GZ_Thurn_2020_04

Seite 46 A LLGEMEIN Anna Possenig, vielen bekannt als „Bartler Nanne“, wurde am 26. Au- gust 1944 als erstes Kind ihrer Eltern Alois und Maria Possenig geboren. Zusammen mit ihren Geschwistern Rosa, Anda und Maria und den beiden Ziehgeschwistern Sepp und Lois ver- brachte sie in der Nachkriegszeit eine karge aber – wie sie immer wieder erzählte – glückliche und zufriedene Kindheit am Bartlerhof in der Prapper- nitze. Geprägt hat sie in dieser Zeit die besonders schwierige wirtschaftliche Situation am Hof ihrer Eltern, die nur durch den Zusammenhalt der ganzen Familie bewältigt werden konnte. Nach dem Besuch der Volksschule Thurn begann für die Bartler Nanne mit 16 Jahren das Berufsleben. Als Haushaltshilfe kam sie zur Familie Pu- cher in die Debant und blieb dort für Zum Gedenken an Frau Anna Possenig sechs Jahre. Dieser Familie war sie dann auch jahrzehntelang in Freund- schaft verbunden und Geschichten aus dieser Zeit wurden von ihr oft und gern erzählt. 1968 kam Sohn Hannes zur Welt und wurde zu ihrem neuen Lebensmittel- punkt. Im weiteren beruflichen Leben war Anni in verschiedenen Haushalten in Lienz, einige Jahre in der Küche des Bezirkskrankenhauses Lienz und dann bis zu ihrer Pensionierung im Jahr 2000 im Bundeskonvikt Lienz tätig. In all diesen Jahren und jetzt bis zu ihrem Ende blieb der Bartlerhof ihr Zuhause und sie konnte sich nie vor- stellen, von dort wegzuziehen. Die Mithilfe am Hof war für sie eine Selbst- verständlichkeit und so waren ihre fleißigen Hände an vielen Arbeiten beteiligt. Durch ihre liebevolle Pflege war es auch möglich, dass alle alten Bartlerleute bis zu ihrem Tod in der ge- wohnten Umgebung daheim verblei- ben konnten. Ein besonders schwerer Schicksalsschlag war der frühe Tod ihrer jüngsten Schwester Maria im Jahr 1997. Aber freudige Ereignisse folgten: 1999 die Hochzeit von Hannes und Klara und die Geburt ihrer En- keltöchter Helena und Sophia. Das war nun ihre Familie, die sie gerne im Eigenheim in Thurn besuchte und die ihr Stolz waren. Der berufliche Ruhestand bedeutete für die Bartler Nanne keineswegs ei- nen arbeitsmäßigen Ruhestand. Sie half mit, wo sie konnte und gebraucht wurde, verbrachte viele Stunden in ihrem Gartl und bei den Hennen, war drei Sommer Sennerin in der Znopp Wiese, kümmerte sich das ganze Jahr um die Familiengräber und versorgte die ganze Verwandtschaft mit Gemüse, Schlipfkrapfen und in der Weihnachts- zeit mit Keksen und Zelten. Sie gönnte sich ab und zu einen Ausflug mit den Thurner Pensionisten und verbrachte viel Zeit in den Wäldern des Helenen- tales auf der Suche nach Pilzen und Beeren. Besuche bei den Verwandten rundeten das Freizeitprogramm ab. Bis zu ihrem plötzlichen und unerwar- teten Tod am Mittwoch, 18. Dezember 2019, hielt ihre Emsigkeit an. Die all- jährlichen Weihnachtsvorbereitungen standen an. Noch am Montag wurde der Zelten gebacken und am Dienstag waren die Kekse an der Reihe. Das letzte Backblech blieb jedoch unabge- räumt. Ihr oftmals am Ende von Besuchen nachgerufenes „Pfiete, güete Nocht und g´sund bleiben“ ist für immer ver- stummt. Uns bleibt nur mehr, ihr ein herzliches Vergelt´s Gott für ihr Sein zu sagen. Roman Possenig Bevölkerungsstatistik von Thurn für das Jahr 2019 Einwohnerentwicklung 31.12.2018 618 Einwohner davon 311 männlich und 307 weiblich im Laufe des Jahres 2019 8 Geburten (3 männl./5 weibl.) 28 Anmeldungen (16 männl./12 weibl.) 6 Todesfälle (3 männl./3 weibl.) 29 Abmeldungen (12 männl./17 weibl.) 31.12.2019 619 Einwohner davon 315 männlich und 304 weiblich Nutzen Sie den neuen Informations- kanal der Gemeinde Thurn TELEGRAM Hier erhalten Sie rasch wichtige Informationen über aktuelle Ereignisse direkt auf Ihr Smartphone, wie z.B. • Verkehrsbeschränkungen, • Straßensperren, • Unwetterereignisse, • Versorgungsprobleme unserer Infrastruktur und • derzeit über die Corona-Pandemie. Weiters ist geplant, die regelmäßigen Informations- schreiben der Gemeinde Thurn über diesen Informationskanal zu versenden. Der Bürgermeister