GZ_Tristach_2021_06

14 Über das Federvieh Juni 2021 ... im Allgemeinen A uf den Feldern des Bichele-Ho- fes tummeln sich hunderte zu- friedene Hennen. Sie scharren, picken und gackern und legen Eier mit dem Prädikat: Freilandeier von glücklichen Hühnern. Auch alle anderen Tristacher Hennen können als glücklich bezeichnet werden, wenn sie nicht gelegentlich von Gesetzes wegen auf Grund der Vogel- grippe zur Kaser- nierung gezwun- gen sind. Sie haben Auslauf, „so weit sie die Füße tragen“. Das führte, zum Beispiel bei den Flatscher Hennen. zu uncharmanten Begegnungen mit dem Fuchs. Kaum hatten die Huber Schwestern Waltraud und Maria ihren Hennen im Tanzer Stall ein wohnliches Zuhause eingerichtet, entdeckte dieses ein Mar- der für sich als Selbstbedienungsladen. Das Wort „Legebatterie“ kennt das Tris- tacher Federvieh nur vom Hörensagen. Mancher gibt sich viele Müh Mit dem lieben Federvieh: Einesteils der Eier wegen, Welche diese Vögel legen. Zweitens, weil man dann und wann Einen Braten essen kann. Nach dieser De- vise der Witwe Bolte aus „Max und Moritz“ han- delten viele in der Nahrungs- mittelknappheit nach dem Krieg und hielten sich Hennen. Wer aber keine anderen „wärmenden Viecher“ im Stall hatte, war gezwun- gen, die Hühner im Winter mit- tels einer Steige in der Küche ein- zuquartieren, meist platzsparend unter der Bank beim Esstisch. Menschen und Tiere atmeten im Frühjahr auf, die einen des Gestankes wegen, die anderen der Freiheit wegen. Gluckhennen mit Küken sind aus dem Dorfbild fast verschwunden. Zur Freude der Kinder gibt es bei der Mene im Wahler-Garten hin und wieder eine Glucke mit „Bussilen“. Hennen sind eben auch Kinder unserer Zeit; sie sind in der Produktion tätig und lassen brüten. Hühner sind in der Kinderbuchli- teratur dankbare Themen. Der Henne Berta von Felix Mitterer, die schon zwei Generationen von Kindern begeisterte, gesellten sich die Henne Emma und die Henne Olga und andere dazu. Kinder- buchautor Walter Kukula, der Autor des Kinderbuches „Gock der Turmhahn“ war in den 70er Jahren Gast in Tristach. Der Hahn ist ein beliebtes Wap- pentier. Er ziert das Wappen von Frank- reich, von Frankfurt an der Oder und dass die deutschen Orte Hahnheim und Haan sich mit einem Hahn im Wappen schmücken, liegt auf der Hand. Sogar Kenia hat neben zwei Löwen einen Hahn auf dem Schild. Über das Federvieh

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