GZ_Tristach_2021_03

März 2021 Die Tristacher Musiktracht 29 die Lederhosen rote Bänder an den Sei- ten. Dazu tragen die Männer bis heute ein schwarzes Samtband als „Maschile“ um den Hals. 1981 erhielten die Marketenderin- nen laut Chronik wiederum neue Trach- ten, welche schon der heutigen Damen- tracht ähnelten. Diese wurden aber den Marketenderinnen vorbehalten, die Mu- sikantinnen der Kapelle trugen nämlich noch bis 2005 dasselbe Hemd, Gilet und „Maschile“ und dieselben Stutzen und Schuhe wie die Männer, aber mit einem schwarzen „Wollkittel“. Erst dann wurden schließlich für die Damen eige- ne Trachten angeschafft. Diese Trista- cher Damentracht wurde passend zur vorhandenen Männertracht entworfen und ist somit eine Abwandlung der Pus- tertaler Festtagstracht. Die Musikantinnen tragen bis heute ein rötlich-violettes und grünes Mieder mit einem schwarzen Rock und einer rötlichen Schürze. Charakteristisch für die Pustertaler Festtagstracht sind das rote Schnürband und der mit einer Blu- me bestickte Latz, sowie die Bandfüh- rung auf dem Rücken, die einen stilisier- ten Lebensbaum darstellt. Dazu gehört eine weiße lange Bluse mit Klöppel- oder Häkelspitze, der Hut und die Jop- pe der Männertracht, weiße gehäkelte Stutzen und schwarze Damentrachten- schuhe. Diese wurden im letzten Jahr wieder, zahlreichen Blasen und wunden Füßen geschuldet, durch einen festeren bequemen Trachtenschuh ausgetauscht. Die Schuhe der Damen und Her- ren sind aus schwarzem Leder und ha- ben eine große silberne Schnalle sowie Fransen. Der Tristacher Musikhut ist ein Spitzhut mit grüner Hutkrempe und wird mit Hahnenfedern und Blumen ge- schmückt. Nur die Marketenderinnen tragen einen Hut mit einer etwas länge- ren und roten Hutkrempe. Im Gesamtbild erscheint die Trista- cher Musiktracht farbenfroh und freund- lich und sticht dadurch auch heraus. Ein Zitat von Bischof Reinhold Stecher trifft dies ziemlich genau: „ Der Blick auf einen Platz voll bunter Trachten ist et- was Schönes. Es erinnert mich an eine Bergblumenwiese mit der ganzen In- tensität der Farben. “ Diese Lebensfreu- de und dieses Heimatgefühl, und auch die Zugehörigkeit und Gemeinschaft, die uns die Trachten als Musikantin- nen und Musikanten vermitteln, lassen diese schöne Tradition noch lange nicht verschwinden. Der Blick auf einen Platz voller Trachten wird nämlich immer etwas Schönes bleiben und wir hoffen, dass wir unsere Trachten bald wieder dafür aus den Kästen räumen können. Leonie Lukasser 1965 - Prozession noch mit alter Tracht Die Kapelle in Tracht heute - ein buntes Gesamtbild Die Marketenderinnentracht 1992 Die neuen Damentrachten 2005

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