GZ_Assling_2020_06

Der Nutzen der Erfassung der Flurnamen ist vielfältig. Dies erkannte Siegfried Stocker schon sehr früh. Berufsbedingt war er immer wieder mit alten Bezeichnungen für Wald- stücke konfrontiert oder auf markanten Punkten im Gelän- de angewiesen, die eigene Bezeichnungen aufwiesen und verlässliche Orientierung boten. Außerhalb der Vermessungstechnik und der amtlichen Anschrif- ten basiert die Orientierung bekanntlich in der alltäglichen Kom- munikation auf Flurnamen und anderen nichtamtlichen Bezeichnungen. Da dieses Namensgut mündlich tradiert wird und in Karten nur sehr selten aufscheint, beschloss Siegfried Stocker hier aktiv die Informationen zu sammeln und zu karto- graphieren. Im Wissen, dass die Bezeichnungen mitunter Jahr- hunderte alt und zum Teil vom Vergessen bedroht sind, war die Erhebung der Flurnamen, die er bereits vor über 25 Jahre starte- te, von Beginn an auch ein kulturhistorisches Projekt. Unterstüt- zung erhielt er damals vom Vermessungsbüro Neumayr. Als die Arbeiten bereits weit fortgeschritten waren, wurde von der Uni- versität Innsbruck gemeinsam mit dem Tiroler Bildungsforum die landesweite Flurnamenerhebung initiiert und die Erhebung auch wissenschaftlich begleitet. Die vorbildhafte Erhebung in Assling wirkte sich in der Folge auch positiv auf ähnliche Bestrebungen in die Nachbargemeinden aus, letztlich auch auf die Erhebung der Flurnamen in ganz Osttirol. Siegfried Stocker konnte so 1207 Namen (Stand: 16. Juni 2020) verorten. Besonders erfreulich ist, dass die Flurnamen nunmehr über die Kartendienste des Landes Tirols (tiris) der Allgemeinheit ebenso zur Verfügung stehen, wie für sprachwissenschaftliche Untersu- chungen sowie der Leitstelle Tirol für die Planung von Einsät- zen, beispielsweise bei Unfällen im Gebirge oder bei Waldarbeiten. Sie bilden so auch einen wichtigen Beitrag für die Qualität der Rettungseinsätze. Besonders stolz kann Siegfried Stocker zudem darauf sein, dass die UNESCO die Flurnamen des Bundeslandes Tirol und damit die Namen von Assling in die Liste des Immateriellen Kulturer- bes Österreichs aufgenommen hat. Die jahrelange Arbeit für die Erfassung des Namensgutes der rund 100 Quadratkilometer der Gemeinde Assling fand neben dem praktischen Nutzen vor Ort auch eine Würdigung und hohe Anerkennung, die weit über Gemeinde hinaus ausstrahlt. MMag. Bernhard Mertelseder, Chronikreferent im Tiroler Bildungsforum Schmelzanger dient weiterhin für Radfahrer, Fußgänger und zur Ausübung des Winterdienstes. Hofzufahrt Geiler-Weiler-Philipper Am 18. Mai wurde mit den Bauarbeiten zum Projekt „Hofzu- fahrt Geiler-Weiler-Philipper“ in Penzendorf begonnen. Die Planungs- und Ausführungsarbeiten werden wie gewohnt von der Agrar Lienz vorgenommen. Für die während der Bauphase auftretenden Behinderungen wird um Verständnis gebeten. Es ist nicht mehr lange hin bis zu den Ferien und zur Urlaubs- zeit. Ich wünsche euch allen eine gute Erholung, schöne Erleb- nisse und Eindrücke und einen wunderbaren Sommer. Hoffen wir, dass sich die Corona-Situation in allen Bereichen beruhigt und wir wieder zur gewohnten Normalität zurückkehren kön- nen. Und seien wir froh, dass wir in unserer wunderbaren Gemeinde so viel Natur zur Verfügung haben, dass wir den 1- m-Abstand auch im Sommer und im Urlaub ganz leicht einhal- ten können. Alles Beste wünscht euch Euer Bürgermeister Bernhard Seite 4 06/2020 Fortsetzung von Seite 3: ...der Bürgermeister Sanierung Gemeindestraße Thal Hofzufahrt Geiler-Weiler Siegfried Stocker - Pionier der Flurnamenerhebung in Osttirol

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