GZ_Thurn_2020_08

Seite 45 A LLGEMEIN Buchautorin Daniela Larcher ist eine österreichische Schriftstellerin, die auch unter dem Pseudonym Alex Beer veröffentlicht. Geboren 1977 in Bre- genz, studierte sieArchäologie und lebt aktuell in Wien. Ihre Kriminalromane wurden mit diversen Literaturpreisen ausgezeichnet, unter diesen auch „Die rote Frau“. Dies ist der zweite Band Unsere Bücherecke der erfolgreichen Emmerichreihe, lässt sich jedoch als eigenständiges Buch lesen, weil die Handlung in sich abge- schlossen ist. Held des historischen Krimis ist der Polizeiagent August Emmerich. Die Geschichte spielt im Wien der Nach- kriegszeit. Die einst großartige Welt- stadt ist durch die Nachwirkungen des Krieges geprägt, die Armut wächst rasant an und der Hunger ist überall spürbar. Was die Donaumetropole jetzt am wenigsten braucht sind Mord und Totschlag. Doch leider gibt es für den schrulligen Ermittler viel zu tun. Der Roman stellt nicht nur einen unterhalt- samen und spannenden Krimi dar, er ist eigentlich fast eine Gesellschafts- studie der damaligen Zeit. So eine Geschichte kann aber nur dann funk- tionieren, wenn der Protagonist selbst überzeugt. Alex Beer ist das mit Au- gust Emmerich definitiv gelungen. Als Kriegsinvalide hat er es in seinem Job nicht immer leicht. Um sich endlich im Polizeirevier durchsetzen und seinem Freund Peppi aus der Patsche helfen Der Herbst nähert sich und der Gar- ten muss für den Winter fit gemacht werden. Im Naturgarten gilt dabei: Weniger ist mehr. „Im Herbst gehört der Garten aufge- räumt! Laub wird entfernt und im Blu- menbeet alles zurückgeschnitten, da- mit es ordentlich aussieht“. So hat man es häufig von Eltern oder Großeltern gelernt. Wer aber unsere heimische Tierwelt unterstützten möchte, sollte im Herbst so wenig wie möglich im Garten machen. „Herbstlaub ist ein wertvolles Gut im Garten. Es sollte nur vom Rasen und von den Wegen entfernt werden“, so Matthias Karadar, Projektleiter von Natur im Garten im Tiroler Bildungs- forum. Im Blumenbeet oder im Ge- müsegarten schützt eine 20 bis 30 cm hohe Schicht den Boden und fördert das Bodenleben. Durch den Mulch hat man im Frühling deutlich weniger unerwünschte Beikräuter im Gemüse- beet und der Boden ist durch Regen- Herbstarbeiten im Naturgarten würmer schon bestens für die Aussaat vorbereitet worden. Auch viele andere Nützlinge finden hier ein tolles Winter- quartier. Wer im Winter im Laub wühlt, wird schnell Marienkäfer in Kältestarre finden. Bei sehr viel Laub kann man auch ei- nen Laubhaufen anlegen. Hier verste- cken sich nicht nur Insekten, sondern im besten Fall auch ein Igel. Idealer- weise schafft man diesem im Zentrum eine kleine Höhle aus Holz. Man kann einfach zwei dickere Äste im Abstand von 60 cm parallel zueinander hinlegen und darauf im 90°-Winkel wieder zwei Äste legen. So kann man eine kleine Pyramide schichten, die anschließend mit Laub bedeckt wird. Im Blumenbeet sollte man verblühte Stängel und verdorrte Blätter nicht ab- schneiden. In den abgeblühten Blüten finden Vögel, wie der Stieglitz, im Win- ter noch Samen. Und unter, auf oder in den abgestorbenen Pflanzen überwin- tern jede Menge nützlicher Insekten. Wenn die Stängel im Frühling abge- schnitten werden, kann man sie bün- deln und an einer geschützten Stelle aufstellen. Denn hier können noch Schmetterlingspuppen darauf sein, die erst später im Jahr schlüpfen. Im zeitigen Herbst ist es an der Zeit die Vogelnistkästen zu reinigen und die alten Nester zu entfernen. Diese sind meist voll mit Parasiten und können die Jungvögel im nächsten Jahr befal- len. Die Nistkästen dann aber wieder aufhängen, denn im Winter nutzen sie die Vögel als Schutz vor der Kälte. Vieles von dem, was über den Winter stehen gelassen wird, ist im Frühling bereits zersetzt und liefert Dünger für die Pflanzen. So kann man die Natur für sich arbeiten lassen. Und sollten im nächsten Jahr die Schädlinge an- rücken, sind die Nützlinge schnell zur Stelle, wenn sie im eigenen Garten überwintern können. zu können, nimmt er einen so gut wie unlösbaren Fall an. Wie schwierig, fin- det ihr am besten selbst heraus. Ein kleiner Einblick in die Geschichte: „... Emmerich kaufte Tabak und Zi- garettenpapierchen und stieg in die Elektrische, die in Richtung Melde- mannstraße fuhr. Er setzte sich auf einen freien Platz am Fenster und zog fröstelnd sein Cape zu. Während sie durch die schmalen Gassen der Innen- stadt zockelten und die Grenze zum 2. Bezirk passierten, starrte er nach draußen und versuchte, nicht an die Stunden zu denken, die langsam, aber stetig, davonrannen. Er konnte Peppis elende Gestalt direkt vor sich sehen. Die Gesichtsprothese, den Armstumpf und die Verzweiflung, die ihn wie eine dunkle Aura umgab ....“ Um es mit den Worten der Jury des Leo-Perutz-Preises zu sagen: „Was Alex Beer erzählt, betrifft auch die heutige Zeit, aber wie sie erzählt, lässt die ferne Vergangenheit lebendig wer- den.“ Luise Hofmann

RkJQdWJsaXNoZXIy MTUxMzQ3