GZ_Dölsach_2021_08

Seite 6 Dölsacher Dorfzeitung August 2021 • … der vorwiegende Einsatz von heimischen Ernteunternehmen • … die Zusammenarbeit mit dem „heimischen Sägewerken“ – Stichwort „Anwesenheit des Ge- meindewaldaufsehers beim Holzmessen“ • … die Wiederaufnahme von einzelwaldbesitzer- bezogenen Beratungen und Unterstützungen (z. B. Fördermöglichkeiten). Starkschneefälle „Tiefdruckgebiet VIRPY“ vom 4. bis 9. Dezember 2020 Verlauf und Auswirkungen auf Osttirols Wälder – Strategie 2021 Das „Tiefdruckgebiet VIRPY“ (sprichWirpie) Anfang Dezember hatte Osttirol mit außerordentlichen Nieder- schlägen (Schnee und Regen) ungewöhnlich stark in ihrem Griff. So fielen beispielsweise in Lienz von Frei- tag, 4., bis Sonntag, 6. Dezember 2020, gemessene 298 mm Niederschlag. Das bedeutet einen neuen Allzeit- 3-Tagesniederschlagsmengen-Rekord. Die Schneefallmengen schwankten aufgrund der zum Teil sehr intensiven Regenfälle in Osttirol regional sehr stark. So konnte z. B. in St. Jakob ein „Rekord“ für den Monat Dezember erreicht werden. Die Schneedecke wies zum 9. Dezember 2020 eine Mäch- tigkeit von 1,42 m auf. Die Messstelle „Porzehütte-Obertilliach“ auf ca. 1.935 m Seehöhe wies eine Gesamtniederschlags- menge in diesen Tagen von 505 mm , die Messstelle „Lavant-Deponie“ auf 650 m Seehöhe 458 mm auf. Die Wetterlage und die gesamte Situation erinnerte sehr stark an das Schneeereignis „INGMAR“ vom November 2019. Dieses Nassschneeereignis führte vor fast exakt einem Jahr zu den bekanntenWaldschä- den in Osttirol. Allerdings waren diesmal ein paar Parameter – den Wald betreffend – anders. • Der Waldboden war aufgrund der niedrigen Tempera- turen der Vorwochen weitestgehend gefroren. Somit kam es zu erheblich weniger Schäden durch Würfe. • Sowohl die Lärchen (ca. 15 % des Waldbestandes in Osttirol) als auch die Laubhölzer haben die Nadeln und Blätter bereits zur Gänze abgeworfen. Dies hat sich positiv auf die Schadentwicklung ausgewirkt. • Der Verlauf der Schneefälle war insoferne anders, als der zuerst gefallene Schnee nicht an den Bäumen angefroren ist und beim Einsetzen der Regenfälle von den Bäumen regelrecht „abgewaschen“ wurde. • Erst in der zweiten Starkniederschlagsphase ist der Nassschnee an den Bäumen angehaftet. 4. AUSBLICK 2021 • FORSTSCHUTZKONZEPT 4.0 Um die Entwicklung des Borkenkäfers, bereits vor- beugend beim ersten Flug im Frühjahr, zu unterbin- den wurde ein zweiteiliges Forstschutzkonzept mit Sofortmaßnahmen ausgearbeitet. Es ist demnach vorgesehen 1. im März und April in Osttirol rd. 270 km Wald- wege vom Schnee vorzeitig zu räumen. Hinter- grund dieser Idee ist der dadurch vorgezogene Be- ginn der Schadholzaufarbeitung (rd. ein Monat Vor- sprung) sowie die weiträumige Vorlage von bruttauglichen Fangbäumen zur Abschöpfung des Borkenkäferbestandes. 2. die Ausbringung von FANGVORLAGEN für Bor- kenkäfer zu forcieren und finanziell zu unterstüt- zen. • WIEDERBEWALDUNG Durch die Maßnahme der Schneeräumung kann auch mit der Wiederbewaldung früher begonnen werden. Dadurch kann die heurige Bodenfeuchtigkeit in den tieferen Lagen optimal ausgenutzt werden. Geplant ist heuer vorwiegend die Wiederbewaldung in objektschutzwirksamen Wäldern. Dazu sollen rd. 650.000 Stk. Forstpflanzen (rd. 60 % Fichte und 40 % Mischbaumarten) gepflanzt werden. Fortsetzung zum Bericht in der Dorfzeitung 05/2021: Der Wald in Osttirol im Jahr 2020 Im Rahmen dieser geschaffenen Voraussetzungen wird in den jeweiligen Waldbetreuungsgebieten an- gepasst vorgegangen. Abschließend wird seitens der Bezirksforstinspek- tion Osttirol eine möglichst rasche Rückkehr zur „Normalität“ angestrebt. Dazu gehören… • … der Abschluss der Schadholzaufarbeitung bis zum Jahresende 2021

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