitigen. Sind bereits erste Jungkäfer entwickelt, re- duziert sich das Zeitfenster für eine recht- zeitige Bekämpfung im Zweifelsfall auf wenige Tage – dann ist sehr schnelles Handeln erforderlich! Die Waldeigentümer sind gesetzlich ver- pflichtet die Borkenkäfer zu bekämpfen. Sie werden dabei vom Waldaufseher und der Bezirksforstinspektion fachlich beraten und erhalten für rechtzeitige Bekämpfungs- maßnahmen finanzielle Unterstützung. Die Bezirksforstinspektion unterstützt die Aufar- beitung mit einer den örtlichen Verhältnis- sen berücksichtigenden Borkenkäferstrate- gie. Die frühzeitige Erkennung von frischem Befall wird lokal durch den Einsatz einer Drohne unterstützt. Entwicklungsstadium am Stamm im unteren Bereich der Baumkrone Bohrmehl, Rammel- kammer Muttergang Eiablage Weißes Stadium (Larve) Weißes Stadium (Puppe) Jungkäfer vor Reifungsfraß Hellbraune Jungkäfer nach Reifungsfraß „Verzettelte Bruten“ – alle Entwicklungsstadien nebeneinander Zeit bis zum Ausflug 6 Wochen* 4 Wochen* 3 Wochen* 2 Wochen 1 Woche Käfer ist ausflugbereit Käfer ist ausflugbereit Aufarbeitung Holzabfuhr manuelle und maschinelle Entrindung wirksam * Optimal: sofortige Aufarbeitung, wenn Altkäfer unter der Rinde zur Brutanlage – Verhinderung des Wiederausflugs zur Anlage einer Geschwisterbrut Holzabfuhr Manuelle und maschinelle Entrindung wirksam Holzabfuhr maschinelle Entrindung (Käfer verlässt Rindenhaufen nicht – Abtötung durch Hitze der Gärprozesse und Nahrungsentzug) manuelle Entrindung bereits kritisch (überlebt i.d.R. nicht) – Verbrennen der Rinde am sichersten Sofortige Abfuhr in Rinde maschinelle Entrindung kaum wirksam – Erhitzen des Rindenhaufens und mechanische Tötung nicht ausreichend manuelle Entrindung zu spät, Käfer überlebt – Verbrennen der Rinde notwendig sofortiger Abtransport der Stämme in Rinde mind. 500 m entfernt vom nächsten Nadelholzbestand und Entrindung v.l. Förster Thomas Gradnig, BFI-Leiter Stv. Horst Mitterberger und Harald Oblasser LFD © Fotos Markus Stotter © Florian Holzer

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